Der Hitze des Sommers für ein paar kühle Stunden entfliehen, dazu hatten 21 Kinder Gelegenheit, die am „Kindersommer Wetzlar“ teilnehmen. Ein Tagesausflug führte sie nach Gießen an den Fachbereich Maschinenbau und Energietechnik der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM), wo sie nicht nur erfuhren, warum ein Kühlschrank auch Wärme abgibt, sondern ebenso, wie mit Stickstoff Eis gemacht werden kann – Verkostung inklusive.
Der „Kindersommer Wetzlar“ ist eine betrieblich organisierte Ferienbetreuung für schulpflichtige Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren aus mehreren beteiligten Unternehmen und Institutionen. Vier Sommerferien-Wochen lang werden die Kinder mit einem jährlich neu zusammengestellten Programm verwöhnt. Die beteiligten Unternehmen und Institutionen finanzieren den Kindersommer zum ganz überwiegenden Teil und bieten in der Regel selbst eine Aktivität an. Auch die THM als beteiligte Einrichtung ermöglicht es ihren Beschäftigten und Studierenden, Kinder betreuen zu lassen. Und das Team der „Familiengerechten Hochschule“ weiß genau, dass in den Laboren viele für Kinder spannende Experimente warten.
Deshalb hatte diesmal der Kältetechniker Karl-Otto Landau seine Tür geöffnet. Er erklärte den Kindern unter anderem anhand eines Modells, wie ein Kühlschrank funktioniert – und dass es für ein kühles Inneres eine warme Rückwand braucht. Er gab Informationen darüber, welche Eigenschaften Kälte hat und ließ dies die Kinder in kleinen Experimenten selbst erfahren. Zum Schluss kam das Highlight: Landau hatte nicht nur Geschmacksrichtungen wie Schokolade, Erdbeere und Karamell besorgt, sondern auch eine Kartusche flüssigen Stickstoffs. Mit der zauberte er binnen Sekunden ein schmackhaftes Speiseeis – ein Vorgang, für den in der Küche mehrere Stunden benötigt werden.
Der Kindersommer findet überwiegend bei der Sportjugend Hessen in Wetzlar statt, die die vierwöchige Betreuung organisiert. Koordiniert wird er von der IHK Lahn-Dill. Die Stadt Wetzlar versichert die Kinder und das Betreuungsteam. Die THM beteiligt sich an dem Angebot im Rahmen ihrer Initiative „Familiengerechten Hochschule“. Auch für die Standorte Gießen und Friedberg gibt es vergleichbare Angebote.