Auszeichnungen für ihre Masterarbeiten haben zwei Mitarbeiter des Kompetenzzentrums für nachhaltiges Engineering und Umweltsysteme (ZEuUS) an der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) erhalten: Daniel Krahe und Florian Lapp.
Krahe hatte in seiner Arbeit sämtliche verfahrenstechnisch relevanten Anlagenbereiche einer mikroalgenbasierten Abwasserbehandlung mit Nährstoffrückgewinnung dimensioniert sowie stofflich und energetisch bilanziert. Dabei betrachtete er zwei Varianten als bevorzugt technisch umsetzbar und unterzog sie einer Wirtschaftlichkeitsberechnung. Betreuer Prof. Dr.-Ing Ulf Theilen urteilte, dass „neben der exzellenten Bearbeitung der technischen auch ökonomische Fragestellungen hervorragend bearbeitet“ wurden. Die Auszeichnung durch den Verein Deutscher Ingenieure (VDI) Mittelhessen ist mit einem Preisgeld von 500 Euro verbunden.
Lapp nahm die Umweltauswirkungen eines etablierten industriellen Prozesses unter die Lupe: Chromerz-Röstrückstände (COPR) als Abfall der Produktion von Ledergerbsalzen enthalten hohe Mengen toxischer Chrom(VI)-Verbindungen. In Indien, einem der größten Lederproduzenten weltweit, geben illegale Ablagerungen auf offenen Deponien hohe Mengen an Umwelt und Grundwasser ab. Lapp gelang es erstmalig zu beweisen und zu quantifizieren, dass COPR während der Alterung atmosphärisches CO2 aufnehmen, was die Abgabe von giftigen Verbindungen noch verstärkt. Um das zu verhindern, hat Lapp verschiedene Methoden untersucht. Sein Ergebnis: COPR könnten vor der Deponierung gezielt carbonatisiert werden, um Chrom(VI) rückzugewinnen. Andererseits erschließen seine Ergebnisse die Möglichkeit, die illegalen Ablagerungen in einem landfill-mining Ansatz auszulaugen. Diese Arbeit wurde mit dem Preis des „Ingenieurtechnischen Verbands für Altlastenmanagement und Flächenrecycling“ (ITVA) und 1.000 Euro bedacht.
Quelle: THM Pressestelle, Gießen, 05. Juli 2024