Im Rahmen des Bachelorstudiengangs Elektro- und Informationstechnik fand im Modul "Angewandte objektorientierte Programmierung (AOOP)" von Prof. Dr. Prause ein inspirierender Gastvortrag von Dr. Marco Jahn von der renommierten Eclipse Foundation statt.

Der Vortrag mit dem Titel "Open Source - From Revolutionary Idea to Mainstream" bot den Studierenden und Lehrenden eine einmalige Gelegenheit, tief in die Welt der Open-Source-Entwicklung einzutauchen und deren Bedeutung für die moderne Softwareentwicklung zu verstehen.

Intro Eclipse Foundation

In Zeiten, in denen Software zunehmend jeden Aspekt unseres Lebens durchdringt, wird das Verständnis von Open-Source-Prinzipien für angehende Ingenieurinnen und Ingenieure sowie Entwicklerinnen und Entwickler immer wichtiger. Der Vortrag zielte darauf ab, den Studierenden ein fundiertes Wissen über die Ursprünge und die Entwicklung von Open Source zu vermitteln, sowie die Bedeutung von Open-Source-Lizenzen und die Rolle von Open-Source-Communities und -Foundations hervorzuheben.

Der Vortrag begann mit einem historischen Einblick in die Ursprünge der Open-Source-Bewegung, einschließlich der Geschichte von Richard Stallman, der durch Einschränkungen des Xerox-Druckertreibers zur Gründung der Free Software Foundation inspiriert wurde. Er behandelte die evolutionären Schritte von der Free Software Foundation bis zur Gründung der Open Source Initiative durch u. a. Eric S. Raymond, und der Open Source Definition. Die Studierenden erfuhren, wie Software mittlerweile in nahezu allen technischen Produkten präsent ist – zum Beispiel in Flugzeugen, Autos, oder dem Internet der Dinge  – und welche wichtige Rolle Open Source dabei spielt.

Ein faszinierender Teil des Vortrags behandelte den Sinneswandel bei Unternehmen wie Microsoft, das von einem kritischen Standpunkt zur Integration von Open Source überging, und später sogar GitHub als zentrale Plattform für Open-Source-Entwicklung erworben hat. Abschließend wurde das Lizenzspektrum ausführlich diskutiert, einschließlich der Definitionen und der wichtigen Unterschiede zwischen proprietären, nicht-kommerziellen, copyleft, permissiven und gemeinfreien Lizenzen.

Die Teilnahme am Vortrag bot den Studierenden eine wertvolle Möglichkeit, das theoretische Wissen aus dem Kurs mit praktischen und aktuellen Entwicklungen zu verknüpfen. Die Erkenntnisse über die "Tragedy of the Commons", bei der individuelle Interessen kollektive Ressourcen schädigen können, und wie Open Source Communities dies durch Transparenz, offene Teilnahme und Meritokratie überwinden. Die Unterstützung, die Open Source Foundations wie Eclipse hierbei bieten können wurde am Fallbeispiel Eclipse 4diac™ diskutiert. Das Verständnis dieser Zusammenhänge wird den Studierenden helfen, sich zukünftig verantwortungsvoll in kollaborative Softwareprojekte einzubringen.

Eclipse Foundation 4diac

Für den Kurs AOOP war der Vortrag eine Bereicherung, der den Horizont der Teilnehmenden erweiterte und das Bewusstsein für die strategische Bedeutung von Open Source in der Industrie schärfte. Die behandelten Themen bereiteten die Studierenden darauf vor, in ihrer zukünftigen beruflichen Laufbahn nicht nur Nutzer, sondern aktive Mitgestalter der digitalen Welt zu werden.

Die Studierenden zeigten sich begeistert. Das Thema Open Source ist hochrelevant, und der Vortrag war spannend und wertvoll für ihre berufliche Zukunft. Ein Student bezeichnete den Beitrag sogar als den besten über Open Source, den er je gehört hat. Fast alle Studierenden empfehlen den Vortrag weiterhin in den Kurs aufzunehmen. Besonders hervorgehoben wurden der gut strukturierte Aufbau und der Einblick in die Zusammenarbeit großer Unternehmen im Open-Source-Bereich. Die Einführung in Lizenzen wurde als besonders hilfreich empfunden.

Fazit: Der Gastvortrag der Eclipse Foundation war ein bedeutender Schritt zur Bereicherung des Lehrplans der THM in Friedberg und zeigt das Engagement der Hochschule, den Studierenden nicht nur theoretische, sondern auch maßgebliche praktische und aktuelle Kenntnisse zu bieten. Diese Initiative beweist einmal mehr, dass der Fachbereich IEM eine Vorreiterrolle in der Ausbildung von Fachleuten übernimmt, die in der Lage sind, die Herausforderungen der modernen Technologiebranche proaktiv und verantwortungsbewusst anzugehen.