Mittelhessen und Lahti in Finnland rücken enger zusammen: Die LAB University und die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) sind nun auch offiziell vertraglich miteinander verbunden. Die rege Zusammenarbeit zwischen beiden Hochschulen besteht bereits seit der Corona-Pandemie.

Willems besuchte dazu die „Sporthauptstadt Finnlands“, um mit Kilpeläinen einen zunächst auf fünf Jahre angelegten Kooperationsvertrag zu unterzeichnen. Dieser definiert einen Rahmen, in dem akademische und institutionelle Zusammenarbeit gestaltet werden kann. Neben dem Austausch von wissenschaftlichem Personal und Studierenden, von Ideen und Wissen, geht es etwa um die Entwicklung von gemeinsamen Lehrveranstaltungen und Studiengängen. So nehmen Studierende der THM seit zwei Jahren an der Winter School in Lahti teil, im Gegenzug finnische Studierende an der Lehrveranstaltung „Integrierte Managementsysteme“ des Fachbereichs Wirtschaftsingenieurwesen (WI) in Friedberg. Aktuell sind eine Summer School an der THM sowie die Kooperationen des Studienganges „Wirtschaftsingenieurwesen, Schwerpunkt Life Cycle Management“ mit dem neuen LAB-Studiengang „Sustainable Construction Technology“ und ihrem Studiengang „Sustainable Solutions Engineering“ in Vorbereitung.

Auf solche praktischen Kooperationen geht die maßgeblich vom Fachbereich WI vorangetriebene Partnerschaft mit den Finnen auch zurück. In der Hochphase der Pandemie wurden bereits gemeinsame Lehrveranstaltungen angeboten und an Möglichkeiten gearbeitet, die Laboreinrichtungen der einen Hochschule remote von der anderen aus zu nutzen.

„Dieser Vertrag festigt eine organisch gewachsene Kooperation, die auf gemeinsamen Interessen und Forschungsschwerpunkten fußt“, sagte Willems. Er hob insbesondere den Einsatz von Prof. Holger Rohn und Martin W. Davies vom Fachbereich WI für die Partnerschaft hervor, die vonseiten Lahtis durch Prof. Dr. Kirsi Taivalantti als Dekanin der Faculty of Technology, ihrem Mitarbeiter Sakari Autio und Dr. Antti Kapanen erwidert wird. Gemeinsam hatten sie, als die pandemiebedingten Reisebeschränkungen gelockert wurden, umgehend erste reale Treffen organisiert, die seither regelmäßig stattfinden.

So gehörte neben der Vertragsunterzeichnung auch diesmal wissenschaftlicher und administrativer Austausch zum Programm, ebenso wie Laborführungen. Es sollen weitere Schwerpunkte gemeinsamer Forschung und Lehre gefunden werden. Abgerundet wurde der Aufenthalt der Mittelhessen durch einen Besuch der Altstadt Lahtis und – weil der Name der Stadt übersetzt „Bucht“ bedeutet – eine Bootsfahrt. Um die Kooperation weiter zu intensivieren, ist der Besuch einer Delegation der LAB University unter Leitung des Präsidenten Prof. Dr. Turo Kilpeläinen bereits für Oktober 2024 terminiert.