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Am Freitag, den 11. November wurde an der Technischen Hochschule Mittelhessen in Friedberg im Rahmen der TH-Kultur Filmreihe der Film „Das kreative Universum“ des renommierten Dokumentarfilmers Rüdiger Sünner gezeigt. Laut Rüdiger Sünner folgen in Zeiten, in denen die Wissenschaft immer mehr Phänomene erklären kann, paradoxerweise immer mehr Menschen scheinbar spirituellen Weltbildern und suchen dort nach Antworten auf Fragen nach dem Sinn der Welt und des Lebens. Der Film geht diesem Phänomen in sehr ästhetischen Bildern nach. Bedeutende Wissenschaftler, unter anderem der Physiker Hans-Peter Dürr und der Biologe und Begründer der Komplexitätstheorie Stuart Kauffman, kommen zu Wort und erläutern ihren Begriff der Spiritualität und den Zusammenhang mit ihrem Tun als Wissenschaftler. Wissenschaftliche Erkenntnisse wie etwa die Evolutionstheorie werden nicht in Frage gestellt sondern im Gegenteil als schlüssige Konzepte bekräftigt. Diese müssen in keiner Weise im Gegensatz zur Spiritualität stehen wie im Besonderen durch das Gespräch mit dem langjährigen Direktor der vatikanischen Sternwarte George Coyne deutlich wird. Allerdings werden die Grenzen eines rein reduktionistischen Erklärungsansatzes immer wieder sichtbar und die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Sichtweise wird offenbar. Die Antworten der Wissenschaftler regen zum Weiterdenken an und können damit einen Weg zu einer neuen Sicht auf die Welt – ja sogar einer neuen globalen Ethik wie Stuart Kauffmann es formuliert – zeigen. Eine solche Sicht könnte zu einer kritischen Haltung zu dem allzu verschwenderischen Umgang des Menschen mit eben dieser Welt anregen. Im unmittelbaren Anschluss an den Film fand im voll besetzten Audimax eine von Prof. Dr. Michael Guckert moderierte Diskussion statt, in der Rüdiger Sünner seine Ideen mit interessanten Details zur Entstehung des Films erläuterte. Auch im kommenden Jahr soll die erfolgreiche Filmreihe fortgesetzt werden. Aus den Besuchen der Filmemacher haben sich inzwischen weitergehende Aktivitäten entwickelt. So waren Petra Seeger, im vergangenen Jahr zu Gast mit ihrem Film „Auf der Such nach dem Gedächtnis“ sowie Silvia Holzinger und Peter Haas, Autoren des im Jahr 2007 gezeigten „Rebel@Work“ in diesem Jahr Jury-Mitglieder des am gleichen Tage verliehenen ersten Friedberger Kurzfilmpreises. Bericht: M. Guckert, Foto: R. Gurmai |