Mit dem Gedanken für ein Studium spielen viele junge Menschen. Doch wohl nur an der THM können sie den Studiengang Medieninformatik tatsächlich spielend entdecken: Eine Interaktive Reise durch den Bachelor Medieninformatik hat Benjamin Einert mit einem Team Studierender programmiert. In einer etwas unordentlichen Studentenbude träumt sich der Charakter – als Hai, Rotkäppchen oder einer von 8 anderen Avataren – durch die THM bis in die Berufswelt. „Das Spiel zeigt, was durch ein Studium der Medieninformatik möglich wird“, sagt Einert.
Und er muss es wissen. Denn der Lehrbeauftragte ist ein „Eigengewächs“ der THM. Damals noch auf Diplom, hat er selbst Medieninformatik studiert. „Für mich war das der zweite Bildungsweg. Als das Internet laufen lernte, war ich schon Web-Entwickler“, erinnert er sich, dass seine Berufslaufbahn nicht geradlinig war. Er hätte auch einfach im Job bleiben können: „Das war damals schon so ein begehrtes Thema wie heute“, erinnert er sich. Doch er wollte sein Können wissenschaftlich unterfüttern. Und nahm dann nach dem Studium auch recht schnell einen Lehrauftrag an – gibt seine Expertise seither weiter.
Eine Expertise, die sich ständig weiterentwickeln muss. „Wenig ist so im dauerhaften Umbruch, wie die Medieninformatik“, sagt er. Denn das ultimative Mediengerät hat heute jeder in der Hosentasche – das Smartphone. „Medieninformatik ist überall“, so Einert. Und Medieninformatiker werden überall gebraucht. So hat etwa der Besuch einer Studierendengruppe beim Radiosender FFH auf beiden Seiten großes Interesse ausgelöst – an einem Job in der Medienbranche einerseits, an dem Können und Wissen der Studierenden andererseits.
Denn die können vieles. „In unserem Fach werden die Grundlagen geschaffen für Arbeit im Web, im Radio oder Fernsehen, bei Medienproduktion oder der Datenhaltung und -Optimierung“, sagt Einert. Das erlaube Tätigkeiten im Kreativen ebenso wie in der Systemadministration, je nach Vorliebe. Alumni sind bei Sendeanstalten, auf Filmsets, in Werbeagenturen oder IT-Unternehmen beschäftigt, bei Computerspiel-Entwicklern ebenso wie als Spezialisten für 3D-Modellierung in der Industrie. „Unsere Stärke ist es, Informationsverarbeitung visuell zu gestalten“, erklärt Benjamin Einert.
Oder einfacher gesagt: „Wir machen Daten oder Informationen erfahrbar.“ Sei es als Dashboard, als Computerspiel, als Chart, als responsive Webseite oder App. „Bei uns gehört die technische wie die menschliche Seite gleichermaßen dazu“, sagt Einert. Erlebbarkeit müsse intuitiv sein, bestenfalls Freude vermitteln. Im Sinne der Firmen wie der Endkunden. „Unsere Studierenden sind Universalisten und so verstehe ich die Medieninformatik auch“, sagt Einert. Der Fachbereich „Informationstechnik, Elektrotechnik und Mechatronik“ (IEM) in Friedberg, der das Fach als Bachelor- wie als Masterstudiengang anbietet, hat neben PC-Laboren auch ein Video- und ein Audiostudio. Studierende produzieren Musikvideos, live übertragene Vortragsreihen, programmieren Apps für Android und iOS – oder eben dieses kleine Orientierungs-Spiel, das Appetit machen soll auf ein ganz besonderes und besonders nachgefragtes Studium.