THM-Vizepräsident Prof. Dr. Jochen Frey (v.l.) und Organisatorin Dr. Sina Weidenweber (v.) überließen beim Promovierendenkolloquium den Doktoranden Natalie Hoyer, Lena Stillger, Patrick Fischer und Nils Reeh die Bühne. Moderator der Veranstaltung war Prof. Dr. Benjamin Bernschütz. Foto:THMWissenschaftlicher Austausch ist für Promovierende wertvoll und das Interdisziplinäre Promovierendenkolloquium der THM soll diesen Austausch fördern. Es dient der fachlichen Diskussion und öffentlichen Präsentation des Forschungsthemas. Vor rund 70 Interessierten aus Kollegium, Verwaltung und Studierendenschaft stellten bereits zum elften Mal Promovenden das Thema ihrer Dissertation vor.

Prof. Dr. Jochen Frey, Vizepräsident für Forschung, Transfer und wissenschaftlichen Nachwuchs, eröffnete den Abend, umriss die Themen der Vorträge und machte deutlich, dass sich darin das breite Spektrum der Hochschule widerspiegle: „Rund 120 Promotionsverfahren laufen derzeit an der THM. Sie wird als Promotionsstandort immer attraktiver.“ Meist werde in Kooperation mit Universitäten promoviert, zunehmend auch über das Promotionszentrum für Ingenieurwissenschaften (PZI). „Das ist eine wertvolle Zusammenarbeit, die wir weiter ausbauen wollen, um noch bessere Bedingungen zu schaffen“, kündigte Frey an.

Die Reihe der Präsentationen eröffnete Patrick Fischer vom Fachbereich Gesundheit, der neben seiner Arbeit an der Hochschule bei der Thora Tech GmbH in Gießen in der Algorithmenentwicklung tätig ist. Der Student der Medizinischen Informatik promoviert zur „Diagnostik mit Hilfe mobiler Endgeräte“. Er möchte unter anderem die Frage beantworten, welches Potenzial Datamining im Rahmen der individualisierten Diagnostik mit Hilfe von im Fahrzeug anfallenden Informationen hat.

Lena Stillger vom Fachbereich Life Science Engineering sprach über „Antimikrobielle Peptide gegen biofilmbildende Bakterien am Beispiel der Biokorrosion“. Einen gesellschaftlichen Bezug ihres Forschungsthemas sieht sie in der Reduzierung der Resistenzproblematik. Antimikrobielle Peptide, so ihre These, bieten durch umweltfreundlichere und resistenzmindernde Behandlungsstrategien eine Alternative zu klassischen Antibiotika. Stillger ist Teil des Mentoring-Hessen-Programms „ProCareer.Doc“.

Nils Reeh promoviert über das PZI zur „Ermittlung des Förderstromes mit Kreiselpumpen in Strömungen mit Vordrall“. Sein Schwerpunkt liegt auf der Implementierung von cyber-physischen Systemen in Kreiselpumpen zur Weiterentwicklung der Regelung und Optimierung des Pumpensystems auf Basis von KI. Praktische Erfahrung sammelt er parallel zum Studium als Konstruktionsleiter bei der Herborner Pumpentechnik GmbH.

Abschließend referierte Natalie Hoyer über die Erweiterung der Werkstoffauswahl für Eisenbahnbrückenlager zur Vermeidung von Sprödbruch. Im Rahmen ihrer Promotion im Bauingenieurwesen beschäftigt sie sich mit der Bruchfestigkeit von Werkstoffen für Brückenlager und Stützkonstruktionen. Ausschlaggebend für ihr Studium an der THM war der Umstand, dass ihr Gastvater während eines Auslandsjahrs Bauingenieur war und ihr ein Praktikum bei einem Bauunternehmen vermittelte.

An die Vorträge schloss sich jeweils eine von Prof. Dr. Benjamin Bernschütz moderierte Fragerunde an. Dabei stellten sich die vier Promovierenden den Fachfragen aus dem Publikum.