Projektleiterin Elisabeth Neumann gab im März den Auftakt für den Hessischen Gründerpreis 2024 in Marburg. Foto: Hessischer GründerpreisEine Schuhsohle, die mit einem GPS-Tracker ausgestattet ist, um Demenzerkrankte orten zu können, eine Parkinson-App, eine Demokratie-App für Jugendliche sowie ein Produktionsdienstleister, der Industrieunternehmen hilft, nachhaltige Materialien einzusetzen: Gleich vier Teams mit Bezug zur Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) haben es mit ihren Ideen und Produkten ins Halbfinale des Hessischen Gründerpreises 2024 geschafft.

Insgesamt haben sich 176 hessische Unternehmen für den Preis beworben. Eine Jury hat die jeweils zwölf überzeugendsten Ideen in vier Kategorien ins Halbfinale gewählt. Die Gründerinnen und Gründer stellen sich nun einer Jury vor, die die jeweils drei besten Teams anhand ihrer Kurzpräsentationen ins Finale wählt. Am 1. November 2024 treten die Finalisten in Marburg im Lokschuppen gegeneinander an.

In der Kategorie „Innovative Geschäftsidee“ hat es die „Nat Struct AG“ ins Halbfinale geschafft. Die Gründer des Unternehmens haben 2021 beim „Startup Weekend Mittelhessen“ den ersten und im THM-Ideeco Ideenwettbewerb den zweiten Platz belegt sowie den Nachhaltigkeitspreis erhalten. Sie unterstützen Industrieunternehmen dabei, nachhaltige Materialien in die Produktion zu integrieren. Dabei komme es nicht nur darauf an, wie und wo die Güter produziert wurden, sondern auch, was am Ende des Lebenszyklus mit den Materialien geschieht.

Gleich drei THM-Ideen sind in der Kategorie „Gründung aus der Hochschule“ ins Halbfinale des Hessischen Gründerpreises eingezogen. Ein studentisches Team hat „Clever Sole“ entwickelt, eine Einlegesohle für den Schuh, die GPS-gestützt den Standort auf eine eigens entwickelte Handy-App übermittelt. Damit soll Demenzkranken ein Teil ihrer Freiheit zurückgegeben werden, Betreuende werden entlastet. Das „Clever Sole“-Team hat 2023 den ersten Platz beim THM-Ideeco Ideenwettbewerb belegt.

Bereits vom Land Hessen gefördert und Teil des Projektes „ParkinsonHessen-Digital“, ist das Team „Neuro Health Innovation“ unter Leitung von Prof. Dr. Keywan Sohrabi. Es entwickelte eine Smartphone-App für Parkinsonerkrankte. Dort können Betroffene ein Daten-Tagebuch von Zuhause aus führen. Mittels Künstlicher Intelligenz werden bei dieser Art des Langzeit-Monitorings frühzeitig Verschlechterungen durch einen Krankheitsschub erkannt. Damit kann dann die Behandlung schnell angepasst werden, um den Krankheitsverlauf aufzuhalten beziehungsweise zu verlangsamen.

Auch eine App, aber zur Förderung des Demokratie-Verständnisses, ist ein weiterer Halbfinalist: „Political X Change“ möchte Jugendliche dafür begeistern, aktiv an Politik teilzunehmen und ihre Stimme zu nutzen. Gründer Leon Pelikan hat ebenfalls im vergangenen Jahr am THM-Ideeco Ideenwettbewerb teilgenommen und sein Konzept dort präsentiert.

Genutzt hat allen Halbfinalisten zudem die Einbindung in das regionale Startup-Ökosystem: Die erfolgreiche Teilnahme am jährlich im Mai stattfindenden „Startup Weekend Mittelhessen“ des Regionalmanagements Mittelhessen hat den Teams geholfen, ihre Ideen weiter auszuarbeiten und ihnen zudem weitere Erfahrung im Präsentieren gebracht.

„Wir wünschen den vier Teams, die es ins Halbfinale geschafft haben viel Erfolg. Sie alle haben bereits an der THM unter Beweis gestellt, wie innovativ, zukunfts- und lösungsorientiert sie unterwegs sind“, sagt Dr. Iris Stallkamp, Leiterin des Referats Transfer an der THM, das Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ist.