Eine erhöhte Radonbelastung steigert das Risiko, im Laufe des Lebens an Lungenkrebs zu erkranken, wie Studien belegen. Doch wie hoch die Radonkonzentration zu Hause ist, lässt sich nur durch eine Messung in den eigenen vier Wänden feststellen. Dies ist jetzt für 3.000 Haushalte kostenfrei möglich, wenn sie an der vom Hessischen Umweltministerium finanzierten Kampagne des Hessischen Radonzentrums (HeRaZ) teilnehmen.
Obwohl es Karten zum Vorkommen des radioaktiven Gases im Boden gibt, sagen diese wenig über die individuelle Belastung in Innenräumen aus. Es kommt dabei zum einen auf die Bauweise des Hauses an, zum anderen sind die Karten aktuell noch in einem sehr groben Raster angelegt. Radonwerte können sich aber bereits in wenigen Metern Entfernung stark unterscheiden. Deshalb ist die Messung in den eigenen Wohnräumen wichtig.
Neben der erhofften Aufmerksamkeit, die das Radonrisiko durch die Kampagne erhält, werden die so ermittelten Daten anonymisiert an das Bundesamt für Strahlenschutz weitergeleitet. Dieses nutzt sie dann, um sogenannte Radonvorsorgegebiete auszuweisen. Dabei handelt es sich um Gebiete, in denen mit höheren Radonkonzentrationen zu rechnen ist, weshalb strengere Vorschriften für Neubauten und im Arbeitsschutz gelten. Parallel führt HeRaZ eine Studie zum Bewusstsein über Radon in der hessischen Bevölkerung durch, in der Hoffnung, die Arbeit des Zentrums weiter zu optimieren und gezielt einzusetzen.
Die Messkampagne richtet sich an alle hessischen Privathaushalte. Der Messzeitraum beträgt zwölf Monate. Dazu wird eines der zwei kostenfrei versandten Messgeräte im Keller und eines in einem häufig genutzten Wohnraum im Erdgeschoss bzw. in der Wohnung aufgestellt werden. Ist kein Keller vorhanden, wird das Messgerät im ersten Stock bzw. in einem anderen Raum der Wohnung platziert. Da die handlichen Messgeräte passiv messen, muss nichts weiter getan werden als abzuwarten. Nach den zwölf Monaten werden die Geräte zurückgesendet und von einem Labor ausgewertet. Die Teilnehmenden erhalten ihre persönlichen Radonmesswerte kostenfrei zugesandt. Das HeRaZ steht dann bei Fragen zur Verfügung, ob und welche Schutzmaßnahmen gegebenenfalls erforderlich sind.
Die Anmeldung ist ab sofort unter https://radon-einfach.de/messkampagne.html möglich. Bei Fragen zur Kampagne ist das HeRaZ unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder telefonisch unter 0641-309-2473 (Do und Fr 9-14 Uhr) erreichbar.