David Christie (links) sorgte dafür, dass die Gäste von der THM alles Wissenswerte über den Strathclyde Public Transport, die Glasgower U-Bahn, erfuhrenNach Glasgow und Edinburgh führte eine Exkursion des Studiengangs Logistik der TH Mittelhessen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Monika Möhring konnten Friedberger Studierende des englischsprachigen Kurses „International Management" fünf Tage lang „Schottland im Jahr des Referendums" kennen lernen. Im September wird eine Volksabstimmung über die Unabhängigkeit des Landes von Großbritannien entscheiden.

Die Friedberger Gruppe hatte Gelegenheit, in Edinburgh eine Parlamentsdebatte zu besuchen. Dabei lernten die Studenten unter anderem, dass Schottland schon seit 1999 ein eigenes Parlament besitzt und zum Beispiel auf den Gebieten Verkehr, Energie und Gesundheit über weitgehende Autonomie von London verfügt.

Zu den Höhepunkten des Programms gehörte die Teilnahme an einer Lehrveranstaltung in der Adam Smith Business School der Glasgow University. Dort hatte Adam Smith die Betriebswirtschaftslehre als eigenständige Disziplin gegründet. In diesen „heiligen Hallen der Wirtschaftswissenschaften“ besuchten die angehenden Logistiker eine Vorlesung von Professor John Finch, mit dem Prof. Möhring im Bereich der Logistik und des Supply Chain Management eine enge Forschungskooperation unterhält.

Schottland ist 2014 Austragungsort der Commonwealth Games. Dieser sportliche Wettbewerb ehemaliger britischer Kolonien wird im Sommer zusätzliche 700.000 Besucher und Sportler nach Glasgow bringen. Das Großereignis stellt vor allem die Glasgower U-Bahn vor besondere Herausforderungen. Die Logistikstudenten konnten sich bei einer exklusiven Führung und durch Vorträge ein Bild von den Gleiswegen und dem Fahrgastaufkommen machen. David Christie, der Leiter von Instandhaltung und Sicherheit, ließ es sich nicht nehmen, der Friedberger Delegation das drittälteste U-Bahn-Netz Europas aus dem Jahre 1896 persönlich zu erklären. Es zeichnet sich durcheine einzigartige Ringform aus, eine Linie fährt im, eine gegen den Uhrzeigersinn. In den letzten Jahren sind entlang dieses Ringes einige moderne Knoten entstanden, verknüpft mit überregionalen Bahnhöfen, Busstationen sowie Park & Ride-Plätzen. So konnten große Teile der Glasgower Innenstadt zur Fußgängerzone werden. Die Studierenden wurden an Ort und Stelle über die strategischen Umbaumaßnahmen der vergangenen Jahre informiert. Sie erhielten Zutritt zu den Wartungshallen, zur U-Bahn-Schaltzentrale und zur historischen Wagenhalle. Ein Besuch des Museum of Transport, 2013 Museum des Jahres in Europa, rundete das logistische Intensivprogramm ab.

Die Teilnehmer bekamen außerdem einen Eindruck von einer „Achse der Logistik" zwischen Glasgow und Edinburgh, wo an riesigen Hallen auch so manches deutsche Firmenschild zu erkennen war. Das Exkursions-Fazit der Studierenden fiel übereinstimmend sehr positiv aus. Als wichtige Erfahrung hoben sie hervor, dass Europa auf der britischen Insel weit über London hinausreiche.