Prof. Dr. Katja Specht zum DeutschlandstipendiumEin Interview mit der Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Prof. Dr. Katja Specht

Was sind aus Ihrer Sicht die besonderen Vorzüge des Deutschlandstipendiums?

Ein Deutschlandstipendium entspricht einer Spende von 1.800 Euro pro Jahr. Das ist ein relativ kleiner Betrag für Förderer, insbesondere für Unternehmen, aber eine große Unterstützung für Studierende. Dabei sind die Vorteile für beide Seiten vielfältig.

Nach meiner Überzeugung handelt es sich bei diesem Förderkonzept um eine uneingeschränkte Win-Win-Situation. Eigentlich gehört noch ein drittes „Win“ hinzu, denn auch die THM zieht in verschiedener Weise einen Nutzen aus dem Modell. Schließlich sind es UNSERE Studierenden, deren Entwicklung wir unterstützen können, und UNSERE regionalen Partner, denen wir den frühzeitigen Kontakt zu potenziellen Fachkräften ermöglichen.

Die vielen strahlenden Gesichter – sowohl auf Seiten der Studierenden wie auch der Förderer - bei unserer Übergabefeier bestätigen uns jedes Jahr aufs Neue, dass sich unser Einsatz für das Deutschlandstipendium lohnt.

Warum raten Sie Studierenden, sich um die Förderung zu bewerben?

Es gibt viele Gründe, warum ich Studierende zu einer Bewerbung für ein Deutschlandstipendium ermutige. Zum einen natürlich der finanzielle Aspekt, aber vielmehr auch die Anerkennung der persönlichen Leistung.

Die jährliche Unterstützung von 3.600 Euro stellt für Studierende eine deutliche Erleichterung des Alltags dar, es entstehen große Freiräume für ein zügiges und konzentriertes Studium.

Zudem können Studierende zurecht mit Stolz sagen, dass sie Deutschlandstipendiaten sind! Damit haben sie – neben den formalen Leistungsnachweisen – die „Verbriefung“ besonderer Leistungen im Studium und im gesellschaftlichen Engagement. Im Rahmen der Stipendiatenrede bei einer Übergabefeier hob es ein Student hervor, dass er sein Stipendium als echte „Wertschätzung“ wahrnehme. Er schilderte auf beeindruckende Weise, welche enorme Bedeutung das für ihn habe und wie ihn dieses zu weiteren Leistungen im Studium und Ehrenamt motiviere.

Gesagt sei auch, dass die Bewerbung um ein anderes Stipendium häufig sehr aufwändig ist. Beim Deutschlandstipendium handelt es sich jedoch um ein schlankes Verfahren, das von Seiten der THM ausgezeichnet unterstützt wird.

Warum appellieren Sie an Unternehmen, Stiftungen, Verbände, Vereine und Privatleute, Deutschlandstipendien zu stiften?

Neben dem Marketingaspekt durch Nennung der Förderer auf vielen Ebenen ist insbesondere die Möglichkeit des Kontaktes zu begabten und engagierten jungen Menschen in unserer Region sehr wertvoll. Jeder Förderer hat die Möglichkeit, aber keine Verpflichtung, im Laufe des Förderzeitraumes durch weitere Angebote wie Praktika oder Weiterbildungsmaßnahmen eine echte Bindung zu seiner Stipendiatin oder seinem Stipendiaten aufzubauen. Das ist für Unternehmen und Verbände in Zeiten des Fachkräftemangels ein bedeutsamer Faktor.

Stiftungen, Vereine und Privatleute haben über das Auswahlverfahren für das Deutschlandstipendium die Chance, genau die jungen Menschen mit einer Förderung zu erreichen, die dem Stiftungszweck oder der jeweiligen Zielsetzung entsprechen.  

Welchen Stellenwert geben Sie dabei regionalen Förderpartnerschaften?

Die THM ist auf vielen Ebenen eng mit der Region verbunden, das entspricht unserem Selbstverständnis und ist ein Profilelement unserer Hochschule. Die Anzahl und Breite der mittelhessischen Förderer unterstreicht und verstärkt diese Verbindung. Die vielfältigen Kooperationen mit Unternehmen und anderen Akteuren sind jedoch nicht auf Mittelhessen beschränkt. Je nach Branche oder Fachrichtung sind auch überregionale Förderer an dem Kontakt zu unseren Studierenden interessiert.