VLUID


Das Projekt VLUID: datengetriebenes Verkehrsmanagement made in Wetzlar

Im Frühling 2022 startete ein neues, spannendes Projekt in Wetzlar, welches die Mobilität in Gießens Nachbarstadt nachhaltig verändern soll: “VLUID” ("Verkehrslösungen für komplexe Umbauszenarien auf der Grundlage Intelligenter Datenauswertung") hat die Entwicklung und Erprobung intelligenter datenbasierter Anwendungen für das Verkehrsmanagement zum Ziel und wird den Weg Wetzlars zu einem “Smarten Verkehrsmanagement” bereiten. Prof. Dr. Nils Madeja und Alisa Lorenz unterstützen das Projekt von wissenschaftlicher Seite und bringen die praxisnahe Expertise der THM aus den Bereichen Digital Business und Projektmanagement ein.


 


Hintergrund

Durch den Umbau des strategisch bedeutsamen Brückenzuges der B49, welcher durch Wetzlar verläuft, sowie weitere Baustellen in Wetzlar und an der Autobahn A45, ist in den nächsten Jahren eine hohe verkehrliche Belastung der Stadt und Umgebung zu erwarten. Es wird eine hochkomplexe, sich stetig verändernde Gesamtverkehrssituation erwartet, welche die Stadt und das Umland einschränken werden. Um diese negativen Auswirkungen abzumildern, wurde VLUID ins Leben gerufen. Damit sollen datenbasierte Applikationen konzipiert, entwickelt und getestet werden, um den Verkehr zu verflüssigen und Wetzlar als lebenswerte Stadt zu erhalten.

 


Erwartete Ergebnisse

Mit dem Projekt soll das reguläre Baustellenmanagement von Großbaustellen in Wetzlar durch vernetzte Verkehrsdaten alle Verkehrsarten mit dem Einsatz von datenbasierten Lösungen optimiert werden. Dazu zählen Daten aus dem KFZ-Verkehr, dem ÖPNV sowie Fahrrad- und Fußgängerverkehr. Diese Daten werden in einem “Datenraum Wetzlar” gesammelt und mit Hilfe von Analytics Tools und KI-basierten Anwendungen weiterverarbeitet. Die daraus generierten Erkenntnisse können anschließend für verschiedene Applikationen genutzt werden, beispielsweise alternative Routenempfehlungen auf Basis von Echtzeitdaten, vom Verkehrsaufkommen abhängige dynamische Ampelschaltungen, die Empfehlung der Nutzung von P&R Angeboten sowie die Zusammenfassung von Empfehlungen in Dashboards, interaktiven Karten und Cockpits. Die Services sollen beispielsweise in Form von Apps, öffentlichen Anzeigen oder mobilen Schildern mit dynamischen, elektronischen Anzeigen bereitgestellt werden, welche das Verkehrsgeschehen in Echtzeit abbilden und Nutzern Lösungsmöglichkeiten bieten. Damit sollen Bürger*innen befähigt werden, möglichst störungsfrei und effizient an ihr Ziel zu gelangen. Mit dem Projekt werden insbesondere auch Möglichkeiten für eine Verkehrswende und alternative Verkehrsmittel geschaffen, wie etwa die Optimierung des ÖPNV-Angebots.

 Alisa Lorenz und Teilnehmer*innen der Studie zum Projekt


 

Die Projektpartner

Das Projekt ist interdisziplinär aufgestellt und umfasst als Projektpartner:

  • Die Stadt Wetzlar: www.wetzlar.de
  • Das Urban Institute [ui!]: www.ui.city
  • Die Wetzlarer Verkehrsbetriebe: www.gimmler-reisen.de
  • Hessen Mobil: mobil.hessen.de
  • Heinz + Feier: www.heinz-feier.de

Von Seiten der THM sind Alisa Lorenz und Prof. Dr. Nils Madeja verantwortlich für die wissenschaftliche Betreuung des Projekts, indem sie die Auswahl, Implementierung und Bewertung datenbasierter Anwendungen begleiten.

 


 Forschung an Technologieakzeptanz

Neben der Projektarbeit arbeitet Frau Lorenz derzeit unter Betreuung von Prof. Dr. Madeja an ihrer Dissertation, welche thematisch bei VLUID ansetzt. Sie beschäftigt sich dabei mit dem Einfluss der Integration von Bürger*innen in den Entwicklungsprozess datengetriebener Anwendungen im Kontext einer Smart City zur Erzielung von hoher Akzeptanz und Systemnutzung. Somit unterstütz die THM nicht nur das Forschungsprojekt von konzeptioneller Seite, sondern führt auch eigene Forschungen entlang der Projektphasen durch, um wissenschaftliche Erkenntnisse im Bereich Smart City und Smart Mobility zu erlangen. In diesem Zusammenhang wurde das Paper „An Instrument for Evaluating Data-Driven Traffic Management Applications in the Context of Digital Transformation Towards a Smart City“, welches aus der Forschungsarbeit entstanden ist, 2022 mit dem „Best Paper Award“ auf der International Conference on Software Business (ICSOB) 2022 ausgezeichnet.

 Alisa Lorenz bei ihrem Vortrag


 Mehr zu VLUID

Das Projekt VLUID beschäftigt ist für drei Jahre angesetzt und wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr sowie mFUND gefördert. Mehr Infos gibt es unter https://www.wetzlar.de/vluid oder direkt bei Frau Lorenz und Herrn Professor Madeja.