Gießen: Mobilität und Gesundheitsvorsorge im ländlichen Raum
Veranstaltungsdetails
Datum, Uhrzeit | 11. Januar 2023, 19:00 |
Koordination | FB Wirtschaftsingenieurwesen und Präsidium |
Moderation | Prof. Holger Rohn, FB Wirtschaftsingenieurwesen |
Zielgruppe | Alle Hochschulangehörigen sowie alle Interessierten sind eingeladen. |
Format | Hybrid aus Gebäude A15.0.25 (ehemaliges Spannfeld), Campus Gießen |
Hinweis | Die Veranstaltung wird live übertragen, Sie können Ihre Fragen über den Chat mit in die Diskussion einbringen. Link zur Übertragung. |
- Begrüßung - Prof. Dr. Matthias Willems, Präsident Technische Hochschule Mittelhessen (THM)
- Markus März, Fachbereich Gesundheit, Studiengangsleiter Medizinisches Management, THM
- Vivienne Mekhzoum, Projektmitarbeiterin Kompetenzzentrum für Telemedizin und E-Health Hessen
- Sean O’Sullivan und Samuel Weirich, Fachbereich Gesundheit
- Diskussion
Die 33. Ringvorlesung findet in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum für Telemedizin und E-Health Hessen (KTE Hessen) statt. Das KTE Hessen berät im Bereich von telemedizinischen Anwendungen sowie E-Health Infrastrukturen. In partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Mittelhessen, der Justus-Liebig-Universität in Gießen und dem Land Hessen ist das Zentrum als unabhängige Beratungsstelle tätig.
Im ersten Vortrag des Abends geht Markus März auf die zunehmenden Probleme in der ambulanten medizinischen Versorgung ein. Viele Ärzte finden keinen Nachfolger für ihre Praxis. Patienten finden keine Haus-/Facharzt in erreichbarer Nähe, die Wartezeiten für einen Termin bei grundversorgenden Fachärzten betragen mittlerweile bis zu 6 Monaten und mehr. Eine aktuelle Analyse der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen zeigt, dass in den nächsten Jahren gerade in ländlichen Regionen die bisher bekannte Versorgung nicht mehr existent sein wird. Um diesen Entwicklungen mit neuen Ideen entgegenzutreten, ist seit 07.11.22 in Bad Berleburg die erste Tele-augenärztliche Praxis (TAP) an den Start gegangen. Dort werden von qualifizierten med. Fachangestellten Patienten ohne Anwesenheit eines Arztes augenärztlich untersucht. Über die Gründe zur Einrichtung der TAP, die ersten Erfahrungen und Zukunftsaussichten wird Markus März berichten.
Vivienne Mekhzoum stellt in ihrem Vortrag zuerst das KTE Hessen näher vor und geht dann auf die aktuellen Herausforderungen der ländlichen Versorgung sowie innovative Versorgungsformen, die z.B. immobile Patienten im Alltag unterstützen, ein. Zukunftsaussichten und Innovationen werden anhand von Modellprojekten in Hessen verdeutlicht und gemeinsam diskutiert. Weiterhin wird der Nutzen und Einsatzmöglichkeiten von digitalen Lösungen in der Gesundheitsversorgung erläutert.
Der dritte Vortrag von Sean O’Sullivan und Samuel Weirich befasst sich mit dem seit Jahren wachsenden Bedarf an notfallmedizinischer Versorgung. Weder gesundheitswirtschaftliche Maßnahmen, wie die Erhöhung von Personalschlüsseln, noch politische Kompensationsstrategien, wie die Zusammenführung beim Ärztlichen Bereitschaftsdienst (ÄBD) oder die Bildung von „Integrierten Notfallzentren“, können die Herausforderungen zufriedenstellend lösen. Um Entlastung zu schaffen, haben sich technologische Konzepte bewährt, um Prozessschritte in der Notfallversorgung zu optimieren (Telenotarzt, digitale Dokumentation, IVENA, etc.). Bisher fehlt jedoch ein technologisches Konzept für eine intersektorale Kommunikation zwischen allen Leistungserbringern, welche den medizinischen Bedarf in Echtzeit erkennt, den Patienten in die richtige Versorgungsressource lenkt und so eine frühzeitige ärztliche Konsultation ermöglicht. Mit modernen Internettechnologien konnte ein notfallmedizinisches Informationsnetzwerk („Emergency Talk Network“) konzeptioniert werden, welches die vorhandenen lokalen Akteure in einer Plattform intersektoral zusammenführt. Dieses ermöglicht die Video-Konsultation und den Transfer von medizinisch relevanten Daten unter Beachtung des Datenschutzes und der Datensicherheit, so dass regionale interdisziplinäre Versorgungsmodelle, sowie Patientenströme zuverlässiger gesteuert werden können und die vorhandenen Ressourcen optimal genutzt werden können.
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