Bachelor
AbschlussWintersemester
7 Semester
Zulassungsfrei
Friedberg
Semesterbeitrag
Achtung: Der Studiengang wird in seiner aktuellen Form ab dem Wintersemester 2022/23 für die Neuaufnahme von Studierenden geschlossen.
Im kommenden Wintersemester 2022/23 wird der Studiengang Angewandte Physik angeboten.
Das Berufsbild des Bachelor of Science für Physikalische Technik ist geprägt durch die Brückenfunktion, die sie zwischen physikalischer Forschung, technischer Entwicklung und Anwendung ausübt. Durch die sehr breite fächerübergreifende naturwissenschaftlich-technische Ausbildung sind die Absolvent*innen flexibel und universell einsetzbare Generalisten unter allen Ingenieur*innen.
STUDIUM
Studieninhalte
In den ersten drei Semestern des Studiums wird die Physik in ihrer ganzen fachlichen Breite intensiv vermittelt. Zu den unterrichteten Teilgebieten zählen die Mechanik, die Wärmelehre, die Elektrodynamik, die Optik sowie die Atom-, Kern- und Festkörperphysik. Die wichtigen Nebenfächer Mathematik, Chemie und Informatik nehmen in den ersten drei Semestern ebenfalls einen großen Raum ein. Auf diese Weise wird ein umfassendes fachliches Fundament gelegt, auf das die Student*innen im weiteren Verlauf ihres Studiums aufbauen.
Nachdem die Grundlagen erlernt sind, widmen sich die Studierenden verschiedenen Vertiefungsrichtungen, die hauptsächlich in den Semestern vier bis sechs angesiedelt sind. Zu den Vertiefungsrichtungen zählen die technische Optik, die Lasertechnik, die Materialwissenschaft, die Messtechnik sowie die Simulations- und Mikrocomputertechnik. Im vierten und im sechsten Semester haben die Studierenden die Möglichkeit, sich aus einem breiten Spektrum von Wahlpflichtmodulen diejenigen auszusuchen, die ihren persönlichen Interessen am besten entsprechen. Auf diese Weise können sie sich optimal auf eine spätere berufliche Tätigkeit vorbereiten.
Das eigenständige Arbeiten im Labor hat in beiden bisher beschriebenen Studienabschnitten einen großen Stellenwert. Durch die praktische, experimentelle Arbeit erwerben die Student*innen wichtige Fähigkeiten für das spätere Berufsleben. Gleichzeitig vertiefen sie ihre Sozialkompetenz, denn im Labor wird in Gruppen gearbeitet. Auch auf weitere nicht-technische Kompetenzen wird im Studium Wert gelegt. So erlernen die Studierenden die Grundlagen des Rechts und der Wirtschaftswissenschaften kennen, und sie werden in Arbeits- und Präsentationstechniken geschult.
Den Abschluss des Studiums bildet das siebente Semester, welches dem Berufspraktikum und der Bachelorarbeit vorbehalten ist. Im Berufspraktikum lernen die Studentinnen und Studenten ein konkretes Berufsfeld intensiv kennen und sammeln wichtige berufliche Erfahrungen. Die Bachelorarbeit wird in der Regel in enger Zusammenarbeit mit einem Unternehmen durchgeführt.
Studienprogramm
Im Folgenden sind die Lehrveranstaltungen aufgeführt. Die Zahlen geben für jedes Semester an, wie viele Stunden pro Woche bzw. welche Anzahl an Credit Points im jeweiligen Fach vorgesehen sind. Es sind insgesamt 210 Credit Points zu erwerben.
1
MODUL | CrP |
---|---|
Mathematik für angewandte Physik 1 | 9 |
Angewandte Physik 1 (Mechanik, Thermodynamik, Schwingungen und Wellen) | 6 |
Physik-Labor 1 (Grundlagen) | 6 |
Grundlagen der Informatik und objektorientierter Programmierung | 4 |
Berufsfelder und Arbeitstechniken | 1 |
Grundlagen des Rechts | 2 |
GESAMT 1. SEMESTER | 28 |
2
MODUL | CrP |
---|---|
Mathematik für angewandte Physik 2 | 6 |
Angewandte Physik 2 (Elektrizität, Magnetismus, Elektrodynamik und Strahlenoptik) | 5 |
Physikalische und chemische Thermodynamik | 5 |
Physik-Labor 2 (Vertiefung) | 4 |
Chemie (Anorganik, Organik, Grundlagen Polymere) | 4 |
Grundlagen der Informatik und objektorientierter Programmierung | 4 |
Elektronische Grundlagen der Informatik | 2 |
Berufsfelder und Arbeitstechniken | 1 |
GESAMT 2. SEMESTER | 31 |
3
MODUL | CrP |
---|---|
Mathematik für angewandte Physik 3 | 6 |
Angewandte Physik III (Atom- und Kernphysik, Festkörperphysik, Quantenmechanik) | 5 |
Physik-Labor 3 (Fortgeschrittene) | 5 |
Chemie (Anorganik, Organik, Grundlagen Polymere) | 3 |
Chemielabor | 6 |
Computersimulation | 3 |
Elektronische Grundlagen der Informatik | 2 |
Berufsfelder und Arbeitstechniken | 1 |
GESAMT 3. SEMESTER | 31 |
4
MODUL | CrP |
---|---|
Ergänzungen zur mathematischen Physik | 3 |
Mess- und Sensortechnik | 5 |
Technische Optik und Strahlentechnik | 5 |
Wechselwirkung Strahlung - Materie | 5 |
Lasertechnik - Grundlagen | 5 |
Wahlpflichtfächer | 7 |
GESAMT 4. SEMESTER | 30 |
5
MODUL | CrP |
---|---|
Physikalisches Seminar | 4 |
Physikalisch und chemische Analyseverfahren | 3 |
Mikrocomputertechnik | 4 |
Laseranwendung | 6 |
Lasertechnik - Labor | 5 |
Kommunikations- und Präsentationstechniken | 4 |
Einführung Wirtschaftswissenschaften | 4 |
GESAMT 5. SEMESTER | 30 |
Das detaillierte Studienprogramm entnehmen Sie bitte dem Modulhandbuch. Der THM Organizer bietet Ihnen direkten Zugriff auf die Stundenpläne des aktuellen Semesters.
BERUFSAUSSICHTEN
Perspektiven
Wie kann man einen Laser für einen 3D-Drucker verwenden? Wie lassen sich Materialien mit einem Rasterelektronenmikroskop analysieren? Dies sind typische Fragestellungen der Physikalischen Technik.
Die Physikalische Technik zielt darauf ab, die Erkenntnisse der Physik praktisch nutzbar zu machen, um damit technische Probleme zu lösen. Da die Physik die Grundlage sowohl der Naturwissenschaften als auch der Ingenieurwissenschaften bildet, erfüllt sie eine wichtige Brückenfunktion. Die Student*innen der Physikalischen Technik werden fächerübergreifend ausgebildet und sind somit in der Lage, im Beruf mit Naturwissenschaftlern und Ingenieuren verschiedenster Fachrichtungen zusammenzuarbeiten. Die Absolvent*innen der Physikalischen Technik sind daher gefragte Generalisten mit ausgezeichneten Beschäftigungsaussichten in einem breiten Spektrum von Branchen, das von der Automobil- und Elektroindustrie über die optische Industrie bis hin zur Biotechnologie reicht.
Innerhalb der verschiedenen Branchen üben die Absolvent*innen der Physikalischen Technik eine Vielzahl von abwechslungsreichen Tätigkeiten aus:
- Durchführung von physikalischen Experimenten in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen
- Rechnergestützte Auswertung und Analyse von Messergebnissen
- Analyse und Simulation von technischen Systemen mit Hilfe mathematischer Modelle
- Umsetzung von physikalischen Forschungsergebnissen in die betriebliche und industrielle Praxis
- Entwicklung neuer Mess-, Prüf- und Fertigungsverfahren
- Auslegung, Berechnung, Konstruktion und Inbetriebnahme von physikalisch-technischen Geräten
- Überwachung und Prüfung von Teil- und Fertigprodukten in der Industrie (Qualitätskontrolle)
- Vertrieb und Kundenberatung
Spezialgebiete
Absolvent*innen des Studiengangs können in verschiedenen Spezialgebieten eingesetzt werden. Einige sind hier vorgestellt:
Lasertechnik
Die Lasertechnik findet eine Vielzahl industrieller Anwendungen in den unterschiedlichsten Gebieten. Zu den Einsatzfeldern zählen unter anderem die zerstörungsfreie Werkstoffprüfung und die Qualitätskontrolle, das hochpräzise, berührungslose Messen mechanischer Größen, die Umweltanalytik, die Verfahrenstechnik, die Kommunikationstechnik sowie die Materialbearbeitung. Konkrete Einsatzbeispiele umfassen die qualitative Prüfung von Flugzeugspoilern in der Produktion ebenso wie die Verformungs- und Schwingungsanalyse belasteter Bauteile, die Messung von Strömungen und Immissionen, die optische Speicherung, Verwertung und Übertragung von Daten, das Veredeln von Oberflächen sowie das Schneiden, Löten und Schweißen unterschiedlichster Materialien.
Materialwissenschaft
Die Materialwissenschaft hat sich in Deutschland seit langem als eigenes Fachgebiet etabliert. Ursprünglich war sie entweder dem Maschinenbau unter dem Namen Werkstoffkunde als Ingenieurfach oder der Festkörperphysik und -chemie als angewandte Spezialisierung zugeordnet. In der industriellen Anwendung wird heute eine große Anzahl verschiedener Materialien (auch Gase und Flüssigkeiten) eingesetzt, die jeweils definierte Eigenschaften aufweisen und zum Beispiel als Hochleistungswerkstoffe für ihren Verwendungszweck optimiert wurden. Da die Bereiche Verkehrstechnik, Energietechnik, Informationstechnik, Umwelttechnik, Recycling, Medizin- und Biotechnik sowie die Freizeitindustrie neue oder weiterentwickelte Materialien fordern, die nur mit entsprechenden Spezialkenntnissen hergestellt und sinnvoll eingesetzt werden können, ist die Palette der Arbeitsfelder für Absolventinnen und Absolventen der Physikalischen Technik in diesem Bereich sehr vielfältig.
Computerphysik
Unter der Computerphysik versteht man die Verknüpfung von Mathematik, Physik und Informatik. Seitdem leistungsfähige Rechenanlagen verfügbar sind, hat sich die Computerphysik als eine dritte Säule neben der theoretischen Physik und der experimentellen Physik etabliert. Mittels der Computersimulation lassen sich Probleme lösen, die aufgrund ihrer Komplexität nicht durch einfache mathematische Beziehungen beschrieben werden können. Zudem erlauben Computersimulationen einen tiefen Einblick in komplexe technische Systeme, die messtechnisch oft nur schwer zugänglich sind. Schließlich können Computersimulationen dazu beitragen, den Bedarf an extrem teuren Experimenten zu senken. Eingesetzt wird die Computersimulation unter anderem in den Bereichen der Strömungs- und Verbrennungstechnik, der Schwingungsanalyse, der Akustik, der Optik, der Robotik, der Fahrzeugdynamik, der Satellitentechnik und der Biophysik. Weil die Studentinnen und Studenten der Physikalischen Technik intensiv in den Grundlagenfächern Mathematik, Physik und Informatik ausgebildet werden, sind sie auf die Verwendung von Computersimulationen im Beruf hervorragend vorbereitet.
EINBLICKE INS STUDIUM
Videos aus dem Studiengang
Physik-Camp
Das Physik-Camp ist ein besonderes Angebot für die Studienanfänger*innen. In entspannter Atmosphäre verbringen die neuen Studentinnen und Studenten ein Wochende in der Natur und haben Gelegenheit, sich untereinander kennenzulernen. Angeleitet von Dozent*innen und Student*innen aus höheren Semestern, lernen die Neueinsteiger*innen, wie man physikalische Messungen durchführt und wie man seine Ergebnisse in der Gruppe vorstellt.
Freifeldversuch
Physikalische Experimente müssen nicht nur im Labor stattfinden. Zu dem wichtigen Thema der regenerativen Energien führen Student*innen der Physikalischen Technik einen Freiluftversuch durch. Wer schafft es, eine Wasserprobe mit Hilfe der Sonne auf eine möglichst hohe Temperatur aufzuheizen?
Formalia
Abschlussgrad | Bachelor of Science (B.Sc.) |
Regelstudienzeit | 7 Semester |
Akkreditierung | Akkreditiert durch ASIIN Düsseldorf |
Studienform | Vollzeitstudium |
Hauptunterrichtssprache | Deutsch |
Studienort, Standort | Friedberg |
Kosten | Semesterbeitrag |
Aufbauender Masterstudiengang | Optotechnik und Bildverarbeitung (M.Sc.) |
Immatrikulation
Zulassungsmodus | Der Studiengang ist zulassungsfrei. Das heißt, Sie müssen sich nur innerhalb der jeweiligen Frist einschreiben und die Einschreibungsvoraussetzungen erfüllen, um einen Studienplatz zu erhalten. |
Studienbeginn | Wintersemester |
Brückenkurse |
Vor dem Vorlesungsbeginn bietet die THM einwöchige Brückenkurse u.a. in den Fächern "Chemie", "Mathematik", "Physik" sowie "Programmierung" an. Studienanfänger*innen können hier ihr Vorwissen auffrischen und Wissenslücken schließen. |
Immatrikulationszeitraum |
01. Juni bis zum 20. September (Wintersemester) |
Bewerbungszeitraum für internationale Bewerber*innen |
1. Juni bis 15. Juli (Wintersemester) über uni-assist. |
Immatrikulation | Direkt zur Online-Immatrikulation |