Dr. Christian Köbel (Mitte), erster Doktorand der THM an der TU Havanna, mit den kubanischen Professoren Dr. Jorge Torres Gómez, Dr. Walter Baluja García, Dr. Mario Morera Hernández und Prof. Dr. Wolf-Rainer Novender, dem Friedberger Initiator der Hochschulkooperation (von rechts). Christian Köbel, ehemaliger Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TH Mittelhessen in Friedberg, hat seine Promotion an der Technischen Universität Havanna abgeschlossen. Das Instituto Superior Politécnico José Antonio Echeverría (ISPJAE) bewertete die Gesamtleistung des Doktoranden mit der Bestnote. Seine Doktorarbeit verteidigte er in der kubanischen Hauptstadt vor einem neunköpfigen Professorengremium in spanischer Sprache.

Dr. Köbel konnte die langjährige Kooperation zwischen der THM und der TU Havanna für seine wissenschaftliche Qualifikation nutzen. Schon während seines Studiums der Informations- und Kommunikationstechnik, das er an der damaligen FH Gießen-Friedberg mit dem Diplom beendete, absolvierte er ein Auslandssemester in Havanna. Betreut von Prof. Dr. Walter Baluja García (ISPJAE) und Prof. Dr. Joachim Habermann, der das Friedberger Telekommunikationslabor leitet, widmete er sich anschließend seinem Dissertationsprojekt. Damit leistete er einen Beitrag zur Weiterentwicklung drahtloser Maschennetzwerke (Wireless Mesh Networks). Mit dieser Technologie lässt sich eine WLAN-Infrastruktur kostengünstig aufbauen und flexibel erweitern. Deshalb eignet sie sich besonders, um abgelegene ländliche Regionen in Entwicklungsländern mit geringen Hardwarekosten ans Internet anzubinden. Aufgrund seiner Forschungsarbeiten erhielt der Ingenieurwissenschaftler schon 2013 Gelegenheit, sein Projekt auf einer humanitär ausgerichteten Technologiekonferenz in Kalifornien vorzustellen. Das internationale Fachpublikum erreichten auch seine Publikationen und Kongressvorträge in Japan, La Réunion und Kuba. Ein Doktorandenstipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) ermöglichte ihm darüber hinaus die Teilnahme an einer Konferenz des weltweiten Ingenieurverbands IEEE in Las Vegas.    

An der TH Mittelhessen engagierte er sich mehrere Jahre lang im Organisationsteam des vom DAAD geförderten Austauschprogramms mit der kubanischen Universität. Dr. Köbel hat den Fachbereich Informationstechnik – Elektrotechnik – Mechatronik der THM inzwischen verlassen und arbeitet bei einem Automobilkonzern auf dem Gebiet der „Cyber Security“ und Fahrzeugvernetzung.