Auch im Jahr 2023 hat die Mamut AG die Technische Hochschule Mittelhessen wieder auf dem Eurobot-Wettbewerb vertreten. Der Eurobot ist ein von der französischen gemeinnützigen Organisation Planète Sciences jährlich organisierter Wettbewerb, bei dem zwei Teams mit je bis zu zwei Robotern gegeneinander antreten, um auf einem Spielfeld individuelle Aufgaben zu erfüllen. Dies muss völlig autonom ohne Eingriffe menschlicher Bediener geschehen; auch müssen die gegnerischen Roboter erkannt und ihnen ausgewichen werden, was sonst zu negativen Bewertungspunkten führt.
Letztes Jahr wurde nach der Corona-bedingten Zwangspause das Mamut- Team direkt zu den Finalwettkämpfen ins französische La Roche-sur-Yon eingeladen. Dieses Jahr hatten sich wieder ausreichend deutsche Teams angemeldet, so dass es zunächst zu einer deutschen Ausscheidung kam. Diese fand am 22. und 23. April an der TU Dresden statt. Gemäß den offiziellen Wettkampfregeln, die in 2023 unter dem Motto „The Cherry on the Cake“ formuliert waren, bestanden die Aufgaben unter anderem darin, kreisrunde Scheiben auf dem Spielfeld zu finden und idealerweise übereinandergestapelt in definierten Ablagezonen zu platzieren. Die Scheiben hatten unterschiedliche Farben und symbolisierten Bestandteile von Kuchenstücken – Biskuitboden, Sahneschicht, Glasur. Weitere Punkte konnte man erzielen, indem man eine „Kirsche“ auf dem fertig geschichteten Kuchen platzierte, wobei Bälle von Nerf Guns die Kirschen symbolisierten. Die Aufgaben waren erneut sehr anspruchsvoll und erforderten es, die eigene Robotplattform mit geeigneten Sensoren und Aktuatoren auszustatten und entsprechend zu programmieren.
Das Mamut-Team trat dabei in Dresden mit einem selbständig komplett neu entwickelten Roboter an. Bei dessem Aufbau nutzte man die Erfahrungen, welche man im Vorjahr in Frankreich gemacht hatte. Neben der Hardware wurde auch das Softwaredesign komplett überarbeitet und basiert nun auf dem in der Robotikcommunity weitverbreitetem Robot Operation System (ROS), welches einzelne Mitglieder der Mamut-AG im Vorjahr im Rahmen einer Summer School an der FH Aachen erlernt hatten.
Wie es bei neuentwickelten Systemen oft der Fall ist, hatte das Team auch mit vielen technischen Schwierigkeiten zu kämpfen, an denen am Wettbewerbsort in einem Gebäude der TU Dresden bis spät in die Nacht gearbeitet wurde. Am Ende war es möglich, mit dem Roboter zu den Wettkämpfen antreten zu können. Leider gelang es nicht, sich für die Teilnahme an der Endrunde in Frankreich zu qualifizieren. Aber das Team um Prof. Dr. Thomas Glotzbach blickt auf zwei sehr erfahrungsreiche Tage zurück, an denen viele Fortschritte gemacht wurden. Bis zum nächsten Jahr hofft die Gruppe, die Anfangsschwierigkeiten der neuen Plattform in den Griff zu bekommen; denn natürlich freuen sich alle schon darauf, dann wieder zum Wettbewerb anzutreten.