Trifft Röntgenstrahlung auf den menschlichen Körper, wird nur ein bestimmter Teil der einfallenden Strahlung absorbiert bzw. unterliegt einer sogenannten Wechselwirkung mit dem Gewebe. In beiden Fällen findet eine Abschwächung der Strahlung statt, da ein Teil der Strahlung im Gewebe verbleibt. Der andere Teil passiert den Körper hingegen ungeschwächt.
Das Ausmaß der Schwächung hängt dabei nicht nur von der Energie der Strahlung sondern auch von den physikalischen Eigenschaften der durchstrahlten anatomischen Körperstrukturen (Lungengewebe, Fettgewebe, Knochengewebe etc.) ab.
Detektiert man Röntgenstrahlung, die zur Bildgebung verwendet wird, nach ihrem Durchgang durch den Körper mit einem Röntgenfilm, lässt sich die innere Anatomie des Körpers erkennen. Auf dem Röntgenfilm erscheint stark absorbierendes Gewebe hell und schwach absorbierendes Gewebe dunkel.
Am Beispiel von Abbildung 1 wird erklärt, wie diese Darstellung zu Stande kommt. Die Knochenstrukturen der Hand schwächen die Röntgenstrahlung erheblich, während die Haut und das die Hand umgebende Weichteilgewebe die Strahlung weniger stark absorbieren. Bedenkt man, dass Röntgenstrahlung das eingesetzte, ursprünglich helle Filmmaterial schwärzt, ist klar, warum die dichteren Knochen hell (hier kommt weniger Röntgenstrahlung am Bilddetektor an) und das umliegende Gewebe dunkler (hier kommt mehr Strahlung am Bilddetektor an) ausfallen. Kurz gesagt wird der Röntgenfilm hinter stark schwächenden Strukturen weniger geschwärzt, als hinter schwach absorbierenden Materialien.
Abbildung 1: Links: Menschliche Hand. Rechts: Röntgenbild der Hand, aufgenommen mit einem speziell für die Röntgendiagnostik entwickelten Film. [1]
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