1971
Einmündung in die Fachhochschule Gießen
1970
950 Studierende sind eingeschrieben. Es gibt 59 Dozenten

1963
Am 7.3. ist der erste Neubau in der Wiesenstraße bezugsfertig. 750 Studierende sind eingeschrieben. Die Studiendauer beträgt 6 Semester, Studiengeld/Semester 100,-- DM, Laborgebühren 20,-- DM
1960
Die Übernahme der Bildungseinrichtung durch das Land bedeutet für die Schule eine entscheidender Schritt nach vorne, denn unsere mit Wiederaufbauproblemen außerordentlich stark belastete Stadt hätte vorläufig den dringenden Neubau eines Schulgebäudes zugunsten der Ingenieurschule nicht finanzieren können, doch bereits im Jahre 1960 wurde ein Traum Wirklichkeit: Die Errichtung eines Neubaues in der Wiesenstraße begann
1958
Es wird die "Gesellschaft der Freunde und Gönner des Polytechnikums Friedberg e.V." gegründet.
Doch die Stadt wurde auch von dieser Last befreit, denn am 1.4.1958 wurde die Schule durch das Land Hessen übernommen und erhielt ab 27.5.1958 die Bezeichnung "Staatliche Ingenieurschule für Maschinenbau, Elektrotechnik und konstruktiver Ingenieurbau, Gießen".
1957
In dem Bewusstsein ihrer Verantwortung für die noch immer unter Raumnot leidende und nur provisorisch untergebrachte Einrichtung stellte man in der am 21.11.1957 stattgefundenen Stadtverordnetenversammlung fest, daß nur ein geringer, um 10 % liegender Teil der Studierenden aus Gießen komme und die Stadt als Schulträger nur schwerlich in der Lage sei, einen Neubau der Schule mit überwiegend städtischen Mitteln durchzuführen. Trotzdem beschloss man einstimmig, auf einem zwischen Eichgärtenallee, Ringallee und Wiesenstraße gelegenen 16.000 qm großen Gelände, ein 8- bis 9 geschossiges Schulgebäude zu errichten.

1954
Städtische Ingenieurschule Gießen. Mit dem Schulkostengesetz kam die Schulgeldfreiheit. Mit Verfügung des Regierungspräsidenten in Darmstadt vom 30.6.1954 übernahm das Land Hessen die Dozenten in den Landesdienst und nahm damit eine erste schwere finanzielle Bürde von den Schultern der Stadt Gießen.
1948
Die ersten Ingenieurexamen fanden am 11. 10. 1948 statt. Die Zeugnisse überreichte an läßlich eines Festaktes im Stadttheater in Gießen der damalige Bürgermeister Neumann (alias Nowara).
1947
Aus einem Bericht des Schulrates Dr. A. Scheurer vom 24. 2. 1947 vor dem Schulausschuß der Stadt Gießen geht hervor, daß Anfang 1947 bereits über 400 Studenten am Polytechnikum in Gießen studierten. Die Dozenten erhielten von der Stadt Abschlagszahlungen ohne einen Arbeitsvertrag. Diese wurden für die Dozenten der "ersten Stunde" erst viel später mit Rückwirkung auf den 1.7.1946 abgeschlossen. Die unsichere finanzielle Situation führte auch dazu, daß der Gründungsdirektor Tellmann nur kurze Zeit sein Amt bekleidete. Er wurde von Dr. Schultz abgelöst.

1946
Aus dem Archiv der Stadt Gießen ist ein Protokoll über die 6. Sitzung der Gemeindevertretung der Stadt Gießen am 21. 12. 1946 überliefert. Anläßlich dieser Sitzung berichtete der damalige Oberbürgermeister Albin Mann über die Umwandlung der früheren Gewerbe- und Maschinenbauschule in das Polytechnikum Gießen, die - so wörtlich - "aufgrund von Vereinbarungen aus dem vergangenen Jahr, zwischen Kultusminister Schramm, Oberschulrat Bechtolsheimer von der Dienststelle des Regierungspräsidenten Darmstadt und Dr. Dönges - ohne die Öffentlichkeit entsprechend zu informieren durchgeführt worden sei. Im Zusammenhang damit sei ein Vertrag über die Inanspruchnahme des Neuen Schlosses für Zwecke des Polytechnikums abgeschlossen worden". Aus dem gleichen Protokoll geht noch hervor, daß auch die Ruine der Zeughauskaserne vom Land zur Verfügung gestellt wurde und die Stadt Mittel für den Ausbau von Hörsälen und einer Mensa bereitstellte.
Mithin muß bereits Ende 1945 bei dem zuständigen Ministerium und dem Regierungspräsidenten Einvernehmen bestanden haben, in Gießen ein Polytechnikum zu eröffnen.
1944
Am 6.12. wird durch einen schweren Luftangriff auf Gießen auch das Schulgebäude "Alte Klinik" zerstört und brennt total aus
1938
Festliche Begehung des 100. Geburtstags. Feierstunde im großen Saal des Café Leib an der Walltorstraße
1936
Militärstrategische und wirtschaftspolitische Maßnahmen führen zur Verbesserung der Situation an der Gewerbeschule
1933
Mit Wirkung vom 1.5. wird die viersemestrige Maschinenbauschule aufgelöst. Dank der Bemühungen des Direktors Dr. Bünnings und einiger Lehrer wird der Unterricht "schlecht und recht" aufrechterhalten. Das Ende der technologischen Bildung in Gießen schien nahe
1928
Die Stadt Gießen übernimmt die Trägerschaft der Schule. Umzug in die "Alte Klinik"
1925
Staatliche Gewerbe- und Maschinenbauschule der Stadt Gießen, erstmals Elektrokurse
1921
Staatliche Gewerbeschule Gießen
1919
Nach Kriegsende, Schulleiter Dipl.-Ing. Bünnings, 4-semestrige Maschinenbauabteilung
1913
Großherzogl. Gewerbeschule-Bauschule-kunstgewerbliche Fachschule und gewerbliche Fortbildungsschule (gem. städtischer Adreßbücher)
1909
Einführung der staatlichen Abgangsprüfung
1907
Neubau auf dem Grundstück Kirchstraße 16. Das Grundstück wird von der Stadt kostenlos zur Verfügung gestellt
1906
80 Schüler in der erweiterten Handwerkerschule, 250 Besucher der Sonntagsschule. Schulgeld im WS 250 Mark, im SS 240 Mark. Die Sonntagszeichenschule kostet pro Monat 70 Pfennig
1900
Um die Jahrhundertwende bürgert sich der Name Gewerbeschuleein
1888
15.1. 50-jähriges Jubiläum der Gießener Handwerkerschule (Eröffnungsansprache Prof. Hugo von Ritgen)
1882 und 1883
Direktor Soldan hält zwei Vorträge über das "Elektrische Licht" mit Experimenten
1846
"Der Unterricht in der Arithmetik, im Berechnen von Flächen und Körpern, nebst der Anleitung zur Erstellung von Voranschlägen hat begonnen und wollen sich diejenigen, welche noch an diesem Unterricht Theil zu nehmen gesonnen sind, bei dem Lehrer, Herrn Candidat Lauckert, anmelden"
(Zit. Beilage Nr. 84 des Anzeigenblatts für die Stadt und den Kreis Gießen, 14. Dezember 1846)
1838
Hugo von Ritgen, der Inhaber des Lehrstuhls für Architektur und Ingenieurwissenschaften (1838-1874) an der Gießener Universität und deren späterer Präsident, war einer der Initiatoren zur Gründung der Handwerkerschule des Ortsgewerbevereins.
Aus einer Eröffnungsansprache, die Prof. Hugo v. Ritgen am 15.01.1888 anläßlich des 50jährigen Bestehens der Gießener Handwerkerschule hielt, geht hervor, daß er selbst als junger, gerade ernannter Professor für Architektur und Ingenieurwissenschaften an der Gründung dieser Einrichtung für handwerkliche und technische Ausbildung maßgeblich beteiligt war. Seiner Rede können wir ferner entnehmen, daß er in den ersten Jahren dieser Schule selbst mithalf, den Unterricht zu gestalten, als der einzige Lehrer die anfallende Arbeit allein nicht bewältigen konnte. Ein wahrhaft vorbildliches Handeln eines Universitätsprofessors und zugleich ein Beweis für sein Engagement und seine vorausschauende Sicht.
Der eigentliche Anstoß zur Gründung der Gießener Schule kam von dem Baumeister und Hofkammer-Rat Hofmann, der bei Ausführung von Bauwerken 1837 erfahren mußte, daß die Handwerker kein Verständnis für Zeichnungen hatten. Unter maßgeblichem Einfluß des sog. "Landesgewerbevereins" in Darmstadt wurde der eigentliche Unterrichtsbetrieb bereits am 14. Januar 1838 mit 28 Schülern eröffnet.
Der Landesgewerbeverein trug zunächst die sachlichen und personellen Kosten der Schule. Nach Gründung des Lokalgewerbevereins Gießen im Jahre 1841 übernahm dessen Vorstand die Leitung und sorgte für Unterrichtsräume in einigen Bürgerhäusern.