Dr. Kilian Baumann. Foto: UKGMHohe Auszeichnung bei der – corona-bedingt virtuellen – 51. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Physik: Dr. Kilian Baumann hat den mit 10.000 Euro dotierten zweiten Platz des Behnken-Berger-Preises erhalten. Mit dem Preis zeichnet die gleichnamige Stiftung junge Wissenschaftler aus, die auf den Forschungsgebieten Strahlenschutz, Strahlentherapie, Behandlung von Strahlenschäden und Anwendung physikalischer Methoden in der Radiologie hervorragende Leistungen erbracht haben. Die Jury sah Baumanns Doktorarbeit „Untersuchung der Modulationseigenschaften von Lungengewebe in der Strahlentherapie mit Protonen“ als preiswürdig an.

Bei der Arbeit handelt es sich um eine kooperative Promotion von Philipps-Universität Marburg und Technischer Hochschule Mittelhessen. Der gebürtige Münchener Baumann hatte an der THM in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Klemens Zink vom Fachbereich „Life Science Engineering“, zugleich wissenschaftlich-technischer Direktor am Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrum (MIT), 2015 bereits sein Masterstudium in Medizinischer Physik mit Auszeichnung absolviert. Nach einem Master in Physik an der LMU München kehrte er 2016 nach Mittelhessen zurück, um am Fachbereich Medizin der Philipps-Universität zu forschen und bei Prof. Dr. Rita Engenhart-Cabillic und Prof. Dr. Klemens Zink zu promovieren.

Seine Dissertation beschäftigt sich mit der Bestrahlung von Lungentumoren mit Protonen als vielversprechende Alternative zu bestehenden Therapiekonzepten. Dabei mangelte es bislang wegen der Eigenheiten des Lungengewebes an der Sicherheit der applizierten Strahlendosis. Baumann entwickelte eine Methode, um auf Grundlage klinischer Bilddaten diese Dosisunsicherheiten abschätzen zu können. Außerdem wurden Konzepte entwickelt, um eine durch das Lungengewebe bedingte Unterdosierung des Tumorvolumens und damit eine Verschlechterung des Therapieerfolgs auszugleichen.

Baumanns Dissertation legt die wissenschaftliche Grundlage, Lungentumore künftig zielgerichteter mit Protonen behandeln zu können. „Ich freue mich, dass meine Arbeit solch eine Anerkennung erfährt“, sagt der Ausgezeichnete, der seit seiner Dissertation als Medizinphysiker am MIT tätig ist. „Vor allem aber freue ich mich, wenn meine Arbeit die Therapiechancen Krebskranker erhöht.“