Marko Karo (l.) überreicht dem Jubilar Hans Mothes zum 70. Jahrestag der bestandenen Prüfung die Ehrenurkunde zusammen mit Prof. Dr. Markus Blatt und Katja Däumer (Fachbereich) sowie mit Anke Roos (2.v.r.).
Zum Ende des Wintersemesters 1952/53 hat Hans Mothes am Polytechnikum Gießen, damals städtische Ingenieurschule, sein Studium als „Ingenieur für Hochbau“ abgeschlossen.
Herr Mothes kam 1946 nach Mittelhessen und absolvierte zunächst eine Maurerlehre. Nach seinem Examen am Gießener Polytechnikum, das zu den Vorgängereinrichtungen der THM gehört, blieb der heute 97-Jährige der Stadt verbunden. Lange Zeit war er beim Staatlichen Hochschulbauamt beschäftigt. Als Bauleiter trug er in den Jahren 1960 bis 1963 die Verantwortung für den Neubau der Staatlichen Ingenieurschule in der Wiesenstraße. Auch an verschiedenen Bauten für die beiden mittelhessischen Universitäten war er beteiligt, so am Neubau des Marburger Universitätsklinikums auf den Lahnbergen. Die Leidenschaft für diesen Arbeitsbereich liegt in der Familie, auch sein Vater war Bauingenieur. Vom Fachbereich Bauwesen bekam Mothes zudem das aktuelle Buch der Abschlussarbeiten überreicht.
Zwei Elektrotechnik-Ingenieure wurden ebenfalls zu ihrem 70-jährigen Jubiläum geehrt:
Reinhold Gernandt und Ottfried Beppler schlossen 1953 ihr Elektrotechnik-Studium mit Schwerpunkt Starkstromtechnik ab.
Beide absolvierten vor ihrem Studium bei Buderus in Wetzlar eine praktische Ausbildung. Nach dem Studium verliefen ihre Lebenswege aber sehr abwechslungsreich. So arbeitete Herr Gernandt bei einem Elektrotechnikkonzern, im Anlagenbau und Keramikwerk, im Dachziegelwerk sowie als Betriebsleiter bei den Durilitwerken in Osnabrück. Zwischenzeitlich war er zudem als Technischer Leiter tätig. Als Sachverständiger war Herr Gernandt nach seiner Vereidigung durch die Industrie- und Handelskammer schließlich bis 2004 selbständig tätig.
Herr Gernandt hat in seinem Leben einige Patente angemeldet und erhalten.
In einem persönlichen Gespräch kamen noch einige Details aus dem Studium zu Tage, so wurde 1952 wurde erstmals das "unverhältnismäßiges Vorgehen und die Vorlesung eines Dozenten" bestreikt – erfolgreich!
Ähnlich wie bei Herrn Mothes liegt auch bei Herrn Gernandt das ingenieurmäßige Denken in der Familie: Schon der Großvater von Herrn Gernandt studierte, allerdings in Friedberg (1904) Ingenierwesen - Maschinenbau.
Vielen Dank für die Unterlagen, die uns überlassen wurden. Wir werden diese demnächst digitalisieren - und dann hier vielleicht mehr dazu.
Herr Beppler ging nach seinem Studium in Gießen zunächst ins Rheinland zu einem Elektrotechnik-Werk, da in der Region Mittelhessen wenig Arbeitsplätze vorhanden waren. Im Anschluss war er bei Hans Liebherr, einem Elektro-Motorenwerk, tätig, sowie bei Raco Elektromaschinen im Außendienst. Außerdem war Beppler Leiter eines Ingenieuraußenbüros in Bad Homburg.