Grundschüler im Robotiklabor

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Ein wenig skeptisch war Prof. Dr. Claus Breuer schon, als er im vergangenen Sommer auf der Friedberger Kaiserstraße einen Praktikumstermin mit der „Forscher AG“ vereinbart hatte. Der Dekan des FH-Fachbereichs Maschinenbau, Mechatronik, Materialtechnologie war während der Veranstaltung „Friedberg macht Schule“ mit Silke Marquardt, der stellvertretenden Leiterin der Friedberger Montessori-Schule, ins Gespräch gekommen. Am Ende kamen die beiden überein, dass es einen Versuch wert sei, technikinteressierte acht- bis zehnjährige Grundschüler ins Robotiklabor der Fachhochschule Gießen-Friedberg einzuladen.

Nach dem Besuch war Breuer überrascht. „Neugierig, technikbegeistert, pfiffig“ seien die Kinder gewesen, denen sein Kollege Prof. Dr. Klaus Brillowski zuerst eine Einführung in die Robotik gegeben hatte. Anschließend baute die Forscher AG selbständig Klein- und Krabbelroboter und experimentierte mit Industrierobotern, die die Grundschüler manuell oder per Sprache steuerten. Flug- und Fahrroboter kamen ebenso zum Einsatz wie ein an der FH entwickelter Hubschrauber.

Die Begeisterung, mit der die jungen Gäste bei der Sache waren, sei die „optimale Voraussetzung für eine spätere Technikkarriere“, so Breuer. Beeindruckt habe ihn auch der erstaunlich hohe Anteil von Mädchen unter den wissbegierigen Besuchern, sagte der Hochschullehrer, der sich nach den positiven Erfahrungen weitere Gastspiele von Grundschülern in den Techniklaboren der FH vorstellen kann.

 Projekttag an FH: Schüler des LLG schnuppern am Studienalltag - Zwei Workshops

GIESSEN/FRIEBERG (red). "Wann machen wir das wieder?" - "Super!" - "Wir haben mehr gelernt, als wir gedacht haben." Das sind nur einige Kommentare der Neuntklässler, die einen Projekttag an der Fachhochschule Gießen-Friedberg (FH) verbracht haben. 26 Schülerinnen und Schüler des Gießener Landgraf-Ludwigs-Gymnasiums nutzten die Möglichkeit, auf dem Campus in Friedberg Hochschulluft zu atmen.

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Die Gäste hatten die Wahl zwischen zwei Angeboten. Im Workshop "Webdesign", den die Wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Nina Bertram und Wibke Fuhrberg anboten, konnten Mädchen ihre eigene Website gestalten, Texte formatieren und Fotos in ihren Internetauftritt einbinden. Die zweite Gruppe baute unter Anleitung von Shqipe Lushta und Michael Großfeld einen Laufroboter. Dazu mussten unter anderem Platinen gefräst, bestückt und gelötet werden. Den Abschluss bildete die Programmierung des eigenen Roboters, teilt die FH mit. presse3_300

Dr. Klaus Brillowski erläuterte die Motive für die Öffnung seines Labors: "Wir haben ein Interesse daran, dass Schülerinnen und Schüler mitbekommen, was Mechatronik heißt. Sie lernen bei uns spielerisch den Umgang mit hochwertiger Technik", so der Professor für Maschinendynamik, Robotik und mechatronische Systeme. Auch Thorsten Rohde, der die Schüler begleitete, war hochzufrieden mit dem Besuch in Friedberg. "Solche Praxiskontakte sind der beste Weg, Schülern, die bis nach ihrem Abitur unschlüssig sind, was sie machen sollen, wichtige Anreize für ihre eigenen Zukunftsentscheidungen zu geben," sagte der Klassenlehrer. Der Projekttag wurde möglich durch das Programm "studieren probieren", das die Zentrale Studienberatung der FH in Gießen und Friedberg anbietet. Das Spektrum reicht von Vorträgen, zu denen Hochschullehrer in die Schulen kommen ("Rent a Prof") über Laborbesuche an der FH bis zu Veranstaltungen zum Thema Frauen und Technik und speziellen Fortbildungsmöglichkeiten für Lehrer. Schulen können individuelle Programme mit Dana Kretzmer von der Zentralen Studienberatung vereinbaren.