Drei Jahre, eine Stadt, hunderte Stimmen: Abschluss des Projekts VLUID

Nach drei Jahren intensiver Projektarbeit wurde das interdisziplinäre Forschungsprojekt VLUID im Rahmen einer Veranstaltung im Rathaus Wetzlar offiziell abgeschlossen. Frau Alisa Lorenz und Prof. Dr. Nils Madeja vom Fachbereich Wirtschaft unterstützten das Projekt mit ihrer wissenschaftlichen Expertise, insbesondere durch Forschung zur Bürgerbeteiligung und zur Akzeptanz intelligenter Verkehrsmanagementanwendungen.

Bei dem Projekt handelte es sich um eine Kooperation mit der Stadt Wetzlar und weiteren Partnern, darunter Hessen Mobil, Urban Institute [ui!] und die Wetzlarer Verkehrsbetriebe. Anlass dazu gab der anstehende Abriss der B49-Brücke (Taubensteinbrücke), welche durch Wetzlar führt und die Stadt vor diverse verkehrliche Herausforderungen stellt. VLUID verfolgte dabei Ziel, das reguläre Baustellenmanagement von Großbaustellen durch vernetzte Verkehrsdaten aller Verkehrsarten und den Einsatz von intelligenten Technologien zu optimieren, um die negativen verkehrlichen Auswirkungen abzumildern.

Frau Lorenz und Professor Madeja waren dabei für die wissenschaftliche Begleitung sowie methodische Unterstützung verantwortlich. Ein besonderer Fokus lag auf der Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern als Wegbereiter urbaner Innovation. Zu den zentralen Ergebnissen zählen:

  • Die Einbindung von über 500 Bürger:innen der Stadt Wetzlar in verschiedenen Projektphasen, darunter Fokusgruppen zum Requirements Engineering sowie eine finale, großzahlige Evaluation
  • Die Durchführung fundierter Analysen, darunter ein Sensitivitätsmodell zur Analyse des urbanen Ökosystems und ein spezifisch entwickeltes Evaluationsmodell zur Nutzenabwägung
  • Der Nachweis, dass Beteiligung einen positiven Einfluss auf die spätere Nutzungsabsicht von Smart-City-Anwendungen hat, als ein bedeutender Beitrag für die Wissenschaftscommunity.

Im Rahmen des Projekts wurden bereits sieben wissenschaftliche Beiträge veröffentlicht (zu finden hier: https://www.thm.de/w/alisa-lorenz), weitere Veröffentlichungen befinden sich in Vorbereitung. Gefördert wurde das Vorhaben durch mFund, einer Innovationsinitiative des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr, welches Forschungsprojekte für die Mobilität der Zukunft unterstützt.

Frau Lorenz und Professor Madeja blickten bei der Abschlussveranstaltung positiv auf die diversen Errungenschaften und Meilensteine im Projekt zurück und dankten allen Projektpartnern herzlich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und die Möglichkeit, Forschung in einem gesellschaftlich relevanten und praxisnahen Kontext durchzuführen. Derzeit liegt der Fokus auf der abschließenden Auswertung der erhobenen Daten – mit dem Ziel, weitere Erkenntnisse zur Gestaltung bürgerzentrierter Smart Cities zu veröffentlichen und die Erkenntnisse aus der Forschung in Wissenschaft, Praxis und Lehre zu übertragen.