Der Senat der THM schließt sich dem folgenden Statement aller 14 hessischen Senate zum Hessischen Hochschulpakt an:
Die Senatorinnen und Senatoren der 14 hessischen Hochschulen bedanken sich für die Gesprächsbereitschaft der Minister für Wissenschaft und Kunst sowie für Finanzen. Wir wünschen uns, dass dieser Dialog weitergeführt wird.
Hessischer Hochschulpakt: Innovationsbremse statt Zukunftsbooster
1. Die hessischen Hochschulen tragen in erheblichem Maße zur Demokratiebildung in der
Gesellschaft, zur regionalen wie gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung und zur Strahlkraft des
Landes Hessen bei, indem sie Innovationen ermöglichen und Fach- und Führungskräfte ausbilden. Wissen ist unsere wichtigste Ressource. Ein starker Wissenschaftsstandort sichert den
Wohlstand des Landes Hessen. Bildungsausgaben von heute sind Investitionen für morgen.
2. Die Eckdaten des neuen Hochschulpakts werden unweigerlich zu Kürzungen an den
hessischen Hochschulen führen, die einer Höhe von zehn Prozent des Personalbudgets der
Hochschulen entsprechen. Dieser Einschnitt wird auch durch die geplanten jährlichen Aufstockungen der Finanzzuweisungen nicht ausgeglichen. Der geplante Hochschulpakt wird die
hessischen Hochschulen nachhaltig schwächen.
3. Eine auch nur mittelfristige Unterfinanzierung wird sich über mehrere Jahrzehnte negativ
auf den Forschungsstandort und auf die Wahrnehmung unseres verfassungsrechtlichen Auftrags
auswirken. Eine Verstärkung bereits bestehender Wettbewerbsnachteile für die hessischen Hochschulen im Vergleich zu den Hochschulen anderer Bundesländer ist die zwingende Konsequenz. Qualität und Attraktivität unserer Studienangebote, die Leistungsfähigkeit der Forschung und des Wissenstransfers sowie die Anziehungskraft der Hochschulen als Arbeitgeber stehen zur Disposition. Auch die erzielten und zukünftigen Erfolge im Exzellenzwettbewerb werden hierdurch konterkariert.
4. Die Senatorinnen und Senatoren der 14 hessischen Hochschulen setzen ihre ganze Kraft
für die Entwicklung von Forschung und Lehre am Wissenschaftsstandort Hessen als wesentliche
Grundlage unserer Gesellschaft ein. Wir erwarten eine prioritäre Berücksichtigung angesichts der
Bedeutung der Wissenschaft für das Land Hessen. Wir fordern eine auskömmliche Finanzierung
der Hochschulen, den vollen Ausgleich von Tarifsteigerungen sowie Inflation und einen jährlichen
Aufwuchs der Finanzmittel. Nur so können die aus Steuergeldern finanzierten Erfolge der letzten
Jahre gesichert und weiterentwickelt werden.
Die Senate der hessischen Hochschulen
Frankfurt University of Applied Sciences
Goethe Universität Frankfurt am Main
Hochschule Darmstadt
Hochschule Fulda
Hochschule für Bildende Künste–Städelschule Frankfurt am Main
Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main
Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main
Hochschule Geisenheim University
Hochschule RheinMain Wiesbaden
Justus-Liebig-Universität Gießen
Philipps Universität Marburg
Technische Hochschule Mittelhessen
Technische Universität Darmstadt
Universität Kassel
Unterstützt durch:
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
LandesAStenKonferenz Hessen (LAK)
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di)