Gegenseitiges Kennenlernen – so knapp lässt sich der Zweck der „International Week“ zusammenfassen, die die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) derzeit veranstaltet: Mehr als 20 Vertreterinnen und Vertreter von Hochschulen aus 14 Nationen in Europa und Asien sind derzeit in Gießen und Friedberg zu Gast, um die vielseitigen Lehr- und Forschungsmöglichkeiten an Deutschlands viertgrößter Hochschule für Angewandte Wissenschaften kennenzulernen. Doch auch sie sollen die Möglichkeit bekommen, für ein Studium in ihrer Heimat zu werben.
„Wir alle waren mehr als zwei Jahre auf uns selbst zurückgeworfen“, erinnerte Präsident Prof. Dr. Matthias Willems in seiner Begrüßung an die Beschränkungen der Pandemie-Zeit. Lehre, vor allem aber Forschung lebe jedoch vom Austausch. „Ich bin deshalb sehr froh, Sie hier persönlich statt in einem Video-Call zu begrüßen“, sagte Willems in der Auftaktveranstaltung. Das Team des International Office führte die Gruppe anschließend über den Gießener Campus. Dort lernten die Gäste unter anderem die Smart Factory Mittelhessen zur Erprobung von Konzepten der Industrie 4.0 kennen. Eindruck machte auch das hessenweit einmalige 3D-Druck-Zentrum, das die entsprechenden Kompetenzen der Hochschule bündelt und für die Lehre, aber auch für Forschung und Prototyping in Gründungsprozessen zur Verfügung stellt.
Inhaltlich steht die International Week auf zwei Beinen, richtet sie sich doch an Hochschulmitarbeitende wie Lehrende: Viele Angebote laufen parallel, andere sind speziell auf die jeweilige Zielgruppe ausgerichtet. Die THM möchte ihren Partnern ihre internationalen Angebote, ihre Strategie und auch ihre aktuellen Forschungsvorhaben mit internationalen Bezügen vermitteln, auch um mittelfristig neue praktische Partnerschaften über den Studierenden-Austausch hinaus zu schaffen. Dazu bietet sie auch einen Workshop an, wie Hochschulen ein „Blended Intensive Programme“ nach Vorgaben des Programms „Erasmus+“ veranstalten können, das ein analog-digital-gekoppeltes internationales Lehrangebot darstellt.
Für Studierende spannend ist die „International Fair“: Auf einer kleinen Messe haben die besuchenden Hochschulen Gelegenheit, sich und ihr Lehrangebot, ihre Heimatstädte und ihre Forschungsschwerpunkte zu präsentieren. „Für uns ist das eine niederschwellige Möglichkeit, um für ein Auslandssemester bei unseren Partnern zu werben“, sagt Julia Böcher, Leiterin des International Office.
Auch der Friedberger Campus steht für einen Tag im Fokus, dort gibt es ebenfalls eine Tour – unter anderem zum Motorsport-Team. Weil Friedberg an der THM mit regelmäßigen Veranstaltungen für Bildungsangebote für Lehrende steht, ist dort ein Workshop „Internationale Kooperationen im Lehren und Lernen“ angesetzt, bevor ein Grillabend den offiziellen Teil der „International Week“ beendet. Für Beteiligte aus der Lehre stehen darüber hinaus individuell vereinbarte Angebote offen, die sich zumeist an ihren Fachrichtungen orientieren.