Eine mobile Testkammer für Kleinsatelliten und ein KI-gestützter Friseurstuhl: Die beiden Ideen aus der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM), BERT und Hairconomy, haben im Finale des „Hessen Ideen“-Wettbewerbs überzeugt und sicherten sich den Sonderpreis und den Publikumspreis. Damit ging die THM als einzige Hochschule mit zwei ausgezeichneten Teams aus dem Wettbewerb hervor. Bei der Preisverleihung im Marburger Lokschuppen wurden die Preisträgerinnen und Preisträger geehrt.
Das Team hinter BERT, Yaris Winter Jimenez, Malwin Najmadin, Leon Budimovic und Jonas Derksen, freute sich über den mit 2000 Euro dotierten Sonderpreis, den die Jury für besonders zukunftsträchtige und innovative Ideen vergibt, die sich noch in einem frühen Stadium befinden. BERT entwickelt eine mobile Testkammer für Kleinsatelliten, die es vor allem kleinen Herstellern ermöglicht, ihre Satelliten unter realistischen Bedingungen auf der Erde zu testen: Die Kammer ist mobil und simuliert gemäß standardisierten Verfahren Bedingungen im All, inklusive Vakuum, extremen Temperaturen und Schwerelosigkeit. Die Idee habe das Potenzial, einen neuen Standard für nachhaltige und zuverlässige Raumfahrt zu setzen und somit einen wichtigen Beitrag für die strategische Zukunftsfähigkeit Deutschlands zu leisten, begründete die Jury ihre Entscheidung.
Das zweite THM-Team, Hairconomy, von Salah Alnachawati, Wafaa Al Nachwati, Arthur Freye und Osama Nouralddin, gewann den Publikumspreis, über den die Zuschauerinnen und Zuschauer am Abend der Preisverleihung entschieden. Hairconomy will Künstliche Intelligenz mit dem Handwerk zusammenbringen und einen intelligenten und vernetzten Friseurstuhl entwickeln: Ihr innovativer Stuhl erkennt Belegungen in Echtzeit, übernimmt die Terminplanung, digitalisiert Abläufe und bestellt Material automatisch nach.
Der mit 10.000 Euro dotierte erste Preis ging in diesem Jahr an ein Gründerteam der Universität Marburg mit seinem Projekt „MindShift“. Das Team arbeitet an einer Technologie, die gezielt die Informationsverarbeitung im Gehirn beeinflusst und insbesondere bei Depressionen oder Angststörungen zum Einsatz kommen soll.
Wissenschaftsminister Timon Gremmels gratulierte den Preisträgerinnen und Preisträgern und überbrachte außerdem Geburtstagswünsche: Zum zehnten Mal wurden beim „Hessen Ideen“-Wettbewerb herausragende Gründungsideen von Studierenden, Forschenden und Alumni aus hessischen Hochschulen ausgezeichnet. Daher war die Preisverleihung eingebettet in ein Programm mit Startup-Messe und Paneldiskussion.
In diesem Jahr waren 40 Teams aus 15 Hochschulen nominiert. Eine Jury hatte die Projekte bewertet, parallel stimmten Userinnen und User online für die beste Idee ab. Auf diese Weise zogen 13 Gründerteams ins Finale ein, die ihre Ideen am Abend der Preisverleihung in 60-sekündigen Pitches vorstellten.
„Hessen Ideen“ ist eine Initiative des Landes Hessen und der hessischen Hochschulen, die von hessischen Unternehmen unterstützt wird. Mit den Säulen „Hessen Ideen“-Wettbewerb, Hessen Ideen Stipendium, Hessen Ideen Hochschulnetzwerk und Hessen Ideen Crowdfunding sollen unternehmerische Ideen an den Hochschulen entdeckt und gefördert werden.