Die Formula Student ist ein internationaler Konstruktionswettbewerb. Dieser Wettbewerb ist aktuell in drei Kategorien eingeteilt:
Formula Student Combustion (FSC)
Konstruktion eines Rennwagens mit Verbrennungsmotor
Formula Student Electric (FSE)
Konstruktion eines Rennwagens mit Elektromotor
Formula Student Driverless (FSD)
Konstruktion eines selbstfahrenden Rennwagens
Wir als THM Motorsport treten in der Kategorie FSC an. Die Gemeinsamkeit der Kategorien ist, dass die Rahmenbedingungen der Konstruktion in einem Reglement festgelegt sind. Dieses regelt allgemeine Gestaltungsrichtlinien und Leistungsparameter der Rennwagen sowie den Ablauf und die Wertung der Events. Jede Kategorie erhält zudem noch klassenspezifische Sonderregelungen, die einzuhalten sind.
Um den Wettbewerb anspruchsvoll zu halten, wird das Reglement jede Saison mehr oder weniger umfangreich überarbeitet. Auf der Homepage der Formula Student Germany (FSG) kann das aktuelle Reglement eingesehen werden.
Events
Die Events sind der große Höhepunkt der Saison. Hier treffen sich Studierende von Hochschulen und Universitäten aus der ganzen Welt, um mit ihren Rennwagen gegeneinander anzutreten. Die offizielle Eventsprache ist Englisch.
Die insgesamt acht Wertungskategorien teilen sich in einen statischen und einen dynamischen Disziplinenteil auf.
Ziel des Engineering Design Events ist es den Juroren den kompletten Design Prozess des Rennwagens aufzuzeigen. Dabei wird nicht nur das Endergebnis bewertet, sondern auch alle Schritte, die dorthin geführt haben. So muss sich das Team zum Beispiel rechtfertigen wieso es spezielle Entscheidungen hinsichtlich des Designs des Rennwagens getroffen hat und welche Vorteile diese Entscheidungen mit sich bringen.
Im Cost Event wollen die Juroren sehen, ob das Team sich auch mit der Kostenplanung auseinandergesetzt hat. Dabei wird ein Verständnis für alle Kosten, die für die Entwicklung und Fertigung des Rennwagens anfallen, vorausgesetzt. Des Weiteren soll das Team die Fähigkeit demonstrieren wirtschaftlich adäquate Entscheidungen treffen zu können hinsichtlich Budgetplanung und Kosten.
Während jedes offiziellen Formula Student Events müssen die Teams eine Business Plan Presentation halten, in der sie eine imaginäre, selbst ausgedachte Geschäftsidee vor potentiellen Investoren vorstellen, welche von den Judges (Juroren) repräsentiert werden. In dieser Idee geht es primär um den Prototyp Rennwagen des Teams und wie man mit diesem Rennwagen Gewinn erwirtschaften kann. Während einer 10-minütigen Präsentation sollten die Präsentierenden die Investoren von ihrem Firmenkonzept überzeugen und für ein Investment begeistern.
Bei dieser Disziplin wird die (Längs-)Beschleunigung des Fahrzeugs gemessen. Aus dem Stand heraus muss möglichst schnell eine 75 Meter lange Gerade durchfahren werden. Das Fahrzeug muss neben einer hohen Traktion auch eine hohe Leistung bzw. ein hohes Drehmoment aufweisen. Am Ende der Geraden werden teils Geschwindigkeiten von über 100 km/h erreicht. Ab der Saison 2020/21 wird diese Disziplin ausschließlich autonom durchgeführt.
Bei dieser Disziplin wird ein Parcours in Form einer liegenden Acht aufgebaut. Die zwei dadurch entstehenden Kreisringe müssen jeweils 2-mal durchfahren werden. Die Zeit der zweiten Runde wird jeweils gemessen. Von der gemessenen Zeit können Rückschlüsse auf die Querbeschleunigung des Fahrzeugs gezogen werden. Die Fahrzeuge erreichen teils Querbeschleunigung in Höhe von 1,5-fache der Erdbeschleunigung.
Diese Disziplin stellt quasi das Qualifying für die nachfolgend stattfindende Endurance Disziplin dar, indem sie die Startreihenfolge bestimmt. Hierbei müssen die Fahrzeuge ein ca. ein Kilometer langen Parcours durchfahren. Es treten zwei Fahrer an, die jeweils 2 Versuche haben eine schnelle Rundenzeit zu erreichen. Das Fahrzeug muss eine hohe Fahrdynamik, gute Beschleunigungs- und Bremseigenschaften aufweisen.
Die Endurance stellt mit ca. ein Drittel aller zu erreichenden Punkte die Hauptdisziplin des Wettbewerbs dar. Ein Rundkurs mit einer Länge von 22 Kilometern muss absolviert werden. Nach 11 Kilometern erfolgt ein schneller Fahrerwechsel, wobei der Motor während dem Wechsel abgestellt werden muss und erneut von eigener Kraft anspringen muss. Vor dem Rennen haben die Fahrer beim sogenannten Course Walk die Gelegenheit sich die Strecke zu Fuß einzuprägen. Es befinden sich bis zu 7 Fahrzeuge gleichzeitig auf der Strecke. Überholmanöver finden in separaten Streckenabschnitten statt und werden ausschließlich von der Rennleitung veranlasst. Bei dieser Disziplin sind alle Fahrzeugeigenschaften von großer Bedeutung. Das Fahrzeug wird hierbei einer Dauerbelastung unterzogen. Neben Fahrdynamik und Geschick des Fahrers ist der Kraftstoffverbrauch (Efficiency) von hoher Bedeutung. Bei der Berechnung der Punkte ist nicht der absolute Kraftstoffverbrauch von Bedeutung, sondern der Verbrauch in Relation zu den Rundenzeiten.
Mit all diesen Disziplinen ist eine maximale Gesamtpunktzahl von 1000 Punkten zu erreichen. Diese teilen sich wie folgt auf die einzelnen Disziplinen auf: