Auch im Irak wurde bereits ein Projekt des Fachbereichs Mathematik, Naturwissenschaften und Datenverarbeitung umgesetzt.Mit dem Ziel, die Hochschulausbildung in Jordanien praxisnäher und zukunftsorientierter zu gestalten, kooperiert die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) mit der German-Jordanian University (GJU) im Projekt „Hochschulausbildung Erneuerbare Energien (HAEE)“. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert das auf vier Jahre angelegte Vorhaben mit 200.000 Euro.

Die Energieversorgung Jordaniens basiert überwiegend auf fossilen Brennstoffen, die zum Großteil importiert werden. Thermische Kraftwerke erfordern wiederum große Wassermengen, die für die Trinkwasserversorgung fehlen. Gleichzeitig wächst der Bedarf an qualifizierten Fachkräften, die den Wandel zu einer nachhaltigen und ressourcenschonenden Energieversorgung des Landes gestalten könnten.

An dieser Stelle setzt das Projekt an: Unter der Leitung der Mitarbeiter Klaus Schmidt und Dr. Baker Farangis vom Fachbereich Mathematik, Naturwissenschaften und Datenverarbeitung (MND) erarbeiten die Projektbeteiligten gemeinsam mit der GJU ein praxisorientiertes Studienprogramm im Bereich der erneuerbaren Energien. „Unser Ziel ist es, naturwissenschaftlich fundierte, technologie- und praxisorientierte Studiengangskonzepte zu entwickeln, die den Absolventinnen und Absolventen in Jordanien Berufsperspektiven eröffnen und gleichzeitig einen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung leisten“, betont Klaus Schmidt.

Durch aktivierende Lehr- und Lernmethoden – wie etwa projektorientiertes Arbeiten, Team Teaching oder Experimentierlabore – sollen Lehrende und Studierende ihr Wissen künftig besser anwenden können. In Abstimmung zwischen der THM und GJU entsteht so ein praxisorientiertes Studienprogramm. Darüber hinaus sind Austauschmöglichkeiten für Lehrende und Studierende geplant und die Entwicklung gemeinsamer Lehrkonzepte. Diese sollen so gestaltet werden, dass sie auch in anderen Studiengängen oder an anderen Hochschulen angewandt werden können.

Geplant sind unter anderem Summer Schools, gemeinsame Veranstaltungen sowie Workshops an beiden Hochschulen. Durch eine enge Abstimmung soll sichergestellt werden, dass die Studieninhalte den tatsächlichen Fachkräftebedarf abbilden.

Das DAAD-Projekt setzt in Konzept und Zielsetzung die bereits im Jahr 2007 begonnenen internationalen Projekte des Fachbereichs MND fort. Erfolgreich umgesetzt wurden bereits DAAD-Projekte in Äthiopien (2018), dem Irak (2022-2024) sowie Projekte im Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen der THM.

„Durch das Vorhaben können die Bedarfe von Wissenschaft, Technologie und Industrie in Jordanien nach qualifizierten Fachkräften im Bereich erneuerbaren Energien erfüllt, ihre Entwicklungsfähigkeit gesichert und neue Perspektiven geschaffen werden“, fasst Dr. Farangis zusammen.