Ein Studium im Ausland bietet Ihnen die Chance zu einer wesentlichen fachlichen und persönlichen Zusatzqualifikation!
Wir wollen Sie ermutigen, ins Ausland zu gehen – damit Sie sich fachlich und persönlich weiterentwickeln und so eine wesentliche Zusatzqualifikationen sammeln können. Denn ein Auslandssemester oder -praktikum verbessert nicht nur Ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Sie haben auch die Gelegenheit, persönliche Erfahrungen zu sammeln, die Ihr Leben bereichern werden.
Leistungen, die Sie im Ausland erbringen, werden hierbei möglichst flexibel anerkannt, so dass Ihr Studium an der THM kaum beeinträchtigt wird. Mehr Informationen bezüglich der Anerkennung von Leistungen finden Sie weiter unten auf der Seite im Abschnitt „Anerkennung der Leistungen“.
Bevor es jedoch so weit ist, müssen Sie sich zunächst an einer unserer Partner-Hochschulen/Universitäten Bewerben. Die Wichtigsten Informationen bezüglich des Bewerbungsablaufs, sowie eine Liste möglicher Studienorte haben wir Ihnen daher hier auf dieser Seite zusammengestellt. Für mehr Informationen wenden Sie sich gerne an das International Office der THM.
Wichtig: Treten Sie frühzeitig, i.d.R. 0,5-1 Jahre vor dem Auslandssemester, mit den entsprechenden Beratungsstellen (Auslandsbeauftragte des Fachbereiches Herr Prof. Dr. Gust, Infoveranstaltung „How to Start“ des International Office) in Kontakt.
Bewerbungsablauf und Organisation
Wenn Sie sich für ein Auslandsstudium interessieren, empfehlen wir Ihnen zunächst die Informationsveranstaltung „How to Start“ zu besuchen. Termine zu dieser und anderen Informationsveranstaltungen finden Sie rechts unter dem Punkt „Fristen und Termine“.
Schritt 1: Organisatorisches
Als nächstes sollten Sie sich dann mit dem International Office. in Kontakt setzen, um den Organisatorischen Aspekt ihres Auslandsaufenthalts zu klären. Je nach Zielland haben Sie die Möglichkeit sich für verschiedene Programme und/oder Stipendien zu bewerben. Wenn Sie sich im Vorfeld schon einmal informieren wollen finden Sie hier weitere Informationen. Neben den Fördermöglichkeiten und Programmen sollen Sie auch klären ob und inwiefern Sie versichert sind. Dabei zu berücksichtigen sind die Leistungen der Kranken-, Unfall- und Privathaftpflichtversicherung.
Schritt 2: Fachliches
Im nächsten Schritt geht es dann um die Klärung der Fachlichen Aspekte. Hierbei klären wir gemeinsam mit Ihnen an welche Gasthochschule/Universität Sie gehen können. Eine Liste mit Gasthochschulen/Universitäten, mit denen wir abkommen haben, finden Sie unter dem Punkt „Wo können Sie hingehen?“. Ihr Ansprechpartner des Fachbereichs MNI ist hierfür der Auslandsbeauftragte des Fachbereichs, Herr Prof. Dr. Gust. Wenn Sie dann eine grobe Vorstellung haben, wohin Sie gehen möchten und vielleicht auch schon wissen, welche Kurse Sie belegen möchten, können Sie dies ebenfalls mit Herr Prof. Dr. Gust. besprechen.
Schritt 3: Bewerben
Nachdem die großen Fragen geklärt sind, schicken Sie ihre Bewerbung auf ein Auslandssemester via dem Online-Portal vom International Office ab. Anschließend finalisieren Sie ihre Wahl der Gasthochschule. In diesem Zusammenhang werden auch noch weitere Informationsveranstaltungen angeboten, die Sie besuchen sollten.
Abschießend zur Bewerbungsphase findet die Normierung durch das International Office statt, Sie Erstellen & Unterzeichnen das Learning Agreement und Bewerben sich an der Gasthochschule Online oder per Post.
Ausführlichere Informationen zum gesamten Bewerbungsablauf finden Sie auf der Seite des International Office Outgoing.
Wohin Sie gehen können
Die meisten Ihrer Kommiliton*innen, die ins Ausland gehen, wählen eine der Partnerhochschulen der THM mit einem Partnerfachbereich unseres Fachbereichs MNI. Hier sind Organisation und Finanzierung sehr leicht machbar. Es braucht etwa ein gutes halbes Jahr, um den kompletten Aufenthalt zu organisieren.
Falls Sie einen Auslandsaufenthalt an einer Hochschule im Ausland absolvieren, mit der die THM noch keine Partnerschaft hat, können Sie ein Auslandsaufenthalt auch selbst organisieren. Mehr Informationen hierzu, erhalten Sie auf der Webseite des International Office.
Partnerhochschulen des Fachbereichs MNI sind:
Türkei
- Ankara University in Ankara
- Ege University in Izmir
- Izmir Institute of Technology, etwa 50 km westlich von Izmir
- Istanbul Aydin University in Istanbul
Sollten Sie in der Auswahl der hier aufgelisteten Partnerhochschulen der THM, mit einem Partnerfachbereich unseres Fachbereichs MNI, nichts passendes für sich entdeckt haben, finden Sie hier die Übersicht aller Partnerhochsuchschulen der THM sowie Infos zu den Hessischen Landespartnerschaften.
Eine Liste aller Partnerhochschulen der THM finden Sie hier: https://saas.solenovo.fi/move/destinationSearch/12627835
Eine Liste der Hessischen Landespartnerschaften finden Sie hier: Liste der Hessischen Landespartnerschaften
Anerkennung Ihrer Leistungen für Ihr Studium an der THM
Im Fachbereich MNI werden Leistungen, welche im Ausland erbracht wurden, großzügig anerkannt. Wir möchten Sie ermutigen, ein Teil ihres Studiums im Ausland zu verbringen. Der Fokus soll daher für Sie darauf liegen, Erfahrungen zu sammeln und sich sowohl fachlich wie persönlich weiterentwickeln zu können.
Für die Anerkennungen Ihrer Leistungen gelten dabei die folgenden Regeln:
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Bei Pflichtmodulen, welche sie im Ausland erbringen wollen, gilt: die wesentlichen Inhalte des Pflichtmoduls müssen auch in dem Modul/ der Modulbeschreibung des Moduls der Gasthochschule/Universität enthalten sein. Sprechen Sie diesbezüglich vor Ihrem Auslandsaufenthalt mit Herr Prof. Dr. Gust.
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Als Wahlpflichtmodul erkennen wir alles an, was sich im Gebiet der Informatik, Naturwissenschaften, Betriebswirtschaftslehre, Medien, Sprache und Social Skills liegt.
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Im europäischen Ausland erbrachte ECTS-Punkte werden eins zu eins anerkannt. Hierbei kann ggf. auch um ein oder zwei Punkte gerundet werden, wenn dies sinnvoll ist.
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Wichtig: Keine Leistungen, die Sie während Ihrem Auslandsaufenthalt erbracht haben, gehen verloren. Sie haben die Möglichkeit alle Leistungen auch auf Ihrer BSc. oder MSc.-Urkunde auflisten zu lassen. Diese müssen hierbei nicht in die Wertung mit aufgenommen werden. Hierbei entscheiden Sie dann auch, ob Sie die Note mit aufführen möchten oder nicht.
Erfahrungsberichte
USA, Wisconsin, Menomonie, Wintersemester 2018
1. Einleitung
Vom 28. August bis zum 21. Dezember 2018 habe ich ein Auslandssemester in Menomonie in Wisconsin im mittleren Westen der USA verbracht. Meine Heimathochschule ist die THM in Gießen. Dort studiere ich Informatik. Das Wintersemester 2018/19, für mich das fünfte Semester, habe ich im Ausland an der University of Wisconsin – Stout verbracht.
2. Vorbereitung
Um ein Auslandssemester antreten zu können, bedarf es einiges an Vorbereitung. Ich habe ca. ein Jahr vor Anritt meines Auslandsaufenthaltes angefangen, Informationen über Angebote diesbezüglich zu sammeln. Bleibt man innerhalb Europas, gehört Erasmus zu den bekanntesten Austauschprogrammen. Für Länder wie Wisconsin und Massachusetts in den USA oder Queensland in Australien gibt es bspw. Landeskooperationen, die Stipendien zur Verfügung stellen. Ich habe mich schließlich für ein Stipendium des Hessen-Wisconsin-Austauschprogramms beworben. Die Planung dafür lief über das International Office der THM. Für die Bewerbung mussten einige Voraussetzungen erfüllt werden: Als erstes benötigt man einen Sprachnachweis wie TOEFL oder IELTS. Weiterhin muss man für die Bewerbung einen Lebenslauf und ein Motivationsschreiben verfassen sowie einen Bewerbungsbogen ausfüllen. Darin trifft man eine vorläufige Wahl für die gewünschten Hochschulen und Fächer. Nach erfolgreicher schriftlicher Bewerbung wird man zu einem Interview eingeladen, bei dem geprüft wird, ob man als Stipendiat geeignet ist. Ist diese Hürde genommen, wartet man, bis die gewählte Hochschule Kontakt aufnimmt. Im nächsten Schritt waren nun verschiedene Gebühren wie z.B. die SEVIS-Gebühr zu bezahlen, um ein Studentenvisum beantragen zu können. Ausgiebige Informationen dazu hat man aber auch bei einem Vortreffen aller Stipendiaten und Stipendiatinnen in Wiesbaden erhalten. Ich habe mich schließlich noch dazu entschieden, mich auch für das Reisestipendium PROMOS zu bewerben, um eine zusätzliche finanzielle Unterstützung während meines Aufenthalts im Ausland zu erhalten. Hierbei lief die Bewerbung sehr ähnlich zu der vorherigen ab. Danach sollte man sich noch um eine Auslandskrankenversicherung, eine Kreditkarte, eine Unterkunft, die An- und Abreise, ggf. einen internationalen Führerschein und einen Handyvertrag kümmern. Ist man dann im Ausland, sind noch einige Anforderungen aufgrund der Stipendien zu erfüllen. Durch das Hessen-Wisconsin-Austauschprogramm hat man die Funktion als studentischer Botschafter des Landes Hessens. Dabei ist es wichtig, Werbung für Hessen zu machen. Dafür habe ich z.B. mit anderen Studenten einen Stand für das Land Hessen an der sogenannten „Study Abroad Fair“ meiner Gasthochschule betreut. Gute Möglichkeiten dafür bieten außerdem der Besuch eines Deutsch-Kurses oder des Vortreffen für amerikanische Studenten, die ins Ausland gehen wollen. Dies soll dazu dienen, es für amerikanische Studenten interessanter zu machen, ein Studium in Deutschland anzustreben, sodass ein internationaler Austausch erhalten bleibt.
3. Studienangebot an meiner Gasthochschule
Bei der University of Wisconsin – Stout handelt es sich um eine technische Fachhochschule. Das Studienangebot stellt eine Vielfalt an Studiengängen im Bereich Kunst, Design und Grafik bereit. Es gibt doppelt so viele Labore wie traditionelle Klassenräume, darunter auch speziell ausgestattete Werkstätten für die Arbeit mit Holz oder auch Kunstateliers uvm. Desweitern bietet die Hochschule aber auch viele Möglichkeiten im Bereich IT, speziell auch Networking und Game Design, Mathematik, Naturwissenschaften und Technik an. Jeder Student wird zu Beginn des Semesters mit einem Laptop ausgestattet, welches während der Studienzeit behalten werden darf und jede nötige Software, wie z.B. Adobe Photoshop oder InDesign, für Kurse enthält. Reicht dies nicht aus, da man bspw. rechenaufwendigere Programme wie Unreal Engine benutzen muss, werden auch Computerlabore zur freien Arbeit zur Verfügung gestellt. Weniger Angebote gibt es für Studiengänge in Richtung Business und Management, Lehramt oder Human- und Sozialwissenschaften, aber auch hier wird man fündig.
4. Wohnsituation
4.1. Wohnheim und ZimmerIn den vier Monaten, die ich in Wisconsin gelebt habe, habe ich in dem Wohnheim namens Jeter-Tainter-Callahan (JTC) gewohnt. Dort teilte ich mir einen ca. 20 Quadratmeter großen Raum mit meinem Zimmerpartner. Wenn man ein Zimmer neu bezieht, ist darin nur ein Bettgestell sowie eine Matratze, als auch ein Schreibtisch, Kommoden, ein kleines Regal und ein Kleiderschrank enthalten. Deshalb wurde ich noch zu Walmart gefahren, einem großen Supermarkt in den USA. Dort kaufte ich mir zu allererst ein Kissen, eine Bettdecke, Bettwäsche und später noch verschiedene andere Utensilien wie Kleiderbügel, einen Wäschekorb und Snacks für zwischendurch. Jeder Flur teilt sich außerdem eine Küche, die aber auch als Gemeinschaftsraum genutzt werden kann, und Bäder.
4.2. EssenZum Essen traf ich mich meistens mit mehreren Leuten aus JTC und wir gingen dann gemeinsam in eine der Mensen, um dort Lunch bzw. Dinner zu essen. Wir haben immer verschiedene Hauptgerichte zur Auswahl gehabt und konnten uns dann unbegrenzt Getränke, Salate, Beilagen oder Nachtische nehmen.
4.3 Leben im WohnheimDas Leben in einem Wohnheim und besonders das Leben in einem geteilten Zimmer kann gewöhnungsbedürftig sein, ist aber insgesamt eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Wichtig ist, sich gegenseitig zu respektieren und z.B. Musik über Kopfhörer zu hören, damit der Zimmerpartner nicht beim Lernen oder Ähnlichem gestört wird. Zum Lernen kann man zusätzlich auch in einen der Aufenthaltsräume des Wohnheims oder in die Bibliothek gehen. Das Besondere an einem Wohnheim ist, dass man immer bekannte Gesichter trifft, wenn man auf den Fluren unterwegs ist. Wenn einem langweilig ist, findet man immer jemanden, der etwas mit einem unternehmen will.
5. Aktivitäten
Über das ganze Semester hinweg wurden immer wieder Fahrten wie z.B. in den Zoo oder auf eine Apfelfarm oder Aktivitäten wie Kanu oder Ski fahren von der Hochschule selbst organisiert. Außerdem wurden auf einer großen Messe am Anfang des Semesters alle Clubs der Hochschule vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine Art Verein, der durch Studenten geführt und von der Hochschule finanziell unterstützt wird. Ich war hauptsächlich aktiv in einem Volleyball Club und im Alfresco Club, bei dem es sich um einen Wander- bzw. Ereignis-Club handelt. Clubs wie diese sind einerseits eine gute Gelegenheit, neue Leute kennenzulernen, bieten aber auch viele Möglichkeiten verschiedene Orte zu entdecken. Durch den Alfresco Club habe ich die ganze Umgebung um Menomonie herum kennengelernt und mit dem Volleyball Club waren wir bspw. zusammen bei einem Football-Spiel oder auf Volleyball-Turnieren.
6. Unterschiede zwischen dem deutschen und dem amerikanischen Schulsystem
6.1. StundenplanAn meiner Heimathochschule sind die Stunden fest in Blöcke, von denen jeder zwei Schulstunden dauert, mit Pausen, wie z.B. die Mittagspause, unterteilt. Hier gibt es keine bestimmte Abfolge oder Länge von Stunden. Meine Kurse waren glücklicherweise gleichmäßig auf die Woche verteilt, andere hatten im Gegensatz zu mir bspw. freie Tage, dafür aber auch Tage mit Unterricht ohne größere Pausen. Es existieren außerdem sogar sogenannte Nachtkurse, die um 21:00 Uhr starten.
6.2. UnterrichtDer Unterricht in den USA erinnerte mich ein wenig an meine Schulzeit vor dem Studium. Zwei meiner Kurse fanden im Klassenverband statt und wir arbeiteten zusammen an Gruppentischen. Außerdem wurde die mündliche Beteiligung bewertet. In Deutschland schreiben wir üblicherweise ein Examen für jeden Kurs am Ende eines jeden Semesters und dessen Ergebnis bildet die Note. Im amerikanischen Studiensystem unterteilt sich die Endnote in viele Zwischenleistungen. Man muss Quizfragen beantworten und man hat mehrere kleine Examen, die sogenannten Midterm Examen. Mir kam der Unterricht insgesamt etwas leichter vor als in Deutschland. Dafür hatte man aber in der Freizeit mehr zu tun, da man regelmäßig für Tests lernen oder Hausaufgaben erledigen und Hausarbeiten schreiben musste. Die Noten werden in Buchstaben angegeben. Dabei entspricht eine „A“ einer „1“ im deutschen Notensystem.
7. Fazit
Mein Auslandssemester in den USA gab mir die Möglichkeit, Fächer zu belegen, die es so nicht an der THM gibt. Zusätzlich habe ich neue Arbeitsmethoden und andere Perspektiven auf die behandelten Themen gelernt. Auch im Bereich Zeitmanagement habe ich dazugelernt. Das Studium zu bewältigen und möglichst viel in einem Land wie Amerika zu erleben, war anfangs schwierig. Doch ich habe einen Rhythmus gefunden und es ist auf jeden Fall möglich, beides zu meistern. Eine große Hilfe ist die Unterstützung vom International Office, den Dozenten und Kommilitonen. In einem anderen Land zu sein, in dem nur englisch gesprochen wird, war am Anfang eine Herausforderung für mich. Mit der Zeit habe ich aber gemerkt, dass ich mich sprachlich stark weiterentwickelt habe. Vier Monate abseits von zu Hause zu leben, war zuerst ungewohnt für mich. Man ist plötzlich ganz auf sich alleine gestellt. Doch es hilft, sich in Bereichen wie Selbstständigkeit und Selbstorganisation zu verbessern. Außerdem hat mir die Offenheit der Menschen in Amerika gefallen. Man konnte immer Leute finden, die einem geholfen haben. Zudem habe ich viele Leute auch aus anderen Ländern getroffen und ich habe viele neue Freunde gefunden. Es ist ein tolles Gefühl, wenn man Menschen auf der ganzen Welt kennt, da man überall, wo man hingeht, die Möglichkeit hat, Freunde zu treffen. Ich hätte nie erwartet, dass ich so viel in Amerika erlebe. Es war eine völlig neue Erfahrung für mich, die ich nie vergessen werde.
- Sebastian Will, 22 JahreUSA, Wisconsin, River Falls, Wintersemester 2018
Mein Auslandssemester an der UW River Falls 2018
Mein Name ist Laura Weber und ich studiere an der technischen Hochschule Mittelhessen Social Media Systems B.Sc. im 4. Semester. Nachdem ich bereits in der Schule mehrere kurze Austauschprogrammen teilgenommen habe, war mir klar, dass ich während des Bachelor Studiums auf jeden Fall auch ein ganzes Semester im Ausland verbringen möchte. So habe ich mich bereits im 1. Semester informiert und bin auf den Hessen-Wisconsin Austausch gestoßen.
Da die Bewerbung relativ umfangreich ist, habe ich mich bereits im Sommer um meinen Sprachzertifikat gekümmert (hier habe ich den IELTS Test in Frankfurt gemacht und kann nur positives berichten, auch großartig vorbereiten musste ich mich nicht). Auch meine Professorin habe ich frühzeitig um das Empfehlungsschreiben gebeten. Nachdem das Interview geschafft war und ich Ende Dezember bereits die vorläufige Zusage bekommen habe, ging allerdings erst die richtige Organisation los.
Da ich vorher noch New York und Toronto besuchen wollte, habe ich mich frühzeitig um Flüge gekümmert (habe diese bei sta travel gebucht, da ich dort immer gute Erfahrungen gemacht habe) und mein eTa für Kanada, sowie mein Visum für Amerika beantragt. Dafür bin ich, nachdem man Online schon diverse Fragebögen beantworten musste, nach Frankfurt gefahren und habe dort dann anschließend mein Visum bekommen. Die Mitarbeiter dort sind alle sehr freundlich und hilfsbereit, sodass man sich überhaupt keine Sorgen machen muss.
Auch stand ich im ständigen Kontakt mit dem International Office an der UWRF, da einige meiner Wunschmodule leider nicht angeboten wurden. Da ich allerdings eine große Liste an Backup Modulen hatte, war das kein Problem. Also auf jeden Fall genügend andere Module raussuchen, um kurzfristig auch noch wechseln zu können! Vanessa Luther ist dort für alle Austauschstudenten zuständig und super lieb. Sie wird euch auch das ganze Semester begleiten und ihr könnt bei Fragen oder Problemen immer zu ihr kommen.
Als International Student ist man bereits eine Woche vor dem offiziellen Move-In day an der Uni und kann so entspannt den Campus kennenlernen und in die Dorms einziehen. Ich war in May Hall, dort sind auch viele andere Internationals untergebracht, allerdings war es mir auch wichtig mit einer Amerikanerin ein Zimmer zu teilen. Jessica Reagan ist dort Hall Director und immer ansprechbar. Sie ist da, wenn es Probleme mit der Wohnsituation gibt, aber auch wenn einem sonst irgendetwas auf dem Herzen liegt.
Es folgten viele Infoveranstaltungen zum Thema Arbeit, Krankenversicherung, Meal Plans etc. Manches zieht sich etwas aber am Ende ist man froh, dass man alles weiss und sogar einen Vorsprung den heimischen Studenten gegenüber hat. Ich war leider die einzige Studierende aus Deutschland, habe aber schnell Freundschaften mit anderen Studenten aus Kanada, Chile und vielen anderen Ländern gemacht.
Am Samstag den 1. September war es dann soweit und ich habe endlich mein Roommate Emily kennengelernt. Ich hatte bereits im Vorhinein ein Roomate online gefunden und so kannten wir uns schon ein bisschen und wurden nicht zugelost. Im Endeffekt sieht man aber eh erst ob es wirklich passt, wenn man wirklich zusammen auf ca. 10 Quadratmetern wohnt. Das ist schon gewöhnungsbedürftig, gehört für mich aber auf jeden Fall zur Amerikanischen College Experience dazu. Wir sind immer recht gut zurechtgekommen, waren aber nicht wirklich Freunde. Das war allerdings auch gar nicht schlimm. Wenn den jeweils anderen etwas gestört hat, haben wir direkt darüber geredet und so Konflikte immer vermeiden können. Während der Welcome Week werden viele verschiedene Aktionen veranstalten und man hat immer etwas zu tun. Dort habe ich auch viele neue Leute kennengelernt und konnte mich noch besser mit dem Campus und River Falls vertraut machen. Durch Zufall habe ich erfahren das mein Hall Director Jess auch Assistant Coach des Golf Teams ist, was dazu geführt hat, dass ich nachträglich noch an den Tryouts teilnehmen konnte und so sogar College Sports betreiben konnte. Das hat mir ermöglicht während der gesamten Saison bis Mitte Oktober jedes Wochenende durch Minnesota und Wisconsin zu fahren und verschiedene Orte zu sehen. Dadurch habe ich auch viele andere Studenten von anderen Universitäten kennengelernt. Eine tolle Erfahrung.
In Amerika hat Sport und vor allem das Team eine ganz andere Bedeutung als hier in Deutschland. So kam es, dass mein Team zu meinen besten Freunden wurde und ich so auch mit vielen Leuten über das Wochenende mit nachhause gefahren bin und sogar Thanksgiving bei einer meinen besten Freundinnen und ihrer Familie verbringen durfte!
Das amerikanische Bildungssystem unterscheidet sich in vielen Dingen vom deutschen. Die Module sind zwar nicht schwerer, aber der Aufwand dahinter ist deutlich höher. Fast jeden Tag bekommt man Hausaufgaben und muss regelmäßig Abgaben einhalten und Prüfungen schreiben. Dadurch war es allerdings auch deutlich leichter, den Vorlesungen zu folgen und die Klausuren zu schreiben.
Ich hatte 4 Module:
- Advanced Social Media Marketing
- Business Ethics
- Public Relations
- Typography I
Ich war mit allen Modulen sehr zufrieden und auch keine Probleme gut mitzukommen. Public Relations und Business Ethics waren sehr schreibintensiv, deshalb bin ich nach der ersten Vorlesung zu meinen Dozenten gegangen und habe ihnen gesagt, dass ich aus Deutschland komme. Dadurch habe ich noch ein paar mehr Tipps bekommen und konnte so ohne Probleme mit allen anderen mithalten. Alle Module sind umgerechnet 6 Credit Points wert, sodass ich auf 24 Credit Points kam. Zusätzlich habe ich noch das Modul Auslandssemester+, welches bei uns am Fachbereich MNI angeboten wird, belegt und bin so auf die vollen 30 Credits gekommen, um kein Semester zu verlieren. Die Module wurden auch alle ohne Probleme anerkannt. Dazu lässt sich allerdings auch sagen, dass man die Möglichkeit hat in den Semesterferien Blockmodule in Deutschland zu belegen. Die vier Module dort waren vom Workload her gut machbar, um gleichzeitig noch genügend Freizeit zu haben, mehr würde ich nicht empfehlen.
Auf dem Campus gibt es seit Ende 2017 ein komplett neues Sportzentrum (Falcon Center). Dort befindet sich das Ice Hockey und Basketball Stadion, mehrere Multifunktionshallen, eine Kletter- und Boulderwand und ein riesiges Fitnessstudio, welches für Studenten komplett kostenlos ist. Für $2 konnte man sich 2-3mal die Woche sogar Schlittschuhe leihen und zu bestimmten Zeiten zu den Open Skate Sessions gehen. Ein Muss ist es auch zu diversen Spielen zu gehen (Basketball. Hockey und Football waren alle super). Ihr könnt auch jederzeit Teil eines Intramural Sport Teams werden oder selbst eins gründen. Dort treten dann intern viele Teams gegeneinander wöchentlich an. Ich habe dort aus Spaß Basketball gespielt und hatte gerade in der Off-Season immer etwas Bewegung. Wenn ihr die Möglichkeit habt, versucht so viel wie möglich an verschiedenen Erfahrungen mitzunehmen. Vom Hunting Trip über einen Ausflug zu der Lichter Show in Duluth am Lake Superior bis hin zu dem berühmten Football Derby Minnesota Vikings vs Green Bay Packers war alles dabei und ich habe jeden Moment genossen. Fun Fact: Dadurch, dass River Falls sehr nah an der Grenze zu Minnesota liegt, ist es auch legitim für die Vikings zu sein ;) Meine Freunde waren ziemlich genau zu 50% aus Minnesota und Wisconsin.
Alles in allem bin ich super glücklich in River Falls gewesen und es hat meine Erwartungen um ein vielfaches übertroffen. Die Uni ist super gelegen und nicht zu groß oder zu klein. Das Umfeld ist sehr persönlich und die Angebote am Campus sehr vielfältig. Auch durch die Möglichkeit teil eines Teams zu sein, habe ich eine unglaubliche Bindung zur Uni aufgenommen und kann sagen, dass ich dort „my home away from home“ gefunden habe.
Falls ihr noch irgendwelche Fragen habt, könnt ihr euch gerne bei mir unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! melden. Außerdem habe ich mein Semester auf Instagram dokumentiert @lauraxusa. Dort könnt ihr auch einen guten Einblick erhalten und viele Fotos sehen. Go Falcons!
- Laura Weber, 20 JahreDownloads
Das Formular zur Anerkennung von im Ausland erbrachten Leistungen finden Sie auf dieser Seite rechts in der gelben Box "DOWNLOADS & LINKS (AUSLAND)".
Sie finden dort auch das sogenannte „Learning Agreement“, das ausgefüllt werden muss, wenn Sie an eine unserer europäischen Partnerhochschulen gehen