Rockkonzert - Medientechnik 2
Auf und hinter der Bühne des Löbershof herrscht geschäftiges Treiben, denn gleich stehen die „Red Cups“ auf der Bühne, um dem Publikum mit 90er-Jahre-Rock einheizen. Warm ist zwölf Studierenden des Studiengangs Eventmanagement und -technik schon jetzt. Denn die Dritt- und Fünftsemester bereitet die gesamte Produktion vor. Wäre das nicht schon aufregend genug, gibt es dafür auch noch Noten.
Die Bandproduktion bildet nämlich als Prüfung den Abschluss des Moduls Medientechnik II. „In diesem Modul setzen sich die Studierenden intensiv mit der Veranstaltungstechnik auseinander“, berichtet die Projektkoordinatorin des Fachbereichs, Anika Brettschneider. Bereits während des Semesters haben die Studierenden Input zu den unterschiedlichen Gewerken erhalten, die für eine solche Produktion unerlässlich sind. „Für die Prüfungsleistung haben wir die Teilnehmenden auf die einzelnen Positionen aufgeteilt, die es bei einer Produktion zu besetzen gibt“, erklärt Brettschneider.
Das es derer viele gibt, macht ein Blick auf die Besetzungsliste deutlich: „Man braucht Produktionsleiter, Kameraleute, Bildmischer, jemanden für die Bildregie, Bühnentechniker, Verantwortliche für Ton und Licht im Veranstaltungsraum, für den Ton auf der Bühne oder für den Stream“, zählt Brettschneider nur einige der Gewerke auf. Daneben muss auch für die Technik in den Bereichen Intercom, Videosystem, CGI, Netzwerk und die Aufzeichnung gesorgt werden. „Nicht zu vergessen sind die Bandbetreuung, Maske und das Catering – diese Dinge sind ebenfalls wichtig, wenn man eine erfolgreiche Veranstaltung auf die Beine stellen will“, so Brettschneider. Während der Produktion komme es vor allem darauf an, gut miteinander zu arbeiten, sich als Team aufeinander einzulassen und dabei auch die verantwortete Technik zu verstehen. „Da mussten sich alle in einem großen Maß, wenn auch mit Unterstützung der Dozenten, selbstständig einarbeiten, was auch viel Selbstorganisation erfordert“, so Brettschneider.
Aufgrund der Größe ist der Kurs in zwei Gruppen je zwölf Teilnehmende aufgeteilt – wenige Tage später wird also eine weitere Studierendengruppe eine zweite Band produzieren. Jede Gruppe hat dafür zwei Vorbereitungstage und den Produktionstag zur Verfügung. Zudem wird sich eine dritte Gruppe des Moduls um die Post-Production der beiden Auftritte kümmern, damit die Bands am Ende einen fertigen Videoclip ihres Auftritts erhalten.
An dem Abend gibt es keine größeren Schwierigkeiten, die Technik funktioniert, die Studierenden sind fokussiert bei der Sache und auch die eingeladene Band, die „Red Cups“ geben alles. Das Publikum, ebenfalls größtenteils THM-Studierende, ist begeistert. Nach dem 90-minütigen Konzert löst sich die Anspannung bei den Prüflingen allmählich. Benni Monschau, der Produktionsleiter des Abends, atmet tief durch. „Ich war wirklich angespannt“, berichtet der 22-Jährige. „Aber von Anfang an bei einer Bandproduktion dabei zu sein und alles mitzubekommen war einfach super“, stellt er fest. Und das Beste: „Der Zeitplan, den ich als Produktionsleiter erarbeiten musste, hat gepasst – das ist einfach ein tolles Gefühl.“
Der 21-jährigen Nina Freyeisen, die für die PTZ-Kamerasteuerung zuständig war, ist die Erleichterung ebenfalls anzumerken: „Von dem Konzert selbst habe ich nicht wirklich was mitbekommen, so fokussiert war ich auf meine Arbeit.“ Ähnlich geht es dem 21-jährigen Ali Yardimci, der für die Bildregie zuständig war. Er musste während des Konzerts die Bilder aller fünf eingesetzten Kameras im Blick haben und entsprechende Anweisungen an die Bildmischerin weitergeben: „Das war wirklich sehr anstrengend – eine fortlaufende Reihe permanenter schneller Entscheidungen.“
Auch die beiden Professoren Dr. Benjamin Bernschütz (Modulverantwortlicher) und Axel Barwich zeigen sich mit der Leistung der Gruppe zufrieden. „Es hat alles gut geklappt“, sagen sie lächelnd. Natürlich gebe es auch immer Verbesserungspotential. „Aber das erkennt man erst, wenn man wirklich praktisch arbeitet“, sagt Bernschütz: Wer gut zusammenarbeitet und sich mit seinem Wissen und seiner Persönlichkeit in ein Team einbringt, könne eine Menge auf die Beine stellen.