Die besten Absolventinnen und Absolventen hat der Fachbereich Bauwesen noch einmal gesondert geehrt. Die Fassade eines Reihenmittelhauses aus Holz und die Nachnutzung des 2015 stillgelegten Kernkraftwerkes Grafenrheinfeld – die Arbeit einer Bachelorstudentin und zweier Master-Studierender an der THM haben die Jury des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten Hessen e.V. (BDA) überzeugt. Flora Linker, Nina Kryvenko und Philipp Euler erhielten die Auszeichnung während der Abschlussfeier des Fachbereichs Bauwesen in der Kongresshalle Gießen.

„Die Qualität dieser eingereichten Arbeiten ist beeindruckend. Die ausgezeichneten Projekte zeichnen sich nicht nur durch gestalterische Exzellenz, sondern auch durch innovative Ansätze und tiefgreifende Auseinandersetzung mit aktuellen architektonischen Herausforderungen aus. Es macht uns stolz, solche Arbeiten der Jury vorlegen zu können“, sagte Prof. Nikolaus Zieske vom Fachbereich Bauwesen. Er hatte die Vorschläge für die besten Projekte aus allen Semestern und Fächern des Fachbereichs entgegengenommen und der Jury für den BDA-Preis vorgeschlagen.

Bachelor-Studentin Flora Linker stellt den Vorteil der Holzbauweise unter Beweis und arbeitete aus, wie die Fassade eines Reihenmittelhauses in der Stadt damit gestaltet werden kann. Besonders wichtig war ihr neben der Optik ein kreislaufgerechtes Bauen.

Nina Kryvenko und Philipp Euler haben ihre Arbeit aus dem Masterstudium unter das Motto „Alles dreht sich um Musik“ gestellt. Sie schlagen vor, einen der alten Kühltürme des stillgelegten Kernkraftwerkes Grafenrheinfeld zu einem besonderen Konzertsaal auszubauen. Das gesamte Kernkraftwerk soll zurückgebaut werden. Alternativ zu den rund 475.000 Tonnen nichtradioaktiven Schrotts, die anfallen würden, entwickelten Studierende während eines Semester Konzepte für die Umnutzung der Kühltürme.

Kryvenko und Euler entschieden sich, einen der beiden Türme zurückbauen zu lassen. Der andere könnte ein lebendiges Zentrum für Musik und Kunst werden. Die Hülle bliebe erhalten als Symbol industrieller Vergangenheit, innen könnte ein Konzertsaal mit flexibler Bühne, Probenräumen und Tanzstudio entstehen. Für die passende Akustik würde eine der Gebäudeform folgende textile Membran sorgen.

Die Preisverleihung in der Kongresshalle war in die Abschlussfeier der Bachelor- und Masterstudierenden des Fachbereichs Bauwesen eingebettet. Insgesamt erhielten 164 Frauen und Männer ihre Zeugnisse. Die jeweils besten ihres Studiengangs wurden zudem geehrt. Im Bachelor Architektur sind das Noris Neuland und Emine Bugday. Marleen Diedrich schloss ihr Bachelorstudium im Fach Bauingenieurwesen als beste ab. Für die besten Architektur-Masterzeugnisse wurden Nina Kryvenko und Anna Neumann geehrt. Im Master Bauingenieurwesen Hendrik Freitag und Martin Pankow. Den Masterstudiengang Infrastruktur – Wasser und Verkehr schlossen Swantje Steckel und Jan Althausen als beste ihres Jahrgangs ab.