Viele Menschen haben von Radioaktivität nur eine diffuse Vorstellung. Radioaktivität ist zunächst etwas ganz Natürliches und kommt überall auf der Erde vor. Im kollektiven Gedächtnis bleiben von Radioaktivität oft nur die Gefahr und die negativen Auswirkungen von Strahlung übrig. Neben der natürlichen Radioaktivität finden sich in der modernen Medizin viele Anwendungen, von Diagnostik bis zu Krebstherapie, die sich die Radioaktivität oder Strahlung zunutze machen. Vor zu starker Radioaktivität sollte man sich allerdings schützen.
Der größte Teil der natürlichen Strahlung, der alle Personen ausgesetzt sind, stammt aus Radon. Radon ist ein Edelgas und entsteht natürlicherweise aus Uran. Da Uran in allen Gesteinen vorkommt, findet sich auch in jedem Erdboden Radon. Aus dem Boden gelangt Radon in Gebäude, dabei ist das Vorkommen regional und lokal in Abhängigkeit der jeweiligen Geologie und weiteren Einflussgrößen wie beispielsweise der Bausubstanz sehr unterschiedlich. Ist man einer gegenüber dem natürlichen Maß deutlich erhöhten Aktivität von Radon ausgesetzt, so erhöht sich dadurch das Lungenkrebsrisiko. Ca. 3% aller Wohngebäude in Deutschland - je nach Region ist die Wahrscheinlichkeit höher oder niedriger - liegen über dem gesetzlichen Referenzwert, sodass Maßnahmen zur Verringerung empfohlen sind. An der Technischen Hochschule Mittelhessen ist das Hessische Radonzentrum, die Radonberatungsstelle des Landes Hessen, angesiedelt.
Radon ist ein hochgradig interdisziplinäres Thema, die Teilgebiete reichen von naturwissenschaftlichen Grundlagen über medizinische und bautechnische Aspekte bis hin zu Wissenschafts- bzw. Risikokommunikation. Dementsprechend ist auch dieses Angebot flexibel und modular aufgebaut. Je nach Zielgruppe und Wunsch der Teilnehmenden können wir uns entweder mehr auf die naturwissenschaftlichen Aspekte konzentrieren und messen, wie viel Radon sich in der Bodenluft im Erdboden bzw. in Gebäuden befindet und auf welchen Wegen es vom Boden ins Gebäude gelangt. Das ist entweder direkt an Ihrer Schule oder bei uns an der THM möglich. Hierzu wird zunächst ein 1 Meter tiefes, dünnes Loch gebohrt und dann im Erdboden mit unseren Messgeräten gemessen. Anschließend werten wir die Ergebnisse gemeinsam aus und ordnen sie ein. Oder wir beleuchten die Seite der Kommunikation und dabei vor allem die Besonderheiten bei sensiblen Themen wie Strahlung und Gesundheit genauer. Dabei konzentrieren wir uns in erster Linie auf Social Media und erstellen gemeinsam beispielhafte Posts (auch hierbei sind natürlich zumindest einige naturwissenschaftliche Grundlagen dabei). Auch eine Kombination von beidem ist möglich – das kann auf die Wünsche der jeweiligen Gruppe zugeschnitten werden.
Hauptzielgruppe sind komplette Kurse/Klassen, die sich gerade mit den Themen Radioaktivität, Boden oder Kommunikation beschäftigen (beispielsweise Leistungs- oder Grundkurse in Physik, Chemie, Erdkunde, Deutsch, etc.). Aber auch andere Gruppen können sich anmelden. Je nachdem, was genau und wie ausführlich wir es durchführen, dauert das Angebot einen halben bis einen ganzen Tag.
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Zeitpunkt | nach Vereinbarung; ganzjährig möglich, die Messungen in der Bodenluft wetterabhängig ca. zwischen April und Oktober |
Dauer | Ein halber bis ganzer Tag |
Ort | Nach Absprache (beispielsweise bei Ihnen an der Schule) |
Teilnehmendenzahl | Klassen-/Kursgröße, ca. 10 bis ca. 25 Personen |
Anmeldung und Kontakt |
Hessisches Radonzentrum, |