Markteintritt und Internationalisierung bei Heraeus
Das hessische Unternehmen Heraeus Precious Metals ist einer der weltweit führenden Anbieter von Edelmetallen. Es deckt die gesamte Wertschöpfungskette vom Handel über die Raffination und das Recycling bis hin zu innovativen Edelmetallprodukten ab. Edelmetalle wie Platin und Gold sind Bestandteil vieler innovativer Produkte wie Solarzellen und Windkraftanlagen.
Der Masterstudiengang Digital and International Marketing hatte Herrn Dipl. Kfm. André Christl zu Gast, der von 2017 bis 2024 CEO von Heraeus Precious Metals in Hanau war. Herr Christl referierte zum Thema Markteintrittsstrategien und Internationalisierung.
Frau Prof. Dr. Juliane Staubach und die Studierenden erfuhren, dass edelmetallhaltige Produkte aufgrund ihres hohen Wertes äußerst schwierig zu transportieren sind (Versicherung, Verpackung, Sicherheitskosten) und viele relevante Märkte, darunter Indien und China, durch Markteintrittsbarrieren wie Zölle für Heraeus-Produkte geschützt sind. Gerade im Recyclingbereich ist der weltweite Transport von Abfällen teuer und unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten ist es sinnvoll, dort zu recyceln, wo das Edelmetall später benötigt wird.
Auch aus diesem Grund hat sich Heraeus Precious Metals in den letzten zehn Jahren stark internationalisiert und das Geschäft durch Direktinvestitionen, organisches Wachstum oder Partnerschaften und Joint Ventures erfolgreich vorangetrieben. Dabei geht Heraeus differenziert vor: „Manchmal ist es eine Strategie, manchmal eine Chance! Es gibt nicht den einen richtigen Weg, die Globalisierung voranzutreiben - das hängt vom Unternehmen und vom Markt ab“, fasst Christl zusammen. Wichtig sei auch die Wahl vertrauenswürdiger Partner
- gerade in China und Indien sind langfristige Geschäftsbeziehungen sehr wichtig.
Trend zum Lokalen: Insgesamt hat Heraeus Precious Metals die Entscheidungsfindung und bestimmte Schlüsselfunktionen (Produktion, Vertrieb, F&E) dezentralisiert, so dass sie verstärkt in den einzelnen Ländern angesiedelt sind. Motto: „Local for Local!“ Christls für viele Studierende überraschende Erkenntnis: „Eine schnelle Entscheidung ist oft wichtiger als die beste Entscheidung!“