Radonschutz dient dazu, das Lungenkrebsrisiko zu senken. Je nach Ergebnis der Radonmessung und entsprechender Höhe der Radonbelastung ist ein einfacherer oder umfangreicherer Radonschutz sinnvoll. Es gibt verschiedene Methoden, die auch je nach den Gegebenheiten im Haus abgewogen werden müssen. Hier sind zunächst die einfacher durchzuführenden und kostengünstigeren Methoden zum Radonschutz aufgeführt.
Es gibt für Privatleute keine gesetzliche Verpflichtung, sich vor Radon zu schützen. Für die Senkung des Lungenkrebsrisikos ist es dennoch wichtig das Haus oder die Wohnung radonsicher zu machen. Wenn Sie sich unsicher sind, welche Maßnahmen in Ihrem Fall angebracht sind, wenden Sie sich gerne an das HeRaZ.
Radonschutz bei leicht bis mäßig hoher Radonbelastung
Wohnräume lüften
Die am einfachsten durchzuführende Maßnahme gegen zu viel Radon ist das Lüften. Dabei ist es wichtig, die Fenster nicht nur zu kippen, sondern komplett zu öffnen (Stoßlüften). Am besten ist es, man öffnet gleichzeitig mehrere Fenster, um einen Durchzug zu erzeugen (Querlüften). So wird das Radon gemeinsam mit der verbrauchten Luft nach draußen befördert und frische radonärmere Luft hereingeholt.
Auch um Schimmelbildung vorzubeugen und um ein gesundes Raumklima zu schaffen, ist Lüften wichtig. So empfiehlt die Verbraucherzentrale, wenn man den ganzen Tag zu Hause ist, 3 bis 4 Mal am Tag querzulüften. Ist man tagsüber abwesend, reicht es auch je einmal morgens und abends richtig zu lüften. Zu beachten ist, dass im Winter oder bei windigem Wetter 3 bis 5 Minuten genügen können. In den restlichen Jahreszeiten, besonders bei Windstille können aber auch mal 10 bis 20 Minuten nötig sein, um die Luft auszutauschen. Somit hilft das Lüften dann auch, das Radon in Wohnräumen geringer zu halten.
Keller lüften
Auch im Keller hilft es, als Radonschutz zu lüften. Am besten eignet sich auch hier mehrmaliges Stoßlüften. Im Winter kann bei unbeheizten Kellerräumen auch mal das Fenster gekippt werden. Dies führt in dieser Jahreszeit bereits zu einem starken Luftaustausch, da die noch kältere Luft von außen einströmt und die Radonbelastung im Keller so sinkt. In Waschkellern ist ein geöffnetes Fenster das ganze Jahr über sinnvoll.
Das Lüften im Keller hat zwei Effekte. Zum einen verringert sich die Konzentration von Radon im Keller, was auch bedeutet, dass weniger Radon in die oberen Stockwerke eindringt. Zum anderen wird ein im Haus vorhandener Unterdruck (durch Kamine, Abluftkanäle, etc.) aufgelöst. So wird verhindert, dass der Unterdruck die radonhaltigere Kellerluft stärker nach oben transportiert.
Kellertür abdichten und schließen
Eine weitere, einfache Methode, um das Radon aus dem Keller von den Wohnräumen fernzuhalten, ist das Abdichten der Kellertür. Dafür eignen sich Dichtungsprofile aus dem Baumarkt, die um die gesamte Tür herum angebracht werden. Wichtig ist es, darauf zu achten, dass die Profile passgenau eingesetzt werden und keine Lücken entstehen, damit die Abdichtung gegen das Radon wirksam ist.
Es ist eigentlich selbstverständlich, aber sehr wichtig, dass die Kellertür dann nicht offenstehen bleibt, sondern immer geschlossen wird.
Risse, Fugen und Durchführungen im Kellerboden abdichten
Befinden sich im Keller Risse oder Fugen im Boden oder in den Wänden, die unter die Erdoberfläche reichen, sollten diese gegen Radon abgedichtet werden. Dazu eignen sich am besten elastische Abdichtungsmassen, wie Silikon, Acryl oder Polysulfid, die im Baumarkt zu finden sind. Sie sind gegen Radon effektiv. Auch hier muss darauf geachtet werden, ordentlich und gründlich zu arbeiten. Es kann aber normalerweise auch selbst durchgeführt bzw. bei Mietwohnungen vom Vermieter übernommen werden.
Genauso sind an den Eintrittsstellen von Kabeln oder Rohren durch den Kellerboden, durch die Kellerwände oder auch durch die Kellerdecke Abdichtungen gegen Radon anzubringen. Dichtungsdurchführungen aus dem Handel eignen grundsätzlich für den Schutz gegen Radon im Keller.
Hat ein Haus keine feste Bodenplatte, sondern nur Kies- oder Sandboden, kann es zu einer hohen Radonkonzentration kommen, weil das Radon leicht eintreten kann. In solchen Fällen sollte eine Radonfachperson beauftragt werden, um zu prüfen, was bei den jeweiligen Gegebenheiten zu tun ist. Es ist aber auch nicht selten der Fall, dass solche Häuser eine geringere Radonkonzentration aufweisen, da auch die Wände und Fenster undicht sind und das Gas kann.
Die Informationen basieren auf den aktuellen Empfehlungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS). Ausführliche Informationen zum Radonschutz finden Sie auch im Radonhandbuch des BfS.