Zielsetzung

Für den erfolgreichen Betrieb eines Satelliten sind nicht nur Triebwerke zur Beförderung in den Orbit erforderlich. Nach Erreichen des Zielorbits ist eine richtungsvariable Schuberzeugung mittels Steuertriebwerken unerlässlich, um den Satelliten durch Korrekturmanöver in seiner Lage- und Bahn aktiv zu stabilisieren.

Aktuelle konventionelle Raumfahrtantriebe stoßen in den Missionen aufgrund ständig steigender technischer Anforderungen wie Lebensdauer (längere Flugzeiten), höhere Strahlgeschwindigkeiten, Gewichtseinsparungen (höhere Nutzlasten), Schubdosierbarkeit (Positionsgenauigkeit) häufig an konzeptionelle Grenzen. In dieser Hinsicht bilden elektrische Radiofrequenz-Ionentriebwerke eine echte Alternative zu chemischen Systemen. Sie eignen sich aufgrund der geringen Schubkraft zwar nicht für den Transport, zeichnen sich jedoch durch eine wesentlich effizientere Treibstoffausnutzung und präzise Schubsteuerung aus.

Während sich die Forschung an der JLU vorwiegend mit der naturwissenschaftlichen Untersuchung von Radiofrequenz-Ionentriebwerken (RIT) beschäftigt, werden diese an der THM aus ingenieurstechnischer Sicht betrachtet. Um die einzelnen Komponenten besser aufeinander abzustimmen und so ein optimiertes Gesamtsystem zu erhalten, werden Ansteuerungs-, Mess- und Regelungselektronik notwendig. Als Kooperationspartner versteht sich die Technische Hochschule Mittelhessen mit ihrer ingenieurstechnischen Expertise als Bindeglied zwischen Universität und Industrie und ist auf Basis ihrer anwendungsbezogenen Forschung in die Entwicklung und Optimierung des RIT-Gesamtsystems eingebunden.

Durch die Zusammenarbeit mit der Justus-Liebig-Universität Gießen, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der Firma Airbus Defence & Space GmbH ist die Verstetigung der Grundlagenforschung zu Ionenantrieben gesichert.