Zum 1. September hat die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) am Fachbereich Life Science Engineering einen Lehrstuhl für „Interaktive Mechatronik in der Biomedizinischen Technik“ eingerichtet. Ihn besetzt Prof. Dr. Maria Henke, die von der Universität zu Lübeck nach Mittelhessen kommt.
Die Begeisterung für die Wissenschaft war bei Maria Henke spätestens in der achten Klasse geweckt, als sie im Wettbewerb „Jugend forscht – Schüler experimentieren!“ mit einer Schulfreundin den Beitrag „Ein Rendezvous mit OSCAR – Untersuchung der Bahnbewegungen von Satelliten“ einreichte, der später in einem Magazin für Amateurfunk und Elektrotechnik veröffentlicht wurde. Der Elektrotechnik blieb sie treu, schaute aber über den Tellerrand: An der TU Dresden legte sie 2004 ihr Diplom als Ingenieurin für Elektrotechnik in der Fachrichtung Feinwerk- und Mikrotechnik, Vertiefung Biomedizinische Gerätetechnik, ab. Es schloss sich eine Promotion am Institut für Medizinische Physik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg an. In der Arbeit „Multidimensionale adaptive Filterung zur Rauschreduktion in der Computertomographie: Vergleich und Kombination faltungs- und splinebasierter Verfahren“ beschreibt sie Wege, das Bildrauschen in der Computertomographie zu reduzieren und die Bildqualität dadurch zum Nutzen der Patienten zu erhöhen.
Es folgten Stationen bei namhaften Unternehmen der Medizintechnik-Branche sowie eine freiberufliche Tätigkeit als Dozentin in der Erwachsenenbildung, parallel ein Master-Studium „Berufspädagogik – Technik“ an der FAU Erlangen-Nürnberg, das sie 2018 abschloss. 2020 wechselte sie ans Institut für Robotik und Kognitive Systeme der Universität zu Lübeck, wo sie der Ruf an die THM erreichte.
Henke ist stellvertretende Sprecherin im Fachausschuss Medizinische Robotik der Deutschen Gesellschaft für Biomedizinische Technik im VDE. In Mittelhessen wird sie sich entsprechend verstärkt der Medizinischen Robotik und dem Medizinprodukterecht widmen.