Der Fachbereich Maschinenbau und Energietechnik gehört mit aktuell 23 Professorinnen und Professoren, 23 MitarbeiterInnen und ca. 850 Studierenden zu den größten Fachbereichen der Technischen Hochschule Mittelhessen. In den Instituten des Fachbereichs und deren angegliederten Laboren werden vielfältige Forschungs- und Entwicklungsprojekte durchgeführt.
Der Maschinen- und Anlagenbau ist die größte Industriebranche in der Bundesrepublik Deutschland. Die Anwendung und (Weiter-) Entwicklung von Werkstoffen, Produkten und Fertigungsverfahren auf höchstem Niveau ist dafür unabdingbar. Die (Weiter-) Entwicklung effizienter Prozesse der Energie- und Stoffwandlung ist die Grundlage für die nachhaltige Versorgung von Betrieben und Haushalten mit den benötigten Endenergien (Wärme, Kraftstoffe, Elektrizität). Maschinenbau und Energietechnik zählen daher zu den wichtigsten Ingenieurdisziplinen. Sehr gut ausgebildete Ingenieurinnen und Ingenieure dieser Disziplinen tragen wesentlich zur Sicherung und der nachhaltigen Entwicklung des Industriestandortes bei.
Maschinenbau & Energietechnik
Aufgrund der wissenschaftshistorischen Entwicklung im Bereich der Ingenieurwissenschaften werden anstatt Maschinenbau und Energietechnik häufig auch die Begriffe des „kalten“ und des „warmen“ Maschinenbaus verwendet. Der „kalte Maschinenbau“ beschäftigt sich mit den sächlichen Produkten des Maschinen- und Anlagenbaus, den Methoden ihrer festigkeitsgerechten Konstruktion, ihren Werkstoffen und ihres Fertigungsprozesses. Hier stehen das Bauteil bzw. die Baugruppe oder Anlage selbst im Vordergrund. Der „warme Maschinenbau" beschäftigt sich mit den energetischen und stofflichen Prozessen, die in Apparaten und/oder Maschinen ablaufen, deren Analyse und Synthese. Daher weist der „warme Maschinenbau“ große Schnittmengen mit der Verfahrenstechnik auf.
Diese beiden Bereiche, Maschinenbau und Energietechnik, sind thematisch unmittelbar miteinander verbunden. So treten beispielsweise bei der (Weiter-) Entwicklung der Komponenten und Steuerung eines Verbrennungsmotors, genauso wie bei der Entwicklung der Komponenten, des Anlagendesigns und dem optimalen Betriebsregime thermischen Kraftwerks oder auch eines Windrades, Aufgabenstellungen aus dem Bereich des „warmen Maschinenbaus“, also den Prozessen der Energiewandlung auf. Gleichzeitig ist die Konstruktion, die Auswahl geeigneter Werkstoffe und das Fertigungsverfahren für die Komponenten der Anlagentechnik selbst auch Ergebnis eines Produktentstehungsprozesses, der Teil des „kalten Maschinenbaus“ ist. Am Standort Gießen der Technischen Hochschule Mittelhessen sind beide Bereiche im Fachbereich 03 "Maschinenbau und Energietechnik" (ME) vereint.