Eine Woche vor dem deutschlandweiten Pride Day am 6. Juli 2023 hat die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) die Regenbogenflagge gehisst – in Gießen wie Friedberg an zentralen Campusbereichen. Die Hochschule möchte damit ein Zeichen für Vielfalt setzen in Zeiten, in der gesellschaftliche Offenheit nicht selbstverständlich ist.
„Wir haben uns bereits im Jahr 2017 der Charta der Vielfalt angeschlossen, die Diversity am Arbeitsplatz als Chance betont“, erinnert Präsident Prof. Dr. Matthias Willems. Darin verpflichtet sich die THM, „ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das frei von Vorurteilen ist.“ Weiter heißt es: „Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen Wertschätzung erfahren – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität.“ Gleiches gelte auch für Studierende.
Willems betont, dass es eine bewusste Entscheidung war, die Flagge nun erstmals im Vorfeld des Pride Day aufzuhängen: „Als Hochschule sind wir der weltanschaulichen und politischen Neutralität verpflichtet“, erinnert der Präsident und unterstreicht: „Hochschulen sind aber keine unpolitischen Räume. Sie sollen in die Gesellschaft hineinwirken.“ Neutralität am Arbeits- und Lernort bedeute, dass jede Person dort den gleichen Anspruch auf Respekt, Wertschätzung und Beteiligung habe – und zwar angstfrei, ohne die eigene Identität verstecken zu müssen. „Doch dieser relativ simple und zugleich bedeutsame Anspruch wird zunehmend politisiert – von jenen, die ihn nicht anerkennen wollen“, sagt Willems.
Die beiden Regenbogen-Flaggen seien deshalb als Zeichen an alle Hochschulangehörigen zu werten, die sich ihrem Symbol verbunden fühlen. Sie sollen bis einschließlich Donnerstag, 6. Juli, wehen. Dann wird in Deutschland der „Pride Day“ gefeiert, der in diesem Jahr unter dem Motto „LGBT*IQ-Vielfalt am Arbeitsplatz“ steht.