Aus einer Zusammenarbeit bei Motorenprüfständen sollte 2019 eine engere Partnerschaft werden zwischen der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) am Standort Friedberg und der University of Mostar (SuM). „Dann kam Corona und insgesamt waren nur sehr wenige Studierende aus Bosnien-Herzegowina für Abschlussarbeiten bei uns“, klagt Prof. Claus Breuer vom Fachbereich Maschinenbau, Mechatronik und Materialtechnologie, Initiator des Projektes, das auf einem gemeinsamen Erasmus-Antrag basiert. Kurz vor Ablauf der Förderperiode waren jetzt 13 bosnische Gäste in Friedberg, um einander persönlich kennenzulernen – und den Antrag für die Verlängerung der Erasmus-Förderung vorzubereiten.
„Wir haben viele Schnittmengen“, erklärt Breuer und nennt die Bereiche Maschinenbau, Material- und Fertigungstechnik sowie Mechatronik und Künstliche Intelligenz. Sein Kollege Prof. Udo Jung präzisiert: „In Mostar gibt es beispielsweise große Stärken in der Forschung an Prothesen“ – das sei zwar hinsichtlich des Anwendungsfeldes etwas völlig anderes, als die Arbeit in Friedberg. „Aber technisch sind sich die Disziplinen sehr ähnlich.“ Stichworte sind: Leichtbau, 3D-Druck, Materialforschung, Mechatronik.
Die Besucher aus Mostar – Lehrende wie Studierende – lernten nicht nur die Forschungsschwerpunkte der THM kennen, sondern präsentierten auch Ergebnisse ihrer eigenen Forschungsarbeiten. „In Bosnien fehlt es vor allem an technischer Ausstattung, um so auch die Theorie in der Praxis umzusetzen zu können“, sagt Breuer. „Wir wollen daher Themen für einen ständigen Austausch und gemeinsame Forschungsarbeit, zukünftig vielleicht auch für Promotionsstudien, identifizieren.“ Auch an der didaktischen Arbeit der THM seien die Gäste aus Mostar interessiert. Gute Voraussetzungen, mit einer nun endlich gezündeten Partnerschaft in die Verlängerung zu gehen.
Forschungs-Besuch aus Mostar an der THM in Friedberg:
Die Partner aus Bosnien-Herzegowina wurden von Prof. Claus Breuer betreut.