Zielsetzung

Der Entwurf von Schaltkreisen mit organischen Transistoren findet zurzeit typischerweise direkt bei den Anbietern der Technologie statt. Zur Entwicklung komplexer Schaltkreise ist allerdings dringend ein Übergang des Schaltungsentwurfs in eine übergreifende Design-Community, von Technologieunternehmen bis hin zu Anbietern von IP für Systemkomponenten, notwendig. Voraussetzung dafür sind standardisierte Kompaktmodelle für organische Feldeffekt-Transistoren (OFETs). Diese Modelle erlauben in Netzwerksimulatoren eine Analyse auch komplexer Schaltungen in vertretbarer Rechenzeit. Die Forderung nach numerischer Effizienz verlangt eine gründliche Untersuchung, welche physikalischen Effekte zur Modellbildung berücksichtigt werden müssen und welche dagegen vernachlässigt werden können. Diese Kompaktmodelle sind in Standard-Tools für das Schaltungsdesign zu implementieren, um damit einen übergreifenden Entwurfszyklus wie heute in der Standard-Silizium-Technologie zu ermöglichen.

Im Labor für organische Elektronik werden Kompaktmodelle für OFETs zur Unterstützung des Entwurfsprozesses organischer Elektronik entwickelt. Im Vordergrund stehen insbesondere Kurzkanalbauelemente, die Schaltfrequenzen bis in den MHz-Bereich erlauben.  Damit werden Voraussetzungen für das Design kostengünstiger Schaltkreise für Anwendungen zur mobilen Kommunikation einzelner Komponenten im Sinne von IoT („Internet of Things“) geschaffen.