2024 05 createadifferenceWenn ein Hinterhof zu einem stark frequentierten Platz wird, muss aufgeräumt werden. Das tut die THM mit einer Freifläche an der Wieseck: Studierende haben im Wettbewerb „Create a Difference“ ihre Ideen für Aufenthaltsqualität, Sport und Lehrbetrieb eingebracht.

Die Fläche auf dem Campus Wiesenstraße, zwischen den beiden THM-Hochhäusern, lag lange versteckt hinter dem Gebäude A15. Sie wurde als Parkplatz ebenso wie als temporäre Lagerfläche genutzt, gelegentlich nahmen Studierende Werkstattarbeiten im Freien vor. Doch als der C-Campus vor wenigen Jahren erneuert und die Wieseck zwischen Moltkestraße und Eichgärtenallee naturnäher umgestaltet wurde, verschwand die geschlossene Gebäudebrücke auf Höhe des ersten Stocks und wurde durch eine öffentliche, ebenerdige Brücke über den Bach ersetzt. Seither führt etwa der Weg von der Mensa zur Bibliothek direkt über den Hinterhof.

Laura Gottschalk vom Green Office der THM und ihr studentisches Team haben daher im Wintersemester den Wettbewerb „Create a Difference“ ausgeschrieben, um das Areal ebenso funktional wie ansehnlich umzugestalten. Ermöglicht wurde dies durch eine Spende des Unternehmens eba-consult GmbH aus Wölfersheim. Im Rahmen der Ringvorlesung „Verantwortung Zukunft“ wurde das siegreiche Team aus Marie Kleinschmidt, Elena Ritzel (beide Fachbereich Bauwesen) und Ole Schmidbauer (Fachbereich Wirtschaft) nun ausgezeichnet. „Wir haben etwas gestaltet, wo wir uns selbst gerne aufhalten möchten“, erklärte Schmidbauer.

Ihr Konzept teilt das Areal mittels artenreicher Hochbeete in drei Bereiche. Einer ist der Bewegung vorbehalten: Der THM-Hochschulsport besitzt ungenutzte Freiluftgeräte, ihre Unterbringung war im Wettbewerb zwingend vorgesehen. Nahe den Wegen planen die Studierenden Bänke „für Austausch, Miteinander und entspannten Aufenthalt“, so Schmidbauer. Inspiration für das Herzstück ihres Konzeptes, ein „grünes Klassenzimmer“, gab dem Team ihre gemeinsame ehemalige Schule, das Gymnasium Nidda. Dort können Schülerinnen und Schüler im Halbkreis auf zwei Ebenen, einem Forum gleich, im Freien den Unterricht verfolgen. Gleiches soll nun auch für Vorlesungen möglich werden.

Prof. Dirk Metzger, THM-Vizepräsident für strategische Bauplanung und Nachhaltigkeit, lobte das Konzept ebenso wie das Engagement von 17 weiteren Studierenden. Er versprach, möglichst schnell in die Umsetzung zu gehen und selbst Hand anzulegen: „Ich bringe die Säge mit“, sagte der Architekt. Er öffnete die Perspektive auf die Umgestaltung der weiteren Umgebung: Das Gebäude C10 direkt am Schwanenteich geht noch in diesem Jahr in die Sanierung. Dabei soll neben technischer und energetischer Modernisierung auch die Fassade begrünt werden. „Für das Gebäude A15 befinden wir uns noch in Planungen“, so Metzger. Dessen Bestimmung wurde durch Neubauten abgelöst, es, könne abgebrochen und ersetzt oder umgestaltet werden. So waren auch die Wettbewerbs-Einreichungen ausgelegt auf Weiternutzung an einem anderen Ort. Die Ringvorlesung selbst fand im ehemaligen Spannfeld von A15, einem alten Labor für Belastungsprüfung statt. Lokalisiert in zentraler Lage des Gießener Campuszentrums wird es derzeit als „Werkstattbühne“ für multifunktionelle Nutzung umgerüstet. In anderen Räumen von A15 entstehen studentische Arbeitsplätze und Räume für Start-Ups, bis die Pläne für das Areal zwischen A10 mit der Mensa und der Wieseck-Brücke ausgereift sind.

Quelle: THM Pressestelle, Gießen, 17. Mai 2024