Der Einsatz autonomer Roboter auf und unter Wasser stellt enorme Anforderungen an die einzusetzenden Systeme. Die Entwicklung ist entsprechend aufwändig. Prof. Thomas Glotzbach vom Fachbereich Elektro- und Informationstechnik (EI) und Prof. Dirk Meyer vom Fachbereich Maschinenbau und Energietechnik (ME) haben es sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam an dieser anspruchsvollen Aufgabe zu arbeiten. Den Auftakt bildet die Entwicklung eines kleinen maritimen Oberflächenroboters im Rahmen einer gemeinsam betreuten Abschlussarbeit. Dieser Roboter wurde am 19. Juli zum ersten Mal zu Wasser gelassen. Die Versuche fanden am Dutenhofener See auf dem Gelände des Segelclub Gießen 84 e.V. statt. Neben den beiden Professoren nahmen der aktuell an seiner Bachelorthesis arbeitende Studierende Martin Wiegand und die beiden THM-Mitarbeiter Susanne Schiffke (ME) und Klaus Pechan (EI) teil.
„Das Ziel besteht darin, eine kostengünstige maritime Plattform zu entwickeln, welche zukünftig für Forschungs- und Entwicklungsaufgaben, aber auch im Rahmen der Lehre eingesetzt werden kann“, erklärt Prof. Glotzbach. Besonders Studienanfänger*innen sollen mit der Plattform die Möglichkeit haben, praktische Erfahrungen im Umgang mit autonom operierenden Systemen zu machen. Der Rumpf des Roboters kommt vollständig aus dem 3D-Drucker und wird durch Lackierung mit einer speziellen Schutzschicht wasserdicht gemacht. Dies sowie kostengünstige Komponenten zum Antrieb und zur Steuerung sollen es ermöglichen, viele dieser Roboter herzustellen und Studierenden für praktische Aufgaben zur Verfügung zu stellen.
Im Rahmen der Seeversuche wurde nun das Konzept einem umfassenden Praxistest unterzogen. Nachdem zunächst einige Schwierigkeiten auftraten und überwunden wurden, wie z.B. ein Wassereinbruch an den Stellen, an denen die Antriebswellen durch die Hülle treten, konnte der Roboter von einem Notebook aus ferngesteuert werden und legte seine ersten Meter auf dem See zurück. Das Team der THM war sehr zufrieden mit den erreichten Ergebnissen. „Wir freuen uns darauf, den Roboter im Rahmen einer gemeinsamen Demonstration auf einem internationalen Robotikworkshop Ende September in Montenegro vorzustellen“, sagt Prof. Meyer, der auf der genannten gemeinsamen Demonstration der Fachbereiche EI und ME auch seine Tätigkeiten im Bereich der Entwicklung von Fahrdynamiken von Booten vorstellen wird. Die Kooperation zwischen den beiden Fachbereichen ist also erfolgreich gestartet. Alle Beteiligten freuen sich darauf, sie zukünftig fortzusetzen.
Ein Video der Versuche ist auf Instagram FB EI zu finden.