Prof. Dr.-Ing. Markus Messer hält Vortrag in Budapest (ENOC 2017)
Vom 25. bis zum 30. Juni 2017 fand die „9th European Nonlinear Dynamics Conference (ENOC 2017)“ in Budapest statt. Die Abkürzung „ENOC“ rührt daher, dass diese Konferenzreihe 1993 in Hamburg startete, und der Name damals „1st European Nonlinear Oscillations Conference“ lautete. Auch wenn im Konferenznamen im Laufe der Jahre „Oscillations“ durch „Dynamics“ ersetzt wurde, so hält man doch weiterhin an der ursprünglichen Abkürzung ENOC als Markenname fest. Bei dieser Konferenzreihe treffen sich seit 1993 Wissenschaftler aus aller Welt. Ziel ist dabei unter anderem der Austausch zwischen Ost und West („East meets West“). Dies spiegelt sich auch in der Wahl der Konferenzorte wider (1993 Hamburg, 1996 Prag, 1999 Kopenhagen, 2002 Moskau, 2005 Eindhoven, 2008 St. Petersburg, 2011 Rom, 2014 Wien, 2017 Budapest, 2020 Lyon). Die ENOC-Konferenzen gelten als Nachfolger der ICNO-Konferenzen (International Conference on Nonlinear Oscillations), welche von 1961 bis 1990 ausschließlich in osteuropäischen Städten stattfanden.
An der „ENOC 2017“ in der wunderschönen ungarischen Hauptstadt nahmen 495 Wissenschaftler aus 43 verschiedenen Staaten teil. Die perfekt organisierte Konferenz fand in der altehrwürdigen Universität „Budapesti Műszaki és Gazdaságtudományi Egyetem“ (Budapest University of Technology and Economics) statt. Während der Konferenz wurden insgesamt 417 Vorträge gehalten und 23 Poster vorgestellt. Die meisten Teilnehmer kamen aus Ungarn (58 Teilnehmer), gefolgt von Deutschland (51 Teilnehmer), China (42 Teilnehmer), USA (38 Teilnehmer), Russland (30 Teilnehmer), usw. Die weiteste Anreise hatten die vier Teilnehmer aus Neuseeland.
Bild 1: Konferenzort (Budapesti Műszaki és Gazdaságtudományi Egyetem / Budapest University of Technology and Economics)
Aufgeteilt war die Konferenz in 21 „Mini-Symposia“, die das weite Feld der „Nonlinear Dynamics“ abdeckten. Hierbei wurden bis zu neun Vorträge parallel gehalten. Überaus interessant waren auch die „Plenary Lectures“, welche täglich von 11 bis 12 Uhr im Audimax stattfanden und von namhaften Experten gehalten wurden.
Prof. Dr.-Ing. Markus Messer hielt einen Vortrag im Mini-Symposium „Time-periodic systems“. Der Titel des Vortrags lautete: A Discrete Predator-Prey Conflict Model with Defense Term. Die hierbei vorgestellten Ergebnisse hatte Prof. Messer gemeinsam mit seinem Onkel PD Dr. rer. nat. habil. Dr. phil. Joachim A. Messer erarbeitet. Dieser ist Koautor des veröffentlichten zweiseitigen „extended abstract“ (reviewed): Markus H. E. Messer, Joachim A. Messer: A Discrete Predator-Prey Conflict Model with Defense Term, in: Proc. of ENOC 2017 - 9th European Nonlinear Dynamics Conference, Budapest, Hungary, 2017. In dieser Arbeit geht es um ein zeitdiskretes Räuber-Beute-System. Dieses dynamische System wird beschrieben durch zwei gekoppelte Gleichungen und zeigt einige interessante dynamische Phänomene. So gibt es für einige Parameterwerte Bereiche, in denen Periodenverdopplungen (Bifurkationen) auftreten. Es lässt sich aber auch chaotisches Verhalten beobachten und mit Hilfe des „estimated max. Lyapunov exponent“ belegen. Anbei drei Abbildungen aus dem „extended abstract“. Es ist geplant, die Ergebnisse in einem „full paper“ niederzuschreiben und beim Journal „Chaos, Solitons & Fractals“ einzureichen.
Bild 2: Abbildungen aus dem „extended abstract“
Abgerundet wurde das Konferenzprogramm durch eine halbtägige Exkursion (Stadtführung oder Besichtigung der Synagoge oder Werksbesichtigung bei Audi) und durch eine Bootsfahrt auf der Donau gefolgt von einem gemeinsamen Abendessen.
Bild 3: Prof. Dr.-Ing. Markus Messer während der halbtägigen Exkursion
Während der Konferenz gab es viele Möglichkeiten, sich mit anderen Wissenschaftlern fachlich auszutauschen. Und so ergaben sich neue Kontakte, und bereits bestehende Kontakte konnten gefestigt werden. Es herrschte während der gesamten Konferenz eine überaus kollegiale Stimmung. Literaturempfehlungen, Vortragsfolien, Vorlesungsskripte, u. v. a. m. wurden untereinander ausgetauscht. Alles in allem ein überaus lohnender Konferenzbesuch.
Bild 4: Blick von der Freiheitsbrücke (ungarisch Szabadság híd)
Empfehlenswert ist in Budapest auch ein Besuch der St.-Stephans-Basilika (ungarisch: Szent István-bazilika). Sonntags findet hier ab 17 Uhr ein katholischer Gottesdienst in englischer Sprache in der Kapelle der „Heiligen Rechten“ statt. Bei der „Heiligen Rechten“ handelt es sich um eine bedeutende Reliquie, genauer gesagt um die einbalsamierte rechte Hand König Stephans (Stephan I. der Heilige, ungarisch: Szent István, 969-1038, von 1000 bis 1038 erster König des von ihm begründeten Königreiches Ungarn). Stephan I. gilt als der Nationalheilige des heutigen Ungarn. Er christianisierte die heidnischen Magyaren.