Projektbeschreibung
Durch den kontinuierlichen Anstieg der Studierendenzahlen in den letzten Jahren sowie durch weitere Neubauten und zusätzliche räumliche Anmietungen ist der Energieverbrauch der Hochschule deutlich angestiegen.Den Energieverbrauch gilt es bestmöglich durch energieeinsparende Maßnahmen zu reduzieren und durch erneuerbare Energien zu kompensieren, um bis 2030 das Ziel einer CO2-neutralen Hochschule zu realisieren. Denn die hessische Landesregierung hat sich die CO2-neutrale Landesverwaltung bis zum Jahr 2030 zum Ziel gesetzt.
Begleitet wird dieses Ziel an der THM durch die Innovations- und Strukturentwicklungsförderung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst mit der Förderlinie „Energieeffizienzkonzepte“ zur Steigerung der Energieeffizienz im hessischen Hochschulbereich. Im Zuge dieser Förderung wird ein Energiekonzept zur Reduzierung der CO2-Emissionen an der Hochschule erstellt, aus der effektive Maßnahmen hergeleitet und umgesetzt werden.
Ausgangssituation
Die Gebäude der THM in Gießen und Friedberg haben eine Fläche von ca.118.473 m² (Flächenart: NF1-9, Stand. 2022) und sind überwiegend vor dem Jahr 1980 erbaut worden. In den letzten Jahren wurde bereits in großen Teilen die Anlagentechnik ertüchtigt, jedoch weisen viele Anlagen aufgrund ihres Alters und ihres technischen Standes nach wie vor ein großes Einsparpotential auf.
Es wurde beispielsweise ein Energiemanagementsystem implementiert, um eine zentrale und gebäudespezifische Erfassung der Energieverbräuche detailliert darstellen zu können. Durch Initialisierung von Studienarbeiten zur Untersuchung der Energieversorgung und Beschaffung an der Hochschule sowie durch die Entwicklung von Konzepten für energetische Sanierungen im Rahmen des ECO2-Projektes werden weitere Ideen und Maßnahmen erarbeitet.
Projektziele
Wie die Staats- und Regierungschefs von über 150 Ländern im Jahr 2015 beschlossen haben, besteht das gemeinsame Ziel darin, die Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius zu beschränken. Auch die hessische Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Landesverwaltung bis zum Jahr 2030 vollständig CO2-neutral zu organisieren. Das soll durch die drei Handlungsfelder „Minderung, Substitution und Kompensation“ erfolgen. Daran angegliedert möchte auch die Technische Hochschule Mittelhessen bis 2030 einen CO2-neutralen Betrieb aufweisen und sorgt somit sukzessive für eine stärkere Energieeinsparung, den Ausbau der Elektromobilität sowie der erneuerbaren Energien. (Anklicken zum Vergrößern)
Quelle: Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV), https://co2.hessen-nachhaltig.de/strategie.html
Energiekonzept
Das Energiekonzept gilt als Grundlage für zukünftige Maßnahmenplanungen, die kurz-, mittel- oder langfristig umgesetzt werden sollen, um die CO2-Emissionen der Hochschule zu senken und die Energieeffizienz zu steigern.
Es umfasst folgende Handlungsfelder:
Derzeitige Maßnahmen sind vor allem auf die Minimierung des Energieverbrauchs konzentriert. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien an beiden Standorten wird weniger Ökostrom von außen bezogen (seit 2017 bezieht die THM fast ausschließlich Ökostrom). Zukünftig sind weitere Substitutionsmaßnahmen geplant z.B. der Bezug von CO2-neutralem Biogas zur Beheizung des Standorts Friedberg. Die Förderung der umweltfreundlichen Mobilität wird durch den Ausbau von Fahrradstellplätzen und die Erweiterung der Ladeinfrastruktur vorangetrieben. Zukünftig soll der Bereich der Beschaffung sowie die Biodiversität bzw. der Artenschutz eine noch größere Rolle an der THM spielen und an Bedeutung gewinnen. Der bereits erarbeitete Maßnahmenkatalog umfasst jetzt schon 60 Maßnahmen, von denen bereits 1/3 umgesetzt wurden. Es kommen immer neue Ideen dazu, oft auch angeregt durch Mitarbeiter*innen und Studierende!