Internationale Forschende und Industrievertretende aus dem Gebiet der Mikroelektronik haben sich an der THM zum Austausch getroffen. Globaler Austausch ist in jedem Berufsfeld bereichernd. Das weiß auch die Technische Hochschule Mittelhessen (THM). Im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Kompetenzzentrum für Nanotechnologie und Photonik (NanoP) der THM und dem europäischen SiNANO Institute fand deshalb erstmals eine dreitägige „Summer School“ der SiNANO Academy für Forschende und Industrievertretende aus dem Gebiet der Mikroelektronik sowie ein IEEE Mini Colloqium in Gießen statt.

NanoP bündelt die Kompetenzen der Fachbereiche Elektro- und Informationstechnik, Informationstechnik-Elektrotechnik-Mechatronik, sowie Maschinenbau und Energietechnik. Forschungsschwerpunkte sind unter anderem Photonik, Luft- und Raumfahrtelektronik sowie Nanotechnologien auf dem Gebiet der Elektronik. Die Nanoelektronik beschäftigt sich unter anderem mit den Auswirkungen von physikalischen Effekten, die durch die immer kleiner werdenden Dimensionen in neuartigen Bauelementkonzepten in Erscheinung treten. Ziel der SiNANO Academy ist es, Forschung, Entwicklung und Kooperation zu fördern, um die internationale Sichtbarkeit der europäischen Aktivitäten auf dem Gebiet der Nanoelektronik zu stärken. Von Seiten der THM wurde die Veranstaltung durch Prof. Dr. Mike Schwarz, Prof. Dr.-Ing. Alexander Klös sowie Marcia Lins vom Kompetenzzentrum NanoP organisiert.

Das Thema der diesjährigen Summer School lautete: Modellierung, Simulation und Technologie von Halbleiterbauelementen. Die Vorträge der Gastdozentinnen und Gastdozenten behandelten unterschiedlichste Themen, dazu zählten: Hardware-basierte künstliche neuronale Netze, diese können Schlussfolgerungen aus Eingangsdaten deutlich schneller und energieeffizienter ableiten als herkömmliche Systeme. Oder auch die Modellierung fortschrittlicher magnetoresistiver Bauelemente wie beispielsweise die vielversprechende Speichertechnologie MRAM oder hochpräzise Sensoren für Magnetfelder. Diese sind aus Handys, Autos, medizinischen Geräten oder Werkzeugrobotern nicht mehr wegzudenken.

Die rund 40 Teilnehmenden waren überwiegend Doktoranden, aber auch einige Professorinnen und Professoren, Postdocs und Teilnehmer aus der Industrie waren anwesend. Die Herkunftsländer der Teilnehmenden waren über ganz Europa verteilt, sie kamen aus Frankreich, Italien, Portugal, Schweden oder Schottland. Es gab sogar Teilnehmende aus Indien und China.

Neben den Vorträgen gab es eine Poster Session, bei der die Teilnehmenden ihre eigenen Forschungsergebnisse präsentieren und diskutieren konnten, sowie einen Besuch im Mathematikum, bei dem alle gemeinsam spannende Experimente aktiv ausprobieren konnten. Ihr Feedback nach der Zeit in Gießen: „Die Veranstaltung war sehr gut organisiert, die einzelnen Sessions waren sehr interessant und die behandelten Themen von globaler Relevanz.“