I’m a Scientist, Get me out of here! ist ein, ursprünglich aus Großbritannien stammendes, Online-Angebot im Bereich der Wissenschaftskommunikation, bei dem Schüler*innen in den direkten Austausch mit Wissenschaftlern gehen und diesen Fragen stellen können. Dafür treten die Schüler*innen in verschiedenen Themenrunden in 30 minütigen textbasierten Chats in den Dialog mit den Wissenschaftler*innen und lernen dabei deren Arbeitsalltag kennen und erfahren, zu welchen Themen sie aktuell forschen. Die Schüler*innen stimmen nach jedem Chat über ihre Lieblingswissenschaftler*innen ab und küren so am Ende eine*n Gewinner*in.
Bild: imascientist_de (instagram.com)
Das Angebot wird von der gemeinnützigen GmbH Wissenschaft im Dialog, der Organisation der Wissenschaft für Wissenschaftskommunikation angeboten. Es wird u.a. vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und von der Volkswagenstiftung gefördert.
2022 wurden mit dem Angebot 3.600 Schüler*innen an ca. 180 deutschsprachigen Schulen weltweit erreicht. Insgesamt nahmen 260 Wissenschaftler in 240 Chats zu 12 Themenrunden teil.
Prof. Dr. Arndt hat im Dezember 2022 an der Themenrunde Stadt der Zukunft teilgenommen und wurde von den Schüler*innen zum Gewinner gewählt. Er erhält dafür ein Preisgeld von 500 EUR, welches er für Besuche an Schulen und den persönlichen Austausch mit Schülern einsetzen möchte.
Bild: imascientist_de (instagram.com)
In der Themenrunde zur Stadt der Zukunft ging es darum, wie die Stadt der Zukunft aussehen wird und wie wir darin leben werden. Aber auch, welche Technologien und Materialien darin vorkommen werden.
Die 183 Schüler*innen aus 16 Schulen, die an dieser Themenrunde teilnahmen, stellten Fragen aus sehr vielen unterschiedlichen Bereichen. Zum Beispiel zur Digitalisierung in Gebäuden und Städten:
- Gibt es Ihrer Meinung nach eine Smart City in Deutschland? Welche ist die fortschrittlichste Stadt?
- Wie weit ist die Smart Home Technologie schon? Kann man sein Haus mit Smart Home wochenlang allein lassen?
- Inwiefern können in der Bundesrepublik neue, moderne Technologien im Bau verwendet werden? Welche bürokratischen Hürden müssen Bauunternehmen mit Hinblick auf Smart-Living nehmen?
Bild: KI generierte Ansicht einer Stadt der Zukunft (Prof. Dr. Arndt mit DALL-E)
Viele Fragen kamen aber auch zu den städtebaulichen, sozialen und gesellschaftlichen Aspekten zukünftiger Städte wie z. B.:
- Wird es in naher Zukunft Megacities geben? Wie groß werden diese und was können sie besser als andere?
- Was kann man gegen den Wohnungsmangel machen?
- Ist die Stadt der kurzen Wege die ideale Stadt?
- Wird es später noch Dörfer geben?
- Inwieweit wird sich die Interaktion zwischen Menschen weiter anonymisieren oder werden Menschen verstärkt den Kontakt zu Mitmenschen suchen? Was kann eine moderne Stadt bieten, um ein aktives Miteinander zu gewährleisten?
- Wie sehen Sie das Projekt „The Line“ in Saudi Arabien? Ist es ein Schritt in die richtige Richtung?
- Könnte man Bunkerstädte unter der Erde bauen?
Die meisten Fragen kamen aber zu den Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit von Gebäuden und Städten. Beispiele waren:
- Wie schafft man es nachhaltiger zu leben und in Zukunft achtsamer mit der Umwelt umzugehen? Wird die Stadt der Zukunft klimaneutral sein?
- Sind Städte auf die Klimafolgen vorbereitet?
- Wie ist es möglich klimafreundliche Häuser zu bauen? Ist es möglich Häuser fast ausschließlich CO2 neutral zubauen?
- Ist vollständig nachhaltiges Heizen in deutschen Privathaushalte bis 2030 oder allgemein realisierbar?
- Sind Ideen wie die Bepflanzung von z.B. Hausfassaden auf großer Fläche möglich? Inwiefern ist das eine sinnvolle Möglichkeit, um Schadstoffe zu absorbieren? Wie sieht es in naher Zukunft mit Parks und Grünanlagen aus ?
- Wie wird das Verkehrssystem in einer modernen Stadt der Zukunft aussehen?
Einige Antworten der teilnehmenden Wissenschaftler auf diese Fragen können auf der Seite der Themenrunde oder auf dem Instagram Kanal des Projektes nachgelesen werden.
Alles in Allem führte die Themenrunde zu einem sehr intensiven Austausch zwischen Forscher*innen und Schüler*innen. Seine Erfahrungen hat dabei hat Prof. Dr. Arndt in einem Interview mit Wissenschaft im Dialog zusammengefasst, welches hier zu finden ist.
Bild: imascientist_de (instagram.com)
Wer gerne mehr über Gebäude und Städte der Zukunft erfahren möchte, sollte sich den Studiengang Elektro- und Informationstechnik (Friedberg) an der TH Mittelhessen ansehen. Der Schwerpunkt Gebäudeautomation dieses Studiengangs beschäftigt sich genau mit diesem Thema aus einer technologischen Perspektive.