Schon während des Studiums bietet das Talentförderprogramm ProTHM Studentinnen Einblicke in eine wissenschaftliche Karriere. Sarah Pappert beendet derzeit ihren Master in Physik und Technologie für Raumfahrtanwendungen am Fachbereich EI und berichtet von ihren Erfahrungen.
Was hat Sie dazu motiviert, sich für das ProTHM-Talentförderprogramm zu bewerben?
Tatsächlich habe ich mich nicht selbst beworben, sondern wurde von meinem Fachbereich nominiert. Ich hatte die Mail zum Talentförderprogramm zwar gesehen, hatte aber Gedanken wie „meine Noten sind eher durchschnittlich“ und habe die Bewerbung letztlich nicht gewagt. Zum Glück konnte ich dennoch teilnehmen, denn meine Bedenken waren völliger Quatsch.
Wie ist das Programm aufgebaut, was haben Sie gelernt?
Das Programm besteht aus Vorträgen und Workshops zu ganz unterschiedlichen Themen, beispielsweise Promotion, Stipendien, aus Vorträgen von Vertreterinnen und Vertretern von Forschungsinstituten, aber auch zum Finden der eigenen Stärken und zum Networking. Es ist wirklich eine bunte Mischung und da ist definitiv für jeden etwas dabei. Letztes Jahr wurden einige Veranstaltungen online und einige in Präsenz angeboten, was mir besonders gut gefallen hat.
Was reizt Sie an einer Karriere in der Wissenschaft?
Es klingt vielleicht kitschig, aber ich will wirklich die Grundlagen unseres Universums erforschen. In der modernen Astrophysik ist noch unglaublich viel unbekannt und dazu beitragen zu können, diese Geheimnisse zu lüften, ist meine stärkste Motivation. Ganz besonders reizt mich daran, wie zunächst abstrakte und theoretische Forschung ganz praktische Bewandtnis bekommen und unser alltägliches Leben verbessern kann – zum Beispiel durch neue Energiequellen. Wenn ich forsche, habe ich das Gefühl, etwas wirklich Sinnvolles beitragen zu können. Für mich persönlich ist die Astrophysik der interessanteste Forschungsbereich. Hier gibt es einfach noch so viel zu tun und unser Universum ist die Grundlage unseres Lebens. Aktuell arbeite ich an einem Experiment für die ISS. Das ist super cool und macht riesigen Spaß, ist aber natürlich auch etwas schwierig.
Wie hat die Vernetzung mit anderen Studentinnen und weiblichen Vorbildern aus der Wissenschaft Ihre Perspektive auf Ihre Karriere beeinflusst?
Leider hat man es als Frau in der Wissenschaft auch heute noch schwerer als Männer. Mir hat es besonders geholfen, mich mit anderen jungen Frauen auszutauschen und zu erfahren, dass es nicht nur mir so geht, dass ich nicht alleine mit meinen Erfahrungen bin und vor allem, dass es nicht an mir persönlich liegt. Aus dem Austausch mit erfahrenen Forscherinnen habe ich für mich vor allem herausgefiltert, wie wichtig es ist, zu wissen, wer man ist, was man kann und was man will und das auch selbstbewusst zu demonstrieren. Ein wichtiges Vorbild für mich ist bei uns am Fachbereich EI definitiv Frau Prof. Schröder.
Welche Ratschläge würden Sie anderen Studentinnen geben, die überlegen, sich für das Programm zu bewerben?
Einfach machen! Klingt doof, ist aber der womöglich wichtigste Ratschlag, den ich jetzt am Ende meines Studiums geben kann. Wie oft zweifeln wir an uns selbst und denken, dass wir etwas nicht schaffen können. Aber nur, wenn man sich bewirbt, kann man herausfinden, ob man es nicht vielleicht doch schafft und vielleicht mehr in einem steckt, als man dachte. Das betrifft das Talentförderprogramm genauso wie Praktika, Promotionsstellen und Jobs.
Haben sich durch die Teilnahme konkrete Karrierechancen für Sie eröffnet?
Ja! Wir wurden natürlich über Optionen hier in der Umgebung informiert und haben Kontakte zu Forscherinnen und Forschern geknüpft. Da kann man definitiv eine Stelle für eine Thesis und Co. festmachen. Für mich ganz konkret war es insofern eine große Hilfe, dass ich durch das Programm schon ganz genau weiß, wo ich hin will und bei meinen Promotionsbewerbungen meine Vorstellungen für meine Karriere nach der Promotion schon ganz genau beschreiben konnte. Das Talentförderprogramm im Lebenslauf erwähnen zu können, ist auch ein riesiger Vorteil und macht Eindruck bei potentiellen Arbeitgebern.
Für das neue Programm bewerben können sich alle Interessierten bis zum 7. April 2025.