Prof. Erdmuthe Meyer zu Bexten, Leiterin des Blindenzentrums der THM begrüßte die Gäste. In der ersten Reihe (von links) THM-Vizepräsidentin Prof. Katja Specht, Andreas Deitmer und Sarah Voss-Nakkour Laut einer Untersuchung des Deutschen Studentenwerks sind elf Prozent aller Studentinnen und Studenten gesundheitlich beeinträchtigt, oft ohne dass es sichtbar ist. Für viele von Ihnen ist eine barrierefreie Hochschule Voraussetzung für den Studienerfolg.

Das Innovationsforum Barrierefreiheit will den Zugang zu barrierefreien qualitätsgesicherten digitalen Lerninhalten an den hessischen Hochschulen verbessern, die Lehrenden bei der Erstellung digitaler Lernkonzepte unterstützen und ihre Kooperation auf diesem Gebiet fördern. Das Innovationsforum arbeitet im Rahmen des hessenweiten Verbundprojekts „Digital gestütztes Lehren und Lernen in Hessen“, an dem elf staatliche Hochschulen beteiligt sind.

Zu einem „Vernetzungstreffen“ des Forums kamen 70 Mitglieder hessischer Hochschulen an der Technischen Hochschule Mittelhessen zusammen. Prof. Dr. Erdmuthe Meyer zu Bexten, Leiterin des Zentrums für blinde und sehbehinderte Studierende (Bliz) an der THM, warb in ihrer Begrüßung dafür, das Thema barrierefreie IT in die Hochschulen zu tragen. Den aktuellen Stand des Projekts stellten Dr. Sarah Voss-Nakkour, Linda Rustemeier und Sanja Grimminger von der Frankfurter Goethe-Universität sowie Andreas Deitmer, stellvertretender Direktor des Bliz, vor. Ziel des Innovationsforums sei auch, „bereits bestehende Angebote und Initiativen an den Hochschulen besser sichtbar zu machen und diese um ein praxisorientiertes Angebot zu erweitern, das konkrete Hilfe mit Vernetzungs- und Weiterbildungsangeboten, Anleitungen, Empfehlungen sowie Tutorials zur Selbsthilfe für Lehrende bietet“, so Deitmer.

Im Zentrum der ganztägigen Veranstaltung standen drei Workshops. „Leichte Sprache“ war das Thema, das Hendrik Nolte von der Lebenshilfe Hessen anbot. Um „Serious Games“ und was man bei Spielen, die auf einen Lerneffekt zielen, in Hinblick auf Barrierefreiheit beachten muss, ging es in einer zweiten Gruppe. Ein weiterer Workshop diskutierte die Umsetzung der EU-Richtlinie „über den barrierefreien Zugang zu den Websites und mobilen Anwendungen öffentlicher Stellen“.

Andreas Deitmer war mit der Veranstaltung zufrieden. Die Arbeit an der digitalen Barrierefreiheit sei eine Daueraufgabe. Sie müsse als hochschulweiter Prozess über alle Abteilungen hinweg etabliert werden.