DAAD-Preisträgerin Melisa Mahmutovic, eine "sehr engagierte und interessierte Studentin" Melisa Mahmutovic hat den DAAD-Preis für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender erhalten. Die Montenegrinerin studiert im 4. Semester den Masterstudiengang Medizinische Physik an der TH Mittelhessen.

Der mit 1000 Euro dotierte Preis wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst an Studentinnen und Studenten vergeben, die mit besonderen Studienleistungen und außerordentlichem sozialen oder kulturellen Engagement hervorgetreten sind. Die Urkunde erhielt die 30-Jährige in der Gießener Kongresshalle während des Hochschulballs aus den Händen des THM-Präsidenten Prof. Dr. Matthias Willems.

Melisa Mahmutovic ist seit sechs Jahren in Deutschland. Geboren wurde sie in Bijelo Polje nahe der serbischen Grenze. In ihrer Heimat hatte die ausgebildete Labortechnikerin einen Bachelor in angewandter Medizin gemacht, aber große Schwierigkeiten gehabt, dauerhaft eine Arbeitsstelle zu finden. Deshalb wollte sie sich im Ausland weiterqualifizieren.

Dass sie zum Studium nach Deutschland gekommen ist, hat viel mit der Fußballbegeisterung ihres Vaters zu tun. Um die Spiele der großen europäischen Ligen zu sehen, kaufte er eine Satellitenanlage. Melisa und ihr Bruder Mirsad nutzten die Gelegenheit und schauten jahrelang deutsche Fernsehserien. Und stellten irgendwann fest: Wir können Deutsch!

Gießen als Studienort sei dann Ergebnis ausführlicher Recherchen gewesen. Der Studiengang Biomedizinische Technik habe sehr gut zu ihrem bisherigen Ausbildungsweg gepasst. Für den Bachelor habe sie nur wenig mehr als die Regelstudienzeit gebraucht, obwohl sie ihr Studium mit schlecht bezahlten Nebenjobs in Eiscafés, Restaurants oder einer Tankstelle finanzieren musste.

Ihr Masterstudium will Melisa Mahmutovic in zwei Semestern abschließen. Prof. Dr. Martin Fiebich vom Fachbereich Life Science Engineering, den sie seit dem ersten Studientag kennt, hat sie für den DAAD-Preis vorgeschlagen: „Ich habe Frau Mahmutovic als sehr engagierte und interessierte Studentin erlebt, die sich sehr für das Geschehen um sie herum interessiert. Ihre Studienleistungen bewegen sich im sehr guten bis guten Bereich. Ihre neulich bei mir durchgeführte Projektarbeit in Zusammenarbeit mit der Firma Werth Messtechnik wurde mit sehr gut bewertet und hat die Kooperation mit dem Unternehmen weiter verbessert“, schreibt der Hochschullehrer in seinem Gutachten.

Melisa Mahmutovic wohnt in Wetzlar, „weil da die Mieten niedriger sind als in Gießen.“ Dort engagiert sie sich auch bei den Maltesern in der Gruppe „Besuchsdienst mit Hund“ und betreut Menschen in Kindergärten und Seniorenheimen. Und in Wetzlar hat sie auch einen Job gefunden, der ihrer Qualifikation entspricht. Bei Leica Camera arbeitet sie halbtags im Marketing.

Nach ihrem Studium will Melisa Mahmutovic bleiben und sich um die deutsche Staatsangehörigkeit bemühen. „Ich habe mich hier eingelebt und fühle mich wohl“, sagt sie. Ob sie nach dem Master arbeiten oder vielleicht noch promovieren wird, hat sie noch nicht entschieden.