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Radon ist ein Zerfallprodukt von Uran und Thorium. Die festen Elemente Uran und Thorium kommen überall im Erdboden und im Gestein in unterschiedlichen Konzentrationen vor. Das gasförmige Radon migriert durch die Erdschichten Richtung Oberfläche. Im Freien wird Radon in der Luft stark verdünnt, sodass es ungefährlich ist. Die Konzentration ist dort regional unterschiedlich. Sie liegt beträgt in Deutschland um die 10 Becquerel pro Kubikmeter Luft.
Radon in Gebäuden
Ist der Erdboden jedoch bebaut, steigt Radon über die Erde bis dicht an die erdberührten Wände und Böden der unteren Etagen oder des Kellers eines Gebäudes heran. Hier kann das Gas durch kleinste Risse im Fundament und dem Mauerwerk oder über undichte Durchführungen von Kabeln oder Rohren ins Haus eindringen und sich dort ansammeln.
Kellerräume und nicht unterkellerte, erdberührte Stockwerke weisen in aller Regel die höchste Radonkonzentration im Haus auf. Nach oben hin nimmt die Radonkonzentration üblicherweise von Stockwerk zu Stockwerk ab.
Verschiedene Faktoren beeinflussen die Radonkonzentration in Innenräumen:
- Die Beschaffenheit des Erdbodens (Konzentration an Uran und Thorium) und die Durchlässigkeit des Bodens sind maßgeblich für die Konzentration von Radon in der Bodenluft.
- Der bauliche Zustand der erdberührten Stockwerke eines Gebäudes bestimmt, wie viel Radon in das Gebäude eindringen kann. Durch Risse oder undichte Fugen im Fundament und in den Kellerwänden sowie durch schlecht abgedichtete Kabel- und Rohrleitungen kann Radon ins Haus gelangen.
- Die Dichte des Gebäudes (z. B. an Fenstern und Türen) bestimmt, wie schnell das Radon wieder aus dem Gebäude entweichen kann. Sie sollten bei einer energetischen Sanierung bedenken, dass nach Einbau dichter Fenster und Türen und Isolierung des Gebäudes die Radonkonzentration im Haus ansteigt.
Vorkommen in Deutschland und Hessen
Der Jahresmittelwert der Radonkonzentration in Wohnräumen liegt in der Bundesrepublik Deutschland bei durchschnittlich etwa 50 Becquerel pro Kubikmeter. In manchen Gebäuden kann die Radonkonzentration jedoch deutlich höher sein. In seltenen Fällen werden auch in Hessen hohe Radonkonzentrationen bis zu mehreren tausend Becquerel pro Kubikmeter gemessen. Hier besteht Handlungsbedarf!
Um herauszufinden, ob Ihr Haus oder Ihre Wohnung eine hohe Radonkonzentration aufweist, sollten Sie diese bei Ihnen zu Hause zu messen. Eine verlässliche Aussage darüber, wieviel Radon im Gebäude ist, kann nur durch eine vor Ort durchgeführte Messung geklärt werden. Messungen der Radonkonzentration in Innenräumen sind kostengünstig und können selbstständig mit passiven Radonexposimetern durchgeführt werden.